Page - 420 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1

Hätten sie längst doch gelegt für die Himmelstür ein Vexierschloß, Schließbar nur mystischer Kunst, wäre ihr Arm nicht zu kurz.1 [37.] Die Zeichen der Zeit Jetzt auf der Bühne sich regt allmählich wieder der Hans- wurst, Während die Sorge sich feig dreht um den eigenen Herd. Furchtbar erhebet zugleich sein scheußliches Haupt Egois- mus, Treibet im Frömmler Gewand sein überselig Geschäft.2 [38.] Rühmliche Vorsorge Daß um der Völker Gedeih'n sich niemals auch kümmert der Frömmling, Findet man unrecht; ich nicht, ihm liegt ja Höheres ob: In paradiesischen Hallen, Irrhainen und himmlischen Auen Auszumitteln für sich zeitlich den sicheren Port, So recht behaglich in Mitte von Millionen der Engel, Welche, so oft sie den Mund öffnen, Legenden kundtun.3 [39.] Der Frömmlinge Großtaten Nimmer ist ihnen Bestimmung, ins Rad der Zeiten zu greifen Kühn und mit rüstiger Hand durch eine männliche Tat, Dumpf zu verbrüten das Dasein auf längst schon faulenden Eiern — Weder befruchtet vom Hahn mächtig sich regender Zeit, Noch aus der Fülle erzeuget der allernährenden Ceres, Obendrein auch noch gelegt frech in fremdartiges Nest —, 1 Die Metropoliten . . . nicht zu kurz. In H mit * und voll- ständig gestrichen; fehlt entsprechend in B. 2 Die Zeichen . . . überselig Geschäft. In H mit * und voll- ständig gestrichen; fehlt entsprechend in B. 3 Rühmliche Vorsorge . . . Legenden kundzutun. In II mit * und vollständig gestrichen; fehlt entsprechend in B. 420