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Hat sich im Himmel selbst plaziert,
Damit der Tod ihn nicht geniert.
Er 1 zullt an seinem lieben Glauben
Als wie an einer süßen Trauben.
Und ist im Himmel jetzt in 2 Ruh'
Und sieht dem Weltlauf lächelnd zu,
Ergötzt sich3 frei vom Todeskampf
An seines eignen Selbstes Dampf,4
Der oben in der Himmelsferne
Verdichtet sich zu einem Kerne,
Annimmt 5 der Person Gestalt,
Selbst ist der ganze6 Gehalt.
Du schaust in Gott nur an Person,
Drum setzt du dich selbst7 auf den Thron.
Du kennst nicht Wesen und Natur,
Von Gott die Vorderspitze nur,
Der Blick 8 ins Eingeweide
Ist keine9 Augenweide.
Der Tod auch ist 1 0 ein Wesen,
Du kannst es überall11 lesen;
Der Tod auch eine Realität,
Die in dem Wappen Gottes steht.
Ich rat' es12 ernstlich dir,
Macht's dir gleich kein 1 3 Pläsier,
Fall 1 4 nieder vor dem Tod,
Säbel / D a m i t . . . E r : Säbel / Der christlichen Staatspolizei,
/ Damit kein Denker k o m m t i h m bei; / E r macht zu der
Vernunft Popanz / Die heilige Nacht der Ignoranz / U n d B
i s t . . . i n : setzt i m Jenseits sich zur B
Ergötzt Sich: Sich labend B
Im Original A Punkt statt des Kommas. Hier berichtigt nach
B und dem Druckfehlerverzeichnis zu A.
U n d annimmt B
Gestalt, / Selbst . . . ganze: Gestalt — / Das Selbst ist einzig
der B
setzt . . . selbst: setzest du dich B
In B folgt Zusatz: hinein
allerdings nicht B
auch ist: fürwahr ist auch B
es überall: allüberall es B 1 2 In B folgt Zusatz: darum
Macht's . . . kein: Wenn es dir gleich nicht macht B
In B folgt Zusatz: betend
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Ludwig Feuerbach
Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
- Title
- Ludwig Feuerbach
- Subtitle
- Gesammlte Werke
- Volume
- 1
- Editor
- Werner Schuffenhauer
- Publisher
- AKADEMIE-VERLAG BERLIN
- Date
- 1981
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.6 x 17.8 cm
- Pages
- 468
- Category
- Geisteswissenschaften