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599 P R A K T I S C H E ANGABEN
Aussenrandes ist leicht herzustellen, wenn Stickereiart und
Stoff das Ausziehen eines Fadens gestatten ; die durch das
Entfernen des Fadens entstandene Rinne gilt als Richtschnur
zum Ansetzen der Zeichnung. Will oder kann man nicht vor
dem Zeichnen einen Faden ausziehen, so hat man den Grund
durch Vorziehen abzugrenzen. (Siehe auch Abb. 252).
Auf Tuch, Seidenstoffe und Peluche kann die Geviertein-
theilung nicht wie auf waschbaren Stoffen durch einen ein-
fachen Bug angedeutet werden; der erste Stoff nimmt keinen
Bug an, die anderen würden dadurch verdorben werden.
Praktisch ist es, sämmtliche letztangeführte Stoffarten in
den Rahmen zu spannen, dann die Eintheilung auf folgende
Art zu treffen. Man nimmt einen ziemlich kräftigen Faden,
versieht ihn an einem Ende mit einer Schlinge, in die, bevor
sie zugeschürzt ist, eine Stecknadel gelegt wird. Hierauf stellt
man in vertikaler Richtung mittelst Zirkel die Mitte des
Stoffes fest; wo sie sich ergiebt, wird die mit dem Faden ver-
sehene Stecknadel eingestellt; dasselbe wiederholt man auf der
entgegengesetzten Seite, wo dann eine zweite Nadel, mit
welcher der Faden angespannt wird, eingestellt wird; dann
werden Fäden noch in horizontaler Richtung und im schiefen
Winkel gespannt.
Diese Grundlinien verhelfen zu einer genauen Vertheilung
der Musterungen, beschädigen den Stickgrund niemals und
können sofort nach dem Pausen entfernt werden.
Bevor eine Zeichnung entgiltig gepaust wird, hat man sich
noch eher zu vergewissern ob sie auch in der Grösse genau
dem verfügbaren Raum, dem vorhandenen Stoff oder dem Zweck
der Arbeit entspricht. Angenommen, man will einen Streifen
mit Eckenbildung auf Stoff zeichnen, so ist zuerst genau zu
berechnen, ob und wo die Rapporte zusammenstossen ; diese
Punkte können auf dem Stoff ganz leicht durch feines Pausen
markirt werden.
Bleibt nun eine Lücke offen zwischen den Rapporten oder
sind sie zu lang um in dem gegebenen Raum eingefügt zu
werden, und ist das Missverhältniss nicht bedeutend, so kann
durch Hinausrücken der Zeichnung gegen den freien Rand
zu abgeholfen werden. Ist hingegen der Unterschied ein
Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Titel
- Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Autor
- Thérèse de Dillmont
- Verlag
- Th. de Dillmont
- Ort
- Dornach (Elsass)
- Datum
- 1900
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.51 x 22.37 cm
- Seiten
- 640
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, nähen, Näherei, sticken, Stickerei, stricken, häkeln
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Lehrbücher
- Lexika
Inhaltsverzeichnis
- DAS NÄHEN 1
- DAS AUSBESSERN 17
- DIE DURCHBRUCHARBEIT 25
- TÜLLGITTER UND DAMASTSTICHE 53
- DAS WEISSSTICKEN 77
- PLATT- UND GOLDSTICKEREI 107
- Der versetzte Plattstich 108
- Orientalischer Stickstich 108
- Geflochtener Stickstich und Mosaikstich 110
- Persischer Stich 111
- Muster für Plattstich 111
- Chinesische Stickerei 113
- Reliefstickerei 114
- Türkische Stickerei 115
- Geräthschaften zur Goldstickerei 117
- Die Sticharten der Goldstickerei 121
- Muster für Goldstickerei 122
- STRAMIN- UND LEINENSTICKEREI 129
- DAS STRICKEN 175
- DAS HÄKELN 231
- Stellung der Hände 233
- Maschen und Sticharten 234
- Häkelei nach Typenmustern 250
- Häkelmuster mit Soutache 251
- Würfel, Sechseck und Stern 252
- Tunesischer Häkelstich 253
- Guimpen-Häkelei 256
- Muster für Guimpen-Häkelei 258
- Gehäkelte Spitzen 263
- Gehäkelte Decken 301
- Gehäkelte Sterne 318
- Gehäkelter Kragen 323
- Gehäkelte Schutzdecke 335
- DIE FRIVOLITÄTEN-ARBEIT 341
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