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•Leben begehre vorn Tod nicht; eins nur ersehn' und er-
strebe,
Daß der Edle noch einst deiner1 mit Liebe gedenkt.2
[119.] Geist und Materie
Gottesgelahrtheit ist wie Materie trag, nur die Püffe,
Die Weltweisheit ihm gibt, bringen vom Flecke den
Klotz.3
[120.] Schlechte Zeiten
Nicht das Beste, das Wohlfeilste hat jetzt reißenden Abgang:
Drum geht der Glaube so ab, weil er das Wohlfeilste ist.4
[i2i.]5 Rätselhaft6
Was ist das Christentum jetzt? Für schwache Augen ein
Lichtschirm,
Auf den Christi Geburt pinselt' ein Pfuscher hinein7.
[122.] Die entgegengesetzte Wirkung
Denk' ich mir Christus allein, so stehet er vor mir als
Gott selbst,
Predigt ein Frommer von ihm, wird er zum Menschen
mir nur.8
1 begehre vom . . . einst deiner: begehrst du vom Tod? Oh,
strebe doch lieber nur darnach, / Daß die Menschheit der-
einst dein noch B
2 Leben . . . gedenkt. Unter der Überschrift Die menschliche
Unsterblichkeit als Nr. 93 in B.
3 Geist und . . . den Klotz. Fehlt in B.
4 Schlechte Zeiten. Nicht. . . Wohlfeilste ist. Fehlt in B.
5 In B stark abgewandelt Nr. 30.
6 Christlicher Staat B. Vgl. A, Nr. 192 weiter unten, Seite 462.
7 Für schwache . . . Pfuscher hinein: Nur der Paß ins Land
der Philister,/Um polizeigemäß sicher zu essen sein Brot B;
• dieser Wortlaut entspricht A, Nr. 192^ zweites Distichon.
8 Die entgegengesetzte . . . mir nur. Fehlt in B.
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Ludwig Feuerbach
Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
- Title
- Ludwig Feuerbach
- Subtitle
- Gesammlte Werke
- Volume
- 1
- Editor
- Werner Schuffenhauer
- Publisher
- AKADEMIE-VERLAG BERLIN
- Date
- 1981
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.6 x 17.8 cm
- Pages
- 468
- Category
- Geisteswissenschaften