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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1
Page - 336 -
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Page - 336 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1

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Sein, Bestätigung hat) 1 vergeht und verwandelt, aufgenom- men wird in den Geist und so das Persönliche mitteil- bar2 wird, verallgemeinert wird, die Grenze zwischen dir und andern auf; soviel du sozusagen Erinnerung bist, soviel bist du nicht Person, ausschließendes, unmittelbares Fürsichsein; soviel und soweit dein Sein Erinnerung ist, ist es geistiges, vorgestelltes, mitteilbares, von dir ab- lösliches, nicht mehr unmittelbar mit dir identisches, persönliches Sein. Wo du mitteilbar bist, bist du nicht Person, und wenn du wirklich mitteilst, wenngleich deine Worte wegen ihrer Gravität bei andern großen Respekt für deine Persönlichkeit erwecken mögen, hebst du, in- sofern als du mitteilst, deine Persönlichkeit auf; so erhaben ist deine Person, daß du als Person nicht einmal sprechen kannst, du sprichst nur aus dem Geiste selbst, in ihm und durch ihn; wäre in dir nichts als Person, wäre in dir nicht ein von dir unterschiedner, allgemeiner Geist, so könntest du dich nicht von dir selbst unterscheiden und 3 ablösen, deine Persönlichkeit nicht aufgeben, nicht mitteilen, d. i . sprechen. Deine PersönHchkeit, für die du zu ihrer be- quemen Existenz eine eigne Welt, das Jenseits, erbaust, geht mit jedem Worte, das aus dir kommt, in den Wind. Dein Leben also, als ein fortwährender Erinnerungs- und Vergeisterungsprozeß, ist der ununterbrochne Prozeß, die Grenze zwischen dir und andern, folglich dein persönliches Sein und mit ihm deine Persönlichkeit aufzuheben; im Tode, als dem Resultate dieses Prozesses, verschwindet jene Grenze vollständig, an deren Aufhebung du dein ganzes Leben hindurch im Geiste und durch ihn gearbei- tet hast.4 Das letzte Wort, das du sprichst, ist der Tod, in welchem du dich ganz aussprichst und andern ein- sprichst, er ist der letzte Akt der Mitteilung.5 Du lebst nur so lange, als du etwas mitzuteilen hast, als noch etwas 1 in H folgt Zusatz: in ihr 2 In A : mitmittelbar; korrigiert nach H. 3 Hier endet das Teilstück in H, das aitf Seite 334, vgl. dort Fußnote 1, beginnt. 4 Selbst an dir hast du das Zeugnis [vgl. Seite 335] . . . ge- arbeitet hast. Fehlt in B. 5 Das letzte Wort . . . Mitteilung. Fehlt an dieser Stelle in B, wo es erst das Ende des Abschnitts bildet. 336
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
Title
Ludwig Feuerbach
Subtitle
Gesammlte Werke
Volume
1
Editor
Werner Schuffenhauer
Publisher
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Date
1981
Language
German
License
PD
Size
11.6 x 17.8 cm
Pages
468
Category
Geisteswissenschaften

Table of contents

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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