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[52-,]1 Der Vernunftgebrauch des
Mystikers
Bleibet er stehn beim Glauben, so ist er leidlich vernünftig,
Läßt er sich ein auf Vernunft, wird gleich2 ein Esel
daraus3.
[53-]4 Der wehrlose Glaube
Waffen gab die Natur einst jeglichem Wesen zum Schutze,
Also Hörner dem Stier, Borsten dem Igel und Schwein,
Aber Vernunft dem edlen Menschengeschlechte5, sie ließ
nur
Wehrlos den Glauben allein, denn er ist gegen6 Natur.
Mystiker brauchen darum7 Vernunft zur Beschützung des
Glaubens.
Aber sie ist nur Vernunft, wenn sie verteidigt Vernunft.
Nur Schweinsborsten darum und Eselsohren und Hörner,
Zeiget der Mystiker uns, bringet er8 Gründe hervor:
[54.P Verfehlter Zweck10
Wenn Pietisten11 im Streit mit Gründen beschützen den
Glauben,
Setzet, ach, die Vernunft Hörner dem Glauben nur auf..
[55.] 1 2 Fromme Sophistik
Reicht der Glaube nicht hin, so muß die Vernunft aus-
helfen.
Gehet13 aus der Verstand, steuert der Glaube der Not.
1 In B Nr. 42.' 2 wird gleich: gleich wird B
3 aus ihm B 4 In B Nr. 40.
5 Geschlecht der Menschen B
6 wider B
7 Mystiker . . . darum: Gläubige brauchen darum die B
8 Nur Schweinsborsten . . . bringet er: Eselsohren daher nur
und Schweinsborsten und Hörner / Zeigen die Gläubigen
uns, bringen sie B
9 In B Nr. 41.
1 0 Verfehlter Zweck: Die Hahnreischaft des Glaubens B
1 1 Theolögen B « In B Nr. 43. 1 3 Doch geht B
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Ludwig Feuerbach
Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
- Title
- Ludwig Feuerbach
- Subtitle
- Gesammlte Werke
- Volume
- 1
- Editor
- Werner Schuffenhauer
- Publisher
- AKADEMIE-VERLAG BERLIN
- Date
- 1981
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.6 x 17.8 cm
- Pages
- 468
- Category
- Geisteswissenschaften