Seite - 7 - in Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
Bild der Seite - 7 -
Text der Seite - 7 -
7 DAS NÄHEN
Fäden weiter in derselben Weise gemacht, eine streng gerade
Linie einhaltend.
Man sieht hie und da die Gepflogenheit, im zweiten Einbug
einen Faden auszuziehen, um den Saum gerade vorzubiegen ; es
wird aber von dieser Erleichterung abgerathen, besonders bei
Hemden. Das durch den festen Bug ohnehin geschwächte
Gewebe nützt sich durch das Entziehen der Querfäden noch
rascher ab. Schafwollstoffe, welche den Bug nicht annehmen,
können nur für 2 bis 3 Heftstiche vorgelegt werden.
Die Saumstiche werden auch für die sogenannten Rollsäume
verwendet; um letztere zu machen, darf die Nadel nur durch
die untere und die Zwischenstofflage geführt werden, damit
die Stichnaht auf der Aussenseite nicht sichtbar wird.
Uebernaht (Abb. 9). — Zwei Stofftheile, ob nun fadengerade
oder schief geschnitten, werden mit den
Schnittkanten genau aufeinander gelegt
und ungefähr 1 bis 2 c/m. tief mit 2 c/m.
langen Stichen geheftet, um dann mittelst
Maschine oder mit der Hand mit Hinter-
stichen genau nach dem vorgezogenen Fa-
den genäht zu werden.
Ist diese erste Naht vollendet, so wird die Hälfte des inneren
Einbuges weggeschnitten, der breitere Stoffrand wie zum
Saume umgebogen und wie dieser mit Saumstichen niedergenäht.
Noch während des Arbeitens muss der Zeigefinger der
linken Hand die Naht von unten glätten, damit sie, vollendet,
ganz flach liege und die Stiche auf der Rechtseite nicht durch
Stoffüberfluss gedeckt seien. Jenen Leserinnen, welche im
Nähen noch nicht hinlängliche Fertigkeit besitzen, wird ange-
rathen, vor Beginn des Säumens die Naht auf der Rechtseite
des Gegenstandes mit dem Scheerengriff oder dem Fingerhut
glatt zu drücken.
Runde Uebernaht. — Die erste Naht wird wie zur ge-
wöhnlichen Uebernaht vorbereitet und ausgeführt, dann wird
die innere Stofflage bis auf 4 Fäden breit weggeschnitten, der
äussere Stoffrand, welcher breiter geblieben, wird vom Daumen
der linken Hand so weit eingerollt, dass sich der Stoffschnitt
im Röllchen ganz verbirgt. Der Nähfaden wird eingeführt,
Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Titel
- Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Autor
- Thérèse de Dillmont
- Verlag
- Th. de Dillmont
- Ort
- Dornach (Elsass)
- Datum
- 1900
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.51 x 22.37 cm
- Seiten
- 640
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, nähen, Näherei, sticken, Stickerei, stricken, häkeln
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Lehrbücher
- Lexika
Inhaltsverzeichnis
- DAS NÄHEN 1
- DAS AUSBESSERN 17
- DIE DURCHBRUCHARBEIT 25
- TÜLLGITTER UND DAMASTSTICHE 53
- DAS WEISSSTICKEN 77
- PLATT- UND GOLDSTICKEREI 107
- Der versetzte Plattstich 108
- Orientalischer Stickstich 108
- Geflochtener Stickstich und Mosaikstich 110
- Persischer Stich 111
- Muster für Plattstich 111
- Chinesische Stickerei 113
- Reliefstickerei 114
- Türkische Stickerei 115
- Geräthschaften zur Goldstickerei 117
- Die Sticharten der Goldstickerei 121
- Muster für Goldstickerei 122
- STRAMIN- UND LEINENSTICKEREI 129
- DAS STRICKEN 175
- DAS HÄKELN 231
- Stellung der Hände 233
- Maschen und Sticharten 234
- Häkelei nach Typenmustern 250
- Häkelmuster mit Soutache 251
- Würfel, Sechseck und Stern 252
- Tunesischer Häkelstich 253
- Guimpen-Häkelei 256
- Muster für Guimpen-Häkelei 258
- Gehäkelte Spitzen 263
- Gehäkelte Decken 301
- Gehäkelte Sterne 318
- Gehäkelter Kragen 323
- Gehäkelte Schutzdecke 335
- DIE FRIVOLITÄTEN-ARBEIT 341
- DIE KNÜPFARBEIT 361
- DAS NETZEN 415
- IRLÄNDER-SPITZEN 467
- VERSCHIEDENE SPITZENARTEN 503
- PHANTASIE-ARBEITEN 549