Page - 525 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1
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„Drei Prinzipien"). Die Einheit, die bei J. B. 1 zuerst bloße
stille, unbewegte Einheit ist, wird erst durch das Setzen
eines Gegenwurfs und die Unterscheidung von ihm eine
(sich unterscheidende) negative, selbstische, feurige Einheit
und dadurch erst wirkliche, lebendige Einheit. Das Feuer
der Negativität ist daher in Gott als identisch mit dem
sanften2 Lichte der Einheit, das Böse ist in Gott3 nur
Gutes.4 „Alles das, dessen5 diese Welt eine irdisch Gleich-
nus6 und Spiegel ist, das ist im göttlichen Reiche in großer
Vollkommenheit im geistlichen Wesen. Im Himmel (d. i.
in Gott als Gott) ist alles gut; was in der Hölle bös, sowohl
Angst und Pein ist, das ist im Himmel gut und eine Freude,
denn es stehet alles in der Lichtesqual" („Sign. Rer.",
c. 16, 22 u. 20). „In Gott ist kein Zorn, es ist eitel lauter-
liche Liebe, allein im Fundament, dadurch die Liebe be-
weglich wird, ist Zornfeuer, aber in Gott ist's eine Ursach7
der Freudenreich" („Theosoph. Fragen", 3. Fr. 27). „So die
1 bei J. B. Fehlt in A.
2 Fehlt in A.
3 In A Zusatz: (oder an sich)
4 In A folgt als Zusatz: „In Gottes Reich als in der Lichtwelt
wird nicht mehr als ein principium recht erkannt, denn das
Licht hat das Regiment, und sind die andern Qualen und
Eigenschaften alle heimlich, als ein Mysterium, denn sie
müssen alle dem Lichte dienen und ihren Willen ins Licht
geben; daraus wird die Grimme-Essenz im Lichte ver-
wandelt in eine Begierde des Lichts und der Liebe, in
Sanftmut. Obwohl die Eigenschaften als Herbe, Bitter,
Angst und das bitter Wehe im Feuer ewig bleiben, auch
in der Lichtwelt, so ist derselben doch keine in seiner Eigen-
schaft offenbar, sondern sie sind allesambt nur also Ur-
sachen des Lebens der Beweglichkeit und Freuden. Was in
der finstern Welt ein Wehe ist, das ist in der Lichtwelt ein
Wohltun; und was im Finstern eine Fuixht, Schrecken
und Zittern ist, das ist im Licht ein Jauchzen der Freuden,
ein Klingen und Singen, und das möchte nicht sein, warum
im Urstande nicht eine solche ernstliche Qual wäre. Darumb
ist die finstere Welt der Lichtwelt Grund und Urständ und
muß das ängstliche Böse eine Ursache des Guten sein und
ist alles Gottes" („V. 6 Punkt.", c. 3, 1—5).
5 wessen A
6 Gleichnüs A
7 Ursache A
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Ludwig Feuerbach
Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
- Title
- Ludwig Feuerbach
- Subtitle
- Gesammlte Werke
- Volume
- 1
- Editor
- Werner Schuffenhauer
- Publisher
- AKADEMIE-VERLAG BERLIN
- Date
- 1981
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.6 x 17.8 cm
- Pages
- 468
- Category
- Geisteswissenschaften