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588 P R A K T I S C H E ANGABEN
Das Pausen der Zeichnungen auf Stoffe. — Die bisher
beschriebenen Copiermethoden sind jedoch nicht ohne Unter-
schied auf jedem Stoff verwendbar, so z. B. taugen sie nicht
für Tuch, Sammet, Peluche , auf diese müssen die Zeichnungen
unbedingt aufgepaust werden.
Die auf Stroh- oder Pergamentpapier übertragene Zeich-
nung muss pickirt werden.
Man unterlegt zu diesem Behufe das Papier mit Tuch oder
Filz und pickirt alle Linien der Zeichnung, die einzelnen Punkte
in regelmässigen Entfernungen folgen lassend. Bei gross und
breit angelegten Mustern können die Löcher weiter aus einan-
der gestellt und mit einer gröberen Nadel pickirt werden, je
feiner und je gedrängter das Muster ist, desto feiner und ge-
drängter sind aber die Stiche zu machen. Allen Linien muss
auf das Pünktlichste nachgegangen werden.
Ist das Papier fein genug, so können mehrere Pausen
gleichzeitig pickirt werden, auch kann man eine symetrische
Zeichnung auf ein Viertheil zusammenlegen und so mit einem
Male das Ganze durchstechen.
Wenn nun die Zeichnung in der erforderlichen Grösse pickirt
ist, wird sie auf den Stoff geheftet und zwar so dass die Seite
des Papieres, auf welcher das Pickiren durchgeführt wurde,
gegen den Stoff gekehrt wird und die trichterförmigen Löcher
nach aussen kommen. Papier und Stoff müssen mittelst Heft-
nägel fest gespannt werden, so dass keines von Beiden während
des Pausens sich bewegen kann ; im gegentheiligen Fall zeigen
sich die Linien gerne doppelt auf dem Stoff was beim späteren
Zeichnen derselben sehr störend wirkt.
Zum Pausen nimmt man entweder pulverisirte Kreide oder
Kohle, in welchen man einen Reibschwamm leicht eintaucht,
bläst den Ueberfluss des Pulvers ab und reibt dann behutsam
und das Pulver gleichmässig vertheilend alle pickirten Theile
der Zeichnung ein. — In Ermanglung eines aus Holz gedrech-
selten und mit Tuch gepolsterten Reibschwammes nimmt man
einen schmalen Streifen Tuch, rollt ihn zusammen, bindet ihn
und taucht die Schnittkanten in das Pulver. — Durch das
Reiben fällt das in das Tuch eingedrungene Pulver durch die
kleinen Löcher auf den Stoff und giebt mit grösster Treue
Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Titel
- Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Autor
- Thérèse de Dillmont
- Verlag
- Th. de Dillmont
- Ort
- Dornach (Elsass)
- Datum
- 1900
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.51 x 22.37 cm
- Seiten
- 640
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, nähen, Näherei, sticken, Stickerei, stricken, häkeln
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Lehrbücher
- Lexika
Inhaltsverzeichnis
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- DAS AUSBESSERN 17
- DIE DURCHBRUCHARBEIT 25
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- Der versetzte Plattstich 108
- Orientalischer Stickstich 108
- Geflochtener Stickstich und Mosaikstich 110
- Persischer Stich 111
- Muster für Plattstich 111
- Chinesische Stickerei 113
- Reliefstickerei 114
- Türkische Stickerei 115
- Geräthschaften zur Goldstickerei 117
- Die Sticharten der Goldstickerei 121
- Muster für Goldstickerei 122
- STRAMIN- UND LEINENSTICKEREI 129
- DAS STRICKEN 175
- DAS HÄKELN 231
- Stellung der Hände 233
- Maschen und Sticharten 234
- Häkelei nach Typenmustern 250
- Häkelmuster mit Soutache 251
- Würfel, Sechseck und Stern 252
- Tunesischer Häkelstich 253
- Guimpen-Häkelei 256
- Muster für Guimpen-Häkelei 258
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