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5 9 8 P R A K T I S C H E ANGABEN
steifen Organdin in Wasser, zieht es rasch wieder heraus und
windet es massig aus. Man betupft mit dem feuchten Stoff die
Kehrseite der flach aufliegenden Spitze und glättet dann mit
heissem Eisen das man nur langsam vorwärts bewegt damit
die durch den Organdin mitgetheilte Feuchtigkeit wieder voll-
ständig verdunsten kann. Erst wenn man sich überzeugt hat,
dass die Spitze wieder ganz trocken geworden, entfernt man
sie vom Brett.
Wir kennen kein besseres Mittel um derlei Arbeiten die
gewisse Appretur zu verleihen die das Kennzeichen des Neuen
ist. Klares Wasser allein steift nicht genügend und bei Stärke
trifft man nicht immer den richtigen Grad, während man mit
Organdin immer das Richtige treffen wird.
Dieselbe Art des Steifens ist auch auf Netzstickereien
anwendbar; man befeuchtet sie auf der Kehrseite während sie
noch im Rahmen sind und lässt sie darin vollständig trocknen.
Auch Leinenarbeiten können so appretirt werden ; wenn
jedoch der Leinenstoff stark verknittert ist und viele harte
Brüche zeigt, deckt man ein feuchtes Tuch über den ganzen
Gegenstand, glättet über beide, zieht dann das feuchte Tuch
wieder weg um die Stickerei dann noch mit dem Eisen ganz zu
trocknen.
Das Waschen der gewöhnlichen Spitzen. — Die Spitzen
werden über eine gleich weite Flasche gewunden und dann
mit Mousselin ganz bedeckt, einige Stiche über die Endkante
befestigen ihn an die Spitzen. Hierauf füllt man die Flasche
zur Hälfte mit Sand, damit sie im kochenden Wasser nicht
zu heftig geschüttelt wird. Man füllt so viel kaltes Wasser in
den Topf ein als nothwendig, dass es über die Spitzen reicht,
fügt ungefähr ein nussgrosses Stück Seife bei und wenn die
Spitzen sehr schmutzig sind einen Messerspitz Salz, stellt die
Flasche hinein und lässt es während einer Stunde ungefähr sie-
den. Wird das Wasser schmutzig, so erneuert man es so oft als
es erforderlich. Bleibt das Wasser rein, so ist auch der Schmutz
aus der Spitze vollständig herausgekocht und man kann sie
immer noch auf der Flasche, in kaltem Wasser ausschwenken
bis die Seife ganz weggespült ist und dann trocknen lassen.
Das Waschen der eohten Spitzen. — Der Vorgang ist
Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Titel
- Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Autor
- Thérèse de Dillmont
- Verlag
- Th. de Dillmont
- Ort
- Dornach (Elsass)
- Datum
- 1900
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.51 x 22.37 cm
- Seiten
- 640
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, nähen, Näherei, sticken, Stickerei, stricken, häkeln
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Lehrbücher
- Lexika
Inhaltsverzeichnis
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- DAS AUSBESSERN 17
- DIE DURCHBRUCHARBEIT 25
- TÜLLGITTER UND DAMASTSTICHE 53
- DAS WEISSSTICKEN 77
- PLATT- UND GOLDSTICKEREI 107
- Der versetzte Plattstich 108
- Orientalischer Stickstich 108
- Geflochtener Stickstich und Mosaikstich 110
- Persischer Stich 111
- Muster für Plattstich 111
- Chinesische Stickerei 113
- Reliefstickerei 114
- Türkische Stickerei 115
- Geräthschaften zur Goldstickerei 117
- Die Sticharten der Goldstickerei 121
- Muster für Goldstickerei 122
- STRAMIN- UND LEINENSTICKEREI 129
- DAS STRICKEN 175
- DAS HÄKELN 231
- Stellung der Hände 233
- Maschen und Sticharten 234
- Häkelei nach Typenmustern 250
- Häkelmuster mit Soutache 251
- Würfel, Sechseck und Stern 252
- Tunesischer Häkelstich 253
- Guimpen-Häkelei 256
- Muster für Guimpen-Häkelei 258
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