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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1
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hinterlassen? Oh nein, mit solchen Geistern gottlob nicht, die, um ihr Dasein als Geister zu bewähren, zu den rohsten, plumpsten, ungeistigsten Mitteln greifen, wie schlechte Schulmeister, die, weil sie aus Mangel an Verstand, an Würde und geistiger Kraft nicht imstande sind, auf vernünf- tige Weise ihre Jungen im Zaum zu halten, den Stock als das Surrogat ihres leeren Kopfes, als das einzige Dokument ihrer Superiorität1 bei sich führen, wie erbärmliche Komö- dianten, welche die Hohlheit und Nichtigkeit ihres Spiels durch unmäßiges Toben und Schreien zu verdecken suchen, gerade aber dadurch bei dem Pöbel Effekt machen, wie jene rohe[n] Stämme, die, wenn sie sich um eine Frau bewerben, kein anderes Mittel der Galanterie kennen, um2 ihre Liebe auszudrücken und den Gegenstand ihrer Wünsche zu bezeichnen, als daß sie diesem geradezu auf die Füße treten. Nein, nur mit solchen Geistern, deren Wirkungen und folglich deren Sein — denn nur was wirkt, ist3 — auch nach dem Tode nicht unterschieden und ab- getrennt ist von dem Edlen, Wahren und Vortrefflichen, das schon vor dem Tode das Leben ihres Lebens war, die, nur in dem heitern, erhabnen4 Tempel der Musen, als lebens- und liebevolle Menschen schon verklärte Geister und als verklärte Geister noch dieselben liebe- und lebens- kräftigen Menschen, unwandelbar, immer sich selbst gleich, als unsere treuen Genossen in Freud und Leid, als uner- müdliche Teilnehmer und Mitarbeiter an dem Schicksale der ganzen Menschheit, geistbildend, gedankenweckend, ermutigend, befreiend und erhebend, in unerschöpflicher Tatkraft auf die allein des Geistes würdige Weise ihre Unsterblichkeit bewähren. Dem berühmten Mathematiker und Philosophen Tschirn- hausen begegnete es oft wahrend der Nacht, endlich auch sogar am hellen Tage, wenn er einen gewissen Grad von Leichtigkeit im Denken erreicht hatte, offenbar infolge seiner angestrengten Studien und überspannenden Nacht- wachen, daß er eine Menge sehr glänzender Funken in der 1 In A: Superiotät 2 Fehlt in C. 3 In C nicht hervorgehoben. 4 heitern, erhabnen Fehlt in C. 566
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
Title
Ludwig Feuerbach
Subtitle
Gesammlte Werke
Volume
1
Editor
Werner Schuffenhauer
Publisher
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Date
1981
Language
German
License
PD
Size
11.6 x 17.8 cm
Pages
468
Category
Geisteswissenschaften

Table of contents

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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