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[191.]1 An keinen andern als an dich!2
Wie, auch du, der Natur aus verborgner3 Tiefe hervorrief,
Die im Christentum ist nimmer des Geistes Objekt,
Sprichst von christlicher Philosophie? Oh, erbärmliche4
Zeiten!
Jede Tugend ist hin, welche5 sonst schmückte den Mann6!
[192.J7 Ein Wort an der Zeit«
„Christlich" ist jetzt nur ein Name, ganz indifferent ist der
Inhalt ;
Selber der Teufel passiert jetzt als ein gläubiger Christ,
Und das Christentum ist jetzt9 der Paß ins Land der
Philister,
Um polizeigemäß sicher zu essen sein Brot.
[193.] io Der Kläger
Wie's12 im Handel, so geht's auch zu1 3 in der geistigen Welt
jetzt;
Auf den heidnischsten Stoff stempelt man „christlich"
darauf.14
1 In B Nr. 155.
2 keinen... dich: den individuellen Naturphilosophen B; offen-
bar J. F. Fries gemeint.
3 verborgener B
4 schändliche B
5 Tugend ist . . . welche: Tugend, die B
6 In B folgt Zusatz:, ist dahin
7 In B Nr. 30; vgl. das Rätselhaft über sehr i ebene Gedicht Nr.
121, weiter oben, Seite 443.
8 Ein . . . Zeit: Christlicher Staat B
9 „Christlich" ist jetzt nur . . . ist jetzt: Was ist das Christen-
tum jetzt? Nur B
1 0 In B Teil von Nr. 16.
1 1 Kläger: : Praktischer Betrug
1 2 W i^e's: Wie B
1 3 geht's . . . zu: herrscht auch Betrug B
u In B folgen, noch zum selben Gedicht gehörend, die beiden
Verszeilen von Nr. 194, Der Advokat:, aus A.
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Ludwig Feuerbach
Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
- Title
- Ludwig Feuerbach
- Subtitle
- Gesammlte Werke
- Volume
- 1
- Editor
- Werner Schuffenhauer
- Publisher
- AKADEMIE-VERLAG BERLIN
- Date
- 1981
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.6 x 17.8 cm
- Pages
- 468
- Category
- Geisteswissenschaften