Page - 478 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1

Eingesperrt in das-dumpfige Loch des Sündenbewußtseins, In das fället kein1 Licht, ferne der freien Natur; Wahrlich kein Wunder, daß dann ihm beim Mangel der . edelsten jGjiter2, Welche verleiht die Natur, schmeckt die Erlösung so gut3, Die nicht bedarf ein andrer4, der stets sich beweget im Freien, Zeit- und Naturgemäß ißt auch und trinkt mit Vernunft. [245.] Ich bitte euch Ach, nehmt's drum nicht übel, ihr Freunde, dem mysti- schen Schwachkopf, Wenn er uns stets vorschwatzt, daß wir sind Sünder und schwach; Denn sein ganzes System beruht ja nur auf der Sünde, Wie manch steinernes Haus ist nur auf Schulden er- baut.5 [246.]6 Die altern und jetzigen Mystiker7 Ältere8 Mystiker, euch, die ihr aus eigenem Geiste, Aus der Tiefe herauf wiedergebaret das Wort, Das inwendig in euch war, tief in der Seele verborgen, Nicht bloß Glaub' und Gefühl, selber Vernunft und Idee,9 1 das dumpfige . . . fället kein: des Sündenbewußtseins dumpfigen Kerker, / U nzulänglich dem B 2 Wahrlich . . . Güter: Darum wundre dich nicht, daß ent- blößt von den edelsten Gütern B 3 schmeckt . . . gut: er nach Erlösung sich sehnt B 4 ein andrer: der Mensch B 5 Ich bitte . . . Schulden erbaut. Fehlt in B. 6 In B Nr. 8. 7 Die ältern . . . Mystiker: Dasselbe Sujet B. Bezieht sich dort nöch auf Nr. 7, Alte und moderne Mystik (in A Teil von Nr. 292, Über das reine und trübe Christentum; vgl. unten Seite 491 und Fußnote 9 dazu). 8 Alte B 9 inwendig in . . .und Idee: mit eurer Vernunft nicht stand in häßlichem Zwiespalt./Sondern, im Einklang mit ihr, war ein melodisches Wort. B • 478