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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1
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Page - 628 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1

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ich fort1; ich bin gebunden an diesen Ort. Siehe nur da meine schöne Ökonomie, meine Gemüs'beete2, meine reichen Viehweiden und Kornfelder, und vor allem da meine lieben Kuh-, Schaf- und Gänseställe! Siehe, meine Seele hängt an diesen Dingen; mein Eigentum nenne ich sie, und nicht nur Eigentum, nein, Eigenschaften, wesentliche Attribute meiner selbst nenne ich sie. Ich bin so gewöhnt an diese meine Äcker und Felder, absonderlich an meine Gänse, Kühe und Schafe, daß ich gewissermaßen unzertrennlich von ihnen bin, sie als Teile zu mir selber rechne; es sind disjecta membra [zerstreute Glieder] meiner selbst, die ich durch das Band der Liebe und Sorge zu einem Ganzen, einem Organismus verbinde, wovon ich nur das Haupt, mein Vieh aber die übrigen Gheder ausmacht. Es sind Metamorphosen von mir, vereinzelte und zerteilte Brocken von dem großen, freilich eigentlich unteilbaren Stamm- und Erbgut, das ich selbst bin; es sind Arme an dem Polyp meiner Seele, Zweige und Ranken aus dem Grund- und Hauptstock meines Selbstes, die aber selbst wieder eigne Wurzeln in die Erde schlagen und so einen eignen Stock bilden. Diese Dinge sind eingewurzelt in mir wie die Zähne im meinen Kinnbackenkno chen, und mit ihnen allein packe und halte ich fest den Brocken meines menschlichen Daseins. Wie sollte ich solche teure[n] Güter verlassen können? Ich bin in der ganzen Gegend wegen meiner vor- trefflichen Viehzucht bekannt, ja, in dem Charakter eines Ökonomen ein höchst angesehner und geachteter Mann; aus meinem fetten Vieh werde ich selbst und mein Wohl- stand erkannt; es ist das Charakterbild meiner selbst. Wie soll ich als ein solch solider, wohlbegüterter und wohl- beleibter Mann mich in die Rolle eines flüchtigen Passa- giers finden können, der weiter nichts hat, als was er am Leibe trägt, und von einem Vagabunden nicht zu unter- scheiden ist? Wer sieht mir denn auf deinem federleichten Kahn meinen Wohlstand, die Anzahl meiner liegenden Güter und die Wohlgestalt meines Viehs an? Ja, gestrenger Herr, wenn ich wie eine Schnecke mein Haus auf meinen3 1 , unmöglich . . . fort Fehlt in C. 2 Gemüsebeete C 3 Im Original A/B: meinem Hier berichtigt nach C. 628
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
Title
Ludwig Feuerbach
Subtitle
Gesammlte Werke
Volume
1
Editor
Werner Schuffenhauer
Publisher
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Date
1981
Language
German
License
PD
Size
11.6 x 17.8 cm
Pages
468
Category
Geisteswissenschaften

Table of contents

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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