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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1
Page - 509 -
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Page - 509 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1

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Oh, hättet ihr empfunden so tief wie ich im Herzen, Was um die Sünde ist, wie gräßlich ihre Schmerzen, Ihr würdet jetzt fürwahr nicht in des Herren Garten Als Knecht' die Pflanzen, die schon längst verdorrten, warten, Und nicht zu eurer Kur aus längst zertretnen Trauben Noch quetschen wollen Saft und zullen an dem Glauben. Ich habe, glaubt es mir, gar viel in mir erlebet Und stets mit Edelsinn dem Wahren nachgestrebet, Doch habe ich gefunden, daß für die schweren Leiden Uns einzig die Natur Arzneien kann bereiten. Wohl Schnuppen und Katarrh kuriert der Medikus, Doch Schwindsucht und derlei der eigne Spiritus. Arzneien sind nur Mittel, die reizen die Natur, Daß sie sich selber hilft, von innen kommt die Kur. Die wahren Übel sind, oh Pfaffen, inkurabel: Sie heilet nur der Tod. Der Vers ist keine Fabel, Die Übel, die kuriert der Arzt, sind Papillone, Die saugen schadlos Saft nur an der Blüte oben: Tief kommt von unten her, was ab die Pflanze frißt; Sie wird nur dann gesund, wenn sie selbst nicht mehr ist. Kannst du, oh Pfaffe, wohl kurieren den Salat, Wenn ihm die Wurzel schon der Wurm zerfressen hat? Drum glaube ich, die Übel, die ihr kuriert, ihr Pfaffen, Oh, nehmt's mir übel nicht, ihr allerschönsten Laffen ! Sind Sommersprossen, die bei heißen Sommertagen Nur auf der zarten Haut an euch sind ausgeschlagen. In eurer Apotheke habt ihr nur Schönheitsmittel, Ihr Pfaffen, und ihr reibt nur Flecken aus dem Kittel, Depensen und viel Glauben erheischt die Schönheitskur; Die schweren Übel heilt im stillen die Natur.1 [339.] Mit Erlaubnis noch einen Zusatz Was ich Natur benenne, was ist das wohl, ihr Pfaffen? Ach, alles was ihr nicht könnt fühlen und begaffen. 1 Zwischenakt und Abwechslung. Man sieht . . . stillen die Natur. Fehlt in B. 509
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
Title
Ludwig Feuerbach
Subtitle
Gesammlte Werke
Volume
1
Editor
Werner Schuffenhauer
Publisher
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Date
1981
Language
German
License
PD
Size
11.6 x 17.8 cm
Pages
468
Category
Geisteswissenschaften

Table of contents

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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