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Statt Wohltäter zu sein, erworbne Erkenntnis und Ein-
sicht1
Mitzuteilen dem Volk, das ja empfangen nur kann,
Statt zu verbreiten Vernunft, die versöhnend erleichtert
das Leben,
Schreien sie gegen Vernunft selbst von der Kanzel herab,
[28.]2 Die Vernünftigkeit derselben
Was sie nennen Vernunft, ist nichts als die eigene Dumm-
heit,
Glaubt3 drum ihrem Geschrei, ihr kommt gewiß4 zu
Vernunft.
[29.] Die drei öffentlichen Blätter der mystischen Welt
Ach, schier waren sie schon erstickt im eigenen Dampfe!
Drei Rauchfänge zum Glück leiten den Qualm jetzt
hinweg.5
[30]. Was sie noch vermögen
Zeitungen können sie wohl, doch fade nur schreiben die
Frömmler;
Werke liefern sie nicht; längst ist der Geist ja dahin.6
[31.] Und wie sie es vermögen
Viele Arme vereint nur können noch führen die Feder;
Ach, wie sind doch die Herrn jetzt so erbärmlich ent-
nervt.
Wie doch können sogar jetzt Frömmler auch Zeitungen
schreiben,
In ein profanes Gefäß gießen den Heiligen Geist?
1 Wohltäter . . . Einsicht: zu sein Wohltäter, die Frucht der
erworbnen Erkenntnis B
2 In B Nr. 45.
3 Folgt B
4 ihr . . . gewiß: wahrlich, ihr k o m m t B
5 Die drei öffentlichen . . . jetzt hinweg. Fehlt in B.
6 Was sie . . . ja dahin. Fehlt in B.
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Ludwig Feuerbach
Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
- Title
- Ludwig Feuerbach
- Subtitle
- Gesammlte Werke
- Volume
- 1
- Editor
- Werner Schuffenhauer
- Publisher
- AKADEMIE-VERLAG BERLIN
- Date
- 1981
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.6 x 17.8 cm
- Pages
- 468
- Category
- Geisteswissenschaften