Page - 381 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1
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Da war es ihm nicht wohl, oh wehe,
Auf seines Selbstes steiler Höhe.
Er saugte in des1 Selbstes Schaft
In sich ein2 alles Lichtes Kraft,
Daß schier die Tier' und Pflanzen verdarben3
Und vor des Lichtes Mangel starben4.
Das Licht wurde jetzt erst5 Feuer,
Gesammelt in des Selbstes Scheuer.
Es brannte in des6 Selbstes Lichte,
Gar heiß und rot Adams Gesichte.
Er prangte wie n' 7 Tulipan
Mit roten Federn wie ein Hahn.
Zwar war nun jetzt8 die goldne Zeit
Von ihm entfernet himmelweit.
Doch blieb ein Schein von ihr zurück
In seinem tief betrübten Blick,
Sie stand, ein schönes Traumgebilde,
Vor seiner Seele still und milde
Und stieg gleich süßem Geruch9 empor
Durch seines Selbstes Farbenflor;
Es gibt ja da nur einen Duft,
Wo Teile vergehen in die Luft. 1 0
Als Adam diesen Schein erblickte,
Der Schein den Adam sehr entzückte.
Als Adam den Geruch vernahm,
Der Ruch ihm wahrlich gut bekam,
Es sanken ihm die Augen zu,
Er sank hinab zur ew'gen Ruh. 1 1
Du wärest wahrlich abgeschmackt
saugte . . . des: sog i n seines B
I n . . . e in: Begierig B
schier . . . verdarben: Pflanze schier und Tier verdarb B
starb B
Das . . . erst: Erst jetzo ward das Licht zu B
brannte . . . des: brannt' i n seines B
'ne B
Zwar . . . jetzt: Es war nun zwar B
Duft H
Es g ibt . . . Luft . Fehlt in B.
In B folgt eine Leerzeile vor dem nächsten Vers; entspricht dem
Vermerk Strich! in II.
3 8 *
Ludwig Feuerbach
Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
- Title
- Ludwig Feuerbach
- Subtitle
- Gesammlte Werke
- Volume
- 1
- Editor
- Werner Schuffenhauer
- Publisher
- AKADEMIE-VERLAG BERLIN
- Date
- 1981
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.6 x 17.8 cm
- Pages
- 468
- Category
- Geisteswissenschaften