Page - 387 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1
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Der Tod ist selbst in Gott.
Erst laß mit allen seinen Gewalten
Den Tod zermalmend in dir walten,
Von ihm dich rütteln und 1 erschüttern,
Von seinen Schrecken dich durchzittern;
Dann kommt von selbst in dein Gedärme
Des sanften Friedens2 linde Wärme,
Beiz' erst3 im Tod vom Selbst dich rein;
Versöhnung kommt schon hintendrein.4
Der Tod ist . . . rütteln und: Allmächtig ist die Todesnot. /
Erst laß v o m Tode dich B
sanften Friedens: Lebensfriedens B
Beiz' erst: Erst beiz' B
Das folgende beginnt in A und B auf einer netten Seite. — In H
finden sich auf Beiblättern am Ende des Textes der Schrift
noch folgende handschriftliche Ergänzungen (schwarze Tinte),
die dem Versmaß nach den Reimversen zuzuordnen sind:
Der Ursprung der pietistischen
ebensowohl als rationalistischen Religion
Gar heftig ist der Erde Kampf,
Das Pulver aber bald zu Dampf,
Der oben in der Himmelsferne
Verdichtet sich zu einem Kerne,
In Wolken sich zusammenballet
und sich geriert als wär's Gestalt.
U n d nach den Wolken schaut empor
M i t Sehnsucht jetzt der fromme Tor!
E r fleht sie an u m ihren Segen,
Für Wies' u[nd] Äcker u m den Regen
U n d für sich, wenn er wi l l sich [gjatten,
Fleht er die Sonne zu umschatten,
Damit das süße Himmelsl icht
I h m Herz u[nd] Augen nicht zersticht.
Nicht läßt das Sein sich separieren
E i n Punkt , ein eins, das sondre T r u m m
[franz. trumeau, Bugstück]
U n d wohlgerundet u m u[nd] u m
der Freude Lust, des Schmerzes Pein,
der Sünde Schuld — 's ist alles mein.
Feuerbach t 387
Ludwig Feuerbach
Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
- Title
- Ludwig Feuerbach
- Subtitle
- Gesammlte Werke
- Volume
- 1
- Editor
- Werner Schuffenhauer
- Publisher
- AKADEMIE-VERLAG BERLIN
- Date
- 1981
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.6 x 17.8 cm
- Pages
- 468
- Category
- Geisteswissenschaften