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35o P H A N T A S I E - A R B E I T E N
aus. An den Schnittkanten dürfen sich niemals Fasern
bilden.
Der Grund, wenn er, wie bei der Goldstickerei Seite 117,
Abb. 236 angegeben, eingespannt, ist dann mit dem Rahmen
in der Weise auf ein Brett oder Tisch zu legen, dass ersterer
flach aufliegt.
Dann sind die mittlerweile vorgerichteten ausgeschnittenen
Theile einer nach dem anderen auf der Kehrseite mit Pappe
zu bestreichen und genau auf die entsprechende vorgezeichnete
Figur des Grundstoffes aufzulegen. Dieses hat besonders bei
grossen Arbeiten möglichst rasch zu geschehen, damit sämmt-
liche aufgelegten Theile wieder zugleich mit einem Brett über-
legt und nochmals beschwert werden können.
Erst wenn die Pappe vollständig getrocknet, kann das Brett
entfernt und die Nadelarbeit begonnen werden.
Die aufgelegten Theile sind entweder durch Aufnähen von
Schnürchen oder durch Plattstiche fest zu halten.
Die Rundschnüre näht man entweder unsichtbar an, indem
man bei jedem Stiche dieselben ein wenig aufdreht, um die
Nadel und den Faden zwischen der Drehung durchzuführen,
oder man kann die Schnur einfach überstechen. In beiden
Fällen muss sie so weit auf dem aufgelegten Stoff liegen, um
dessen Schnittkante ganz zu decken und sohin das Ausfransen
hintanzuhalten.
Eine Applikation-Arbeit bei welcher sich die Fasern unter
den Schnürchen hervorstehlen, ist eben eine mangelhafte.
Wenn Flachstickerei zum Einrändern verwendet wird, so
sind die Stiche knapp an der Schnittkante heraus und 1 bis
2 m/m. über den aufgelegten Stoff hinein zu führen.
Sowohl bei Schnur- als bei Plattstichumfassung sind die
Farben möglichst matt und zum Grundton stimmend zu
wählen.
Muster für Pique-Stickerei (Abb. 881). — Bevor die
Maschine Pique-Stoffe erzeugte, wurden dieselben mit der
Hand und zwar durch die Verbindung zweier Stofflagen mittelst
Stichen und Einlegen von Schnüren zwischen den Stoff-
theilen erzeugt. Häufig erscheint hiezu kräftiges Hausleinen
Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Titel
- Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Autor
- Thérèse de Dillmont
- Verlag
- Th. de Dillmont
- Ort
- Dornach (Elsass)
- Datum
- 1900
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.51 x 22.37 cm
- Seiten
- 640
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, nähen, Näherei, sticken, Stickerei, stricken, häkeln
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Lehrbücher
- Lexika
Inhaltsverzeichnis
- DAS NÄHEN 1
- DAS AUSBESSERN 17
- DIE DURCHBRUCHARBEIT 25
- TÜLLGITTER UND DAMASTSTICHE 53
- DAS WEISSSTICKEN 77
- PLATT- UND GOLDSTICKEREI 107
- Der versetzte Plattstich 108
- Orientalischer Stickstich 108
- Geflochtener Stickstich und Mosaikstich 110
- Persischer Stich 111
- Muster für Plattstich 111
- Chinesische Stickerei 113
- Reliefstickerei 114
- Türkische Stickerei 115
- Geräthschaften zur Goldstickerei 117
- Die Sticharten der Goldstickerei 121
- Muster für Goldstickerei 122
- STRAMIN- UND LEINENSTICKEREI 129
- DAS STRICKEN 175
- DAS HÄKELN 231
- Stellung der Hände 233
- Maschen und Sticharten 234
- Häkelei nach Typenmustern 250
- Häkelmuster mit Soutache 251
- Würfel, Sechseck und Stern 252
- Tunesischer Häkelstich 253
- Guimpen-Häkelei 256
- Muster für Guimpen-Häkelei 258
- Gehäkelte Spitzen 263
- Gehäkelte Decken 301
- Gehäkelte Sterne 318
- Gehäkelter Kragen 323
- Gehäkelte Schutzdecke 335
- DIE FRIVOLITÄTEN-ARBEIT 341
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