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Als die leckerste Trüffelpastet' im prunkvollen Jenseits,
Das uns die Speisen vorsetzt, wenn längst der Hunger ist
weg.1
[250]2 Probates Schönheitsmittel
Schön ist allein in der Hoffnung, nicht an sich selber das
Jenseits3;
In der Entfernung allein nimmt es so gut sich ja aus.
[251.] Ein ganz besonderer casus [Fall]
Mehr Wert als selbst das Jenseits hat drum die Hoffnung
desselben ;
Denn sie bezieht sich doch auf den lebendigen Schmerz.4
[252.] Trost
Deshalb nehm' ich dir auch nur das Jenseits, mystischer
Schwachkopf,
Aber die Hoffnung darauf fecht' ich dir nimmermehr
an.5
[253.]6 Idealismus
Hoffnung des ewigen Seins, oh, nimm sie nimmer dem
Menschen7;
Ist ja die Hoffnung davon einzig der wahre Besitz.
[254.] O sancta simplicitas [Ach, du heilige Einfalt]!
Ach, der Mystiker will in des Glaubens zerbrechlichen
Nachttopf
1 Mit ist lieber ein trockenes . . . Hunger ist weg: Meinem
Magen bekommt nur der Erde gediegenes Schwarzbrot, /
Nicht delikates Bisküit, welches der Himmel serviert B. Die
Version in Nr. 213 von A siehe oben Seite 470.
2 In B Nr. 105.
3 allein iri . . . das Jenseits: das Jenseits; jawohl, jedoch
nur im Lichte der Hoffnung B
4 Ein ganz besondrer . . . lebendigen Schmerz. Fehlt in B.
5 Trost. Deshalb nehm' . . . nimmermehr an. Fehlt in B.
6 In B Nr. 106.
7 nimm . . . Menschen: laß sie nur immer bestehen B
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Ludwig Feuerbach
Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
- Title
- Ludwig Feuerbach
- Subtitle
- Gesammlte Werke
- Volume
- 1
- Editor
- Werner Schuffenhauer
- Publisher
- AKADEMIE-VERLAG BERLIN
- Date
- 1981
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.6 x 17.8 cm
- Pages
- 468
- Category
- Geisteswissenschaften