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Josef Strauss - Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
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Instrumente nach Gattungen 29 schlossen. Vermehrt zieht Strauss das erste Horn, die erste Trompete und die erste Posaune fĂŒr solistische Aufgaben heran, melodische Passagen werden ihnen ebenso zugeordnet wie typische Fanfarenmotive. a) Hörner: Josef Strauss setzt durchgehend vier Hörner in F (unabhĂ€ngig von der Grundtonart) ein. Eine Ausnahme bilden MĂ€rsche, die in der Regel in Es-Dur geschrieben wurden, hier sind die Hörner eben- falls in Es-Dur notiert. In MĂ€rschen kommen nur zwei Hörner, dafĂŒr vier Trompeten zum Einsatz. Der noch bei Lanner und Strauss Vater ĂŒbliche Wechsel zweier Hörner auf (dritte und vierte) Trompete wird nur mehr sehr selten gebraucht (z. B. „Wiener Fresken“ op. 249), in solchen FĂ€llen wechselt das erste und das zweite Horn auf Trompete85. In den Druckausgaben werden fĂŒr erstes und zweites Horn eigene Stimmen angeboten, drittes und viertes Horn können analog zu den Partituren in einem einzigen Sys- tem zusammengefasst werden, wobei sich allerdings selten ein Problem der Zuordnung wie bei Oboen oder Fagotten (siehe dort) ergibt. b) Trompeten: Zwei Instrumente in der Stimmung F (abweichend bei MĂ€rschen, siehe Hörner) sind Stan- dard. In MĂ€rschen werden vier Trompeten, dafĂŒr nur zwei Hörner eingesetzt (siehe dort). In einigen SpĂ€twerken setzt Josef Strauss vier Trompeten zusĂ€tzlich zu den vier Hörnern ein. c) Posaune(n): Lange verfĂŒgte Josef Strauss ĂŒber nur eine Posaune, welche die Bassfunktion innerhalb des BlechblĂ€sersatzes ĂŒbernahm. Stimmenabschriften frĂŒher Werke ergĂ€nzten um zwei weitere Posaunen, was aber nicht im Sinne von Josef Strauss gewesen sein dĂŒrfte, nicht zuletzt, da sich oft sinnstörende Verdopplungen mit Akkordnoten ergaben, die bereits den Trompeten zugeordnet waren. Der dreistim- mige Posaunensatz taucht erst in den letzten Werken (ab ca. 1867/68, siehe auch die Werke von Johann Strauss aus dieser Zeit) auf (z. B. „Die TĂ€nzerin“ op. 227), die vollstĂ€ndige Besetzung wurde nicht zur Regel. Der Zusatz „obligato“ bei der (dritten) Posaunenstimme weist darauf hin, dass auf den Einsatz der ersten und zweiten Posaune verzichtet werden kann, bei Einsatz aller drei Posaunen kann es dann passieren, dass Passagen der dritten Posaune höher gelegt sind als die Stimmen der beiden anderen Po- saunen. Im gedruckten Stimmensatz wird analog zu den anderen Stimmen die italienische Bezeichnung „Trombone“ verwendet. d) Tuba: Ein nahezu unlösbares Problem stellt der Einsatz der Tuba dar. In Partiturabschriften ist dieses In- strument in der Besetzungsangabe (erste Akkolade) meist nicht angegeben, taucht hingegen im Lauf des Werkes in der Posaunenstimme (identifizierbar durch Doppelbehalsung, eindeutige Zweistimmigkeit, Pausensetzung oder Bezeichnung „Solo“ fĂŒr die Posaune) auf. Wie bei den Oboen sollte aber daraus nicht auf eine durchgehende Verdopplung der Posaunenstimme geschlossen werden. In den Druckaus- gaben kommen reine Posaunenstimmen ebenso vor wie Posaunenstimmen mit Einschluss der Tuba, ohne dass letztere in der Stimmenbezeichnung erwĂ€hnt wird, des weiteren Stimmen mit der Bezeich- nung „Trombone e Tuba“86 sowie eigene Stimmen fĂŒr jedes Einzelinstrument (in diesem Fall dritte Po- saune oder Bassposaune und Tuba). Neben der Tuba greift Josef Strauss fallweise auf das (zu dieser Zeit bereits aus der Mode gekommene) Bombardon oder die Ophicleide zurĂŒck. Die Stimmenbezeichnung „Bombardon“ oder „Ophicleide“ im gedruckten Stimmensatz oder in einer Partiturabschrift muss nicht zwangslĂ€ufig auf eine Besetzung mit diesem Instrument hinweisen. Es könnte auch die Tuba verwendet worden sein, die beiden Begriffe erscheinen beliebig und austauschbar. schlagwerK Zwei Musiker kamen in der Strausskapelle zum Einsatz, in der Regel aufgeteilt zwischen Pauke, welche die Nebeninstrumente (vorwiegend Cassa und Triangel) bediente, sowie kleiner Trommel. In MĂ€rschen hingegen spielt die Pauke nicht, hier teilen sich die beiden Musiker große und kleine Trommel.87 In der 85 Im Werkverzeichnis werden diese Wechsel in der Rubrik „Besetzung“ angezeigt. Da die 3. und 4. Trompete nicht als eigene Stimmen gedruckt wurden, sondern in die beiden Hörnerstimmen integriert sind, wird die Bezeichnung „3. u. 4.“ in [] gesetzt. 86 Einen Spezialfall stellen die von C. A. Spina herausgegebenen lithographierten Stimmen dar. Die Noten sind handgeschrieben, die Stimmenbezeichnungen ebenso wie die Plattennummern sind gedruckt. Es kann durchaus sein, dass die Stimmenbezeich- nung „Trombone e Tuba“ standardmĂ€ĂŸig gedruckt wurde unabhĂ€ngig davon, ob tatsĂ€chlich eine Tuba zum Einsatz kam. Im gemeinsamen Stimmendruck von op. 193 und 195 findet sich in op. 193 im Schlussabschnitt eine zweistimmige Passage (dort kamen die Bassposaune und die Tuba in Oktaven zum Einsatz), in op. 195 hingegen ist die gesamte Stimme einstimmig, der Einsatz der Tuba ist somit aus der Notation nicht ersichtlich. 87 Diese Praxis stammt aus der Zeit der marschierenden MilitĂ€rkapellen: Die beiden Trommeln wurden den Musikern umge- Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Josef Strauss Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
Titel
Josef Strauss
Untertitel
Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
Autor
Wolfgang Dörner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21404-5
Abmessungen
21.4 x 30.0 cm
Seiten
496

Inhaltsverzeichnis

  1. Gebrauchsmusik im 19. Jahrhundert 9
  2. Von der funktionalen Tanzmusik zur autonomen Komposition 17
  3. Aufbau und Systematik des Werkverzeichnisses 37
  4. Werkverzeichnis
    1. I. Gedruckte Werke mit Opuszahl 45
    2. II. Gedruckte Werke ohne Opuszahl 431
    3. III. Ungedruckte Werke 445
    4. IVa. Ungedruckte Werke, in Autographen bzw. Abschriften erhalten 459
    5. IVb. Ungedruckte Werke, Autographe in Antiquariatskatalogen erwÀhnt 465
    6. V. Bearbeitungen – AuffĂŒhrungen von Werken anderer Komponisten (Auswahl) 467
  5. Anhang
    1. Alphabetisches Gesamtregister der Werke von Josef Strauss 475
    2. Verzeichnis der Auftrittsorte von Josef Strauss (Auswahl) 485
    3. KommissionÀre 487
    4. Literatur 489
    5. AbkĂŒrzungsverzeichnis 491
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