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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Seite - 1074 -
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1074 Prijatelj, Ivan Ivan Prijatelj schen Kirche in Kärnten von Chorbischof Modestus bis zu Bischof Köstner. Klagenfurt 1996 ; M. Vrečar (Hg.) : Južna Koroška in njena cerkvena podoba v 20. stoletju. Ob 100-letnici Sodalitete, združenja slovenskih duhovnikov na Koroškem (1906–2006). Celovec 2007 ; J. Obersteiner : Zur Geschichte des alten Klagenfurter Priesterhauses. In : G. Moro (Hg.) : Die Landeshauptstadt Klagenfurt. Aus ihrer Vergangenheit und Ge- genwart. 1. Klagenfurt 1970, 451–462. Avguštin Malle Prijatelj, Ivan (* 23. Dezember 1875 Vinice [Sodražica, Dolenjska], † 23. Mai 1937 Ljubljana), Literaturhisto- riker, Theoretiker, Essayist, Übersetzer. P. absolvierte das klassische Gymnasium in Ljubljana, danach studierte er 1898–1902 Slawistik an der Uni- versität Wien, wo er noch als Student Bibliothekar am Institut für Slawistik war. Nach beendetem Studium war P. Stipendiat in Russland, wo er Exkursionen zu Studi- enzwecken unternahm (auch nach Finnland), es folgten Studienreisen durch Europa. An der k. k. Hofbibliothek in Wien begann er seine Tätigkeit 1905. Er gehörte zu den ersten Slawisten, die 1919 dem Ruf an die neu ge- gründete Universität in Ljubljana folgten. Dort lehrte er neuere slowenische Literatur und las aus einzelnen Bereichen der anderen slawischen Literaturen. P. hatte schon im Gymnasium begonnen, kürzere Prosatexte zu verfassen. Er war am Schüleralmanach Na razstanku [Zum Abschied] (1898) auch als Mither- ausgeber beteiligt und hatte bereits begonnen, Überset- zungen aus der russischen Literatur zu verfassen. Schon während seiner Studienjahre lernte er schrittweise die Vorbilder der positivistischen und geisteswissenschaft- lichen Literaturwissenschaft kennen. Zugleich erarbei- tete sich P. großes Wissen über die europäischen Li- teraturen, die europäische Literaturkritik und Ästhetik. Die Autoren der slowenischen Moderne waren seine Zeitgenossen und zum Teil seine Mitschüler, wie z. B. Josip Murn Aleksandrov, Ivan →  Cankar und Oton →  Župančič, die zeitweilig zur selben Zeit in Wien waren wie er. Mit seiner Dissertation über die Zeit der nationalen Wiedergeburt (→  Preporod) (1902) und anderen Pub- likationen, wie über France →  Prešeren und weitere literarische Zeitgenossen, tritt P. auf die Bühne der slowenischen Literaturgeschichte. 1908, zur Feier des vierhundertsten Jahrestages der Geburt von Primož →  Trubar, beleuchtete er die Bedeutung der Refor- mation für die slowenische Kultur. P. bemühte sich auch, das des Slowenischen nicht mächtige Lesepublikum durch kurze, aber inhaltlich erschöpfende deutsche Abhandlungen über die slowe- nische Literatur zu erreichen. Als er die gesammelten Schriften von Janko →  Kersnik redigierte, entstand daneben eine ausführliche Monografie, die sich vor al- lem mit den kulturhistorischen Charakteristika der Zeit befasst, in die das Leben und Werk des Autors einge- bettet waren. Einige seiner bedeutendsten Essays sind den Vertretern der slowenischen Moderne zugedacht, Aleksandrov – Josip Murn (1903), Govor o Župančiču [Rede über Župančič] (1909), Domovina, glej umetnik ! [Heimat, schau, ein Künstler !] (1921), Letzterer be- handelt Cankar. P. erforschte aber auch nicht slowenische, vor allem russische Autoren. In Perspektive [Perspektiven] (1906) und in Pesniki in občani [Dichter und Bürger] (1917) behandelte er in essayistischer Manier die prinzipiellen literaturhistorischen, theoretischen, künstlerischen und ästhetischen Fragen dieser Bereiche. Als Professor in Ljubljana begann er mit systema- tischer Erforschung von Archivmaterial, Zeitschriften und Korrespondenzen, mit deren Hilfe er eine ausführ- liche Darstellung des historischen, politischen und kul- turellen Geschehens im slowenischen Raum und den daraus entstehenden literarischen Aktivitäten in der zweiten Hälfte des 19. Jh.s konzipierte. P. zeigte die Entwicklung der slowenischen Litera- tursprache auf, behandelte die Tätigkeitsbereiche der Generationsgruppen (der sogenannten Altslowenen, →  staroslovenci und der sogenannten Jungslowenen, →  mladoslovenci), das Einwirken der literarisch-kul- turellen Bewegungen aus Europa, das Entstehen und die Rolle von Vereinen und Institutionen, Zeitschriften und Zeitungen, die stufenweise politische Aufspaltung, das Suchen nach nationaler und kulturpolitischer Sinn- findung und Ausrichtung und die öffentliche Wirk- samkeit von zentralen literatur- und kulturrelevanten Persönlichkeiten. Es war ihm nicht gegönnt, eine er- schöpfende Synthese zu vollenden. Er publizierte in den 1920er-Jahren größere zusammenhängende Kapi- tel, das Gesamtwerk hat dann Anton Ocvirk posthum herausgegeben. Seine literaturhistorische Publizistik ergänzte P. durch integrale Editionen. Aufgrund seines eigenen wissenschaftsrelevanten Konzeptes für die Heraus- gabe der slowenischen Klassiker (1917) übernahm er selbst die Herausgabe und Redaktion der gesammel- ten Werke von Josip →  Jurčič und Ivan →  Tavčar. Auch Auswahlanthologien aus den Werken von Anton →  Aškerc und Josip →  Stritar gehören zu seinen Verdiensten.
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
3 : PO - Ž
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
566
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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