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STRAMIN- UND LEINEN STIC K EREI H7
Am Original sind die vier, ein Feld bildenden Theile durch
eine Reihe schwarzer Stiche getrennt; die Farben in diesen
Theilen wechseln so ab, dass das im Typenmuster roth ge-
füllte Feld, auf der linken Seite und dann über dem ersteren
stehend, blau auszuarbeiten ist, während das linke obere Feld
wieder der gegebenen Vorlage gleich zu halten ist.
Die in roth, blau und grün eingetheilte schmale Umrandungs-
borde wird nach der breiten Borde, Abb. 291, welche den
äusseren Abschluss des Teppiches bildet, noch einmal wieder-
holt. Bei der breiten Randzeichnung, Abb. 291, ist das Wechseln
der Grundfarben sehr anzuempfehlen, auch können die hier ge-
gebenen Motive verschiedenartig umstellt und aneinanderge-
reiht werden.
Die Deinenstickerei. — Mit der Straminstickerei eng ver-
wandt ist der Arbeitszweig, welcher als Altdeutsche Leinen-
stickerei seit einigen Jahren wieder der Frauenwelt willkommene
Abwechslung bietet. Der einfache Kreuzstich, wie er in Abb.
253 dargestellt ist, wird wohl heute vorwiegend für Leinen-
stickereien angewendet, doch ist er nicht so edel, nicht so reich
in der Wirkung, als der doppelseitige und der italienische Kreuz-
stich, als der griechische Stich und als so mancher andere,
welche stets unsere Bewunderung und unser Staunen erregen,
wenn wir sie an den schönen mustergiltigen Schöpfungen be-
trachten, die zwischen dem i5. und 17. Jahrhundert unter der
Nadel kunstsinniger Frauen erstanden.
Die Stoffe. — Die meisten dieser Stickereien sind auf ganz
feinem Leinengrund hergestellt. Auf solchem Stoff zu arbeiten,
erfordert gleichviel Geduld und Zeit; selten nur wird man
in unseren Tagen die zu solchen Arbeiten nothwendige Aus-
dauer finden. Es hat daher die Industrie, dem Zeitgeist Rech-
nung tragend, ausser den feinen Haus-, Antik- und Bauern-
Leinen, Gewebe aus kräftigen, runden, leicht zählbaren Fäden
erzeugt, auf welchen die Stickmuster unmittelbar und mühelos
übertragen werden können. Auf Cuba-, Ceylon- und Batavia-
Leinen entstehen grosse Kreuzstiche, kleiner gestalten sie sich
aber immer auf Zwirn-Canevas, Russisch-Leinen, Congress-
stoffen, Holbein- und Siebmacherleinen.
Die meisten Leinenstoffe sind gebleicht, ungebleicht oder
Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Titel
- Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Autor
- Thérèse de Dillmont
- Verlag
- Th. de Dillmont
- Ort
- Dornach (Elsass)
- Datum
- 1900
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.51 x 22.37 cm
- Seiten
- 640
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, nähen, Näherei, sticken, Stickerei, stricken, häkeln
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Lehrbücher
- Lexika
Inhaltsverzeichnis
- DAS NÄHEN 1
- DAS AUSBESSERN 17
- DIE DURCHBRUCHARBEIT 25
- TÜLLGITTER UND DAMASTSTICHE 53
- DAS WEISSSTICKEN 77
- PLATT- UND GOLDSTICKEREI 107
- Der versetzte Plattstich 108
- Orientalischer Stickstich 108
- Geflochtener Stickstich und Mosaikstich 110
- Persischer Stich 111
- Muster für Plattstich 111
- Chinesische Stickerei 113
- Reliefstickerei 114
- Türkische Stickerei 115
- Geräthschaften zur Goldstickerei 117
- Die Sticharten der Goldstickerei 121
- Muster für Goldstickerei 122
- STRAMIN- UND LEINENSTICKEREI 129
- DAS STRICKEN 175
- DAS HÄKELN 231
- Stellung der Hände 233
- Maschen und Sticharten 234
- Häkelei nach Typenmustern 250
- Häkelmuster mit Soutache 251
- Würfel, Sechseck und Stern 252
- Tunesischer Häkelstich 253
- Guimpen-Häkelei 256
- Muster für Guimpen-Häkelei 258
- Gehäkelte Spitzen 263
- Gehäkelte Decken 301
- Gehäkelte Sterne 318
- Gehäkelter Kragen 323
- Gehäkelte Schutzdecke 335
- DIE FRIVOLITÄTEN-ARBEIT 341
- DIE KNÜPFARBEIT 361
- DAS NETZEN 415
- IRLÄNDER-SPITZEN 467
- VERSCHIEDENE SPITZENARTEN 503
- PHANTASIE-ARBEITEN 549