Page - 435 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1

6) ist nicht selbständig1 Licht lebt nur von sich selbst2,, doch die rationalistische Fackel Lebt von der Finsternis nur, stehet und fällt auch mit ihr. 7) 'sist noch nicht ausgemacht, ob's Licht ist Eure Vernunft ist darum ein hypothetischer Nachsatz, Der sich stützet, oh weh, nur auf ein leidiges Wenn. Nur wenn der Glaube war Wahn, Unsinn die ganze Ge- schichte, Nur wenn die andern sind dumm, dann nur ja seid ihr gescheut. Aber der terminus medius [Mittelbegriff] steht noch leider in Zweifel, Nur Hypothese darum bleibet, ach, eure Vernunft.3 [93.] Der natürliche Gang Auf die Kritik erst folgt die Moral; der Gang ist natürlich; Ist's denn nicht sündlich vielleicht, wenn gar moralisch ich bin?4 [94.] Die vornehme Tafel Haben sie in der Moral sich überladen den Magen, Tischen sie dann zum Dessert hintendrein Gott auch noch auf.5 1 6) ist . . . selbständig: Dasselbe So in B die Überschrift zu Nr. 136; bezieht sich dort auf die Überschrift zu Nr. 135; vgl. oben Fußnote 2 zu Seite 434. 2 Licht. . . selbst: Selbst erhält sich das Licht B 3 7) s'ist noch nicht. . . ach, eure Vernunft. Fehlt in B, wo an 92. Stelle das folgende zusätzliche Gedicht steht: Verkehrte Hermeneutik des Todes. / Wie das Leben so wahr, so be- stimmt spricht sich auch der Tod aus, / Daß die Bedeutung von ihm leider zu deutlich nur ist. / Aber der mystische Tor mißhandelt das klare Naturwort, / Dreht es so lange herum, bis es das Gegenteil sagt. '* Der natürliche . . . ich bin? Fehlt in B. 5 Die vornehme . . . noch auf. Fehlt in B. 33 Feuerbach 1 435