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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
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1104 Rapallo, Grenzvertrag von lansjahren in Lavamünd/Labot und Treffen/Trebinja wirkte er von 1878 bis 1885 als Provisor in Neuhaus/ Suha und von 1885 bis 1905 in →  Schwabegg/Švabek. Vom 12. Oktober 1905 bis zu seinem Tod fungierte er als Propstei-Pfarrer in Eberndorf/Dobrla vas und war in jener Zeit an der Gründung der →  Sodaliteta in →  Tainach/Tinje mitbeteiligt. In der Folge des Ersten Weltkrieges wurden Teile Kärntens von SHS-Truppen besetzt ; nach dem Rückzug dieser Verbände kam es zu Ausschreitungen der Kärntner Volkswehr und auch der Zivilbevölkerung gegen Kirchengut und Geistli- che (→  Vertreibung 1920). Propst R. wurde von diesen Ereignissen ebenfalls betroffen und war fünf Wochen auf der Flucht. Am 29. Juli 1919 ernannte ihn Bischof →  Hefter zum Generalvikar für den von Truppen des Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen besetzten Teil von Kärnten/Koroška. Das Staatsamt für Kultus und Unterricht (Oddelek za uk in bogočastje) in Ljubljana schlug kurze Zeit später die Besetzung des Generalvikariats mit Martin →  Ehrlich vor. R. veröf- fentlichte vor der →  Volksabstimmung ein Sendschrei- ben, mit dem Titel Dolžnosti vernika na dan plebiscita [Die Pflichten des Gläubigen am Tag des Plebiszits], in dem er der Bevölkerung aus religiösen, nationalen und wirtschaftlichen Gründen ein Votum zugunsten des SHS-Staates am 10. Oktober 1920 nahelegte. Gegen den Inhalt dieses Schreibens erhob der Gurker Bischof scharfen Protest, ersuchte R. jedoch, sein Amt weiter- hin zu versehen. Quellen : ADG. Werke : Dolžnosti vernika na dan plebiscita [Pflichten der Gläubigen am Tage der Volksabstimmung], [Oktober 1920]. Lit.: SBL ; OVSBL. – Prošt Matija Randl. In : Naši rajni duhovniki. Celovec 1968, 285–288 ; A. Malle : O dolžnosti vernikov in narodni disciplini. Zapleteni odnosi med krškim ordinariatom in koroškimi Slo- venci v prvem desetletju po zlomu monarhije odnosno po plebiscitu [mit deutscher Zusammenfassung]. In : A. Moritsch (Hg.) : Problemfelder der Geschichte und Geschichtsschreibung der Kärntner Slovenen. Problemska polja zgodovine in zgodovinopisja koroških Slovencev. Klagenfurt/Celovec [e. a.] 1995, 33–75 ; S. Trießnig : Der Kärntner slowenische Klerus und die nationale Frage 1920–1932. Klagenfurt/ Celovec [e. a.] 2000, 31–34 ; P. G. Tropper : Nationalitätenkonflikt – Kulturkampf – Heimatkrieg. Dokumente zur Situation des slowenischen Klerus in Kärnten von 1914 bis 1921. Klagenfurt 2002, 167–181. Peter G. Tropper Rapallo, Grenzvertrag von, vgl. Sachlemmata : →  Ver- trag von Saint-Germain ; →  Jugoslawien ; →  Kanaltal (Val Canale/Kanalska dolina). Rapold, Andrej, vulgo Pasterk (Vellach/Bela), Verein- sobmann, Kulturaktivist, →  Zarja, Slovensko prosvetno društvo [Slowenischer Kulturverein]. Rauber, Christoph (Ravbar, Krištof, * 11. März 1478 Trieste/Trst/Triest ; † 26. Oktober 1536 Wien), Bischof von Ljubljana, Diplomat, Humanist, Kriegsmann. R. entstammte der krainischen Adelsfamilie R. von Plankenstein, die es im 14. und 15. Jh. durch die Ka- pitanate über Pazin (Pisino/Mitterburg) und →  Trieste/ Trst/Triest zu Ansehen gebracht hatte. Seine Mutter Dorothea, die aus dem nicht wohl beleumdeten Rit- tergeschlecht der Luegg (Lienz, Luger, Log, Log- arji) hervorging, war die Schwester der Mutter von Si- gismund →  Herberstein. R. wurde als Zehnjähriger (!) nach dem Tod der ersten Bischofs von →  Ljubljana, Sigismund von Lamberg, erwählt und 1494 als des- sen Nachfolger bestätigt ; für den Erwählten (electus), der von 1491 bis 1501 in Padova Kirchen- und Zivil- recht studierte, führte bis mindestens 1505 ein Koad- jutor die Amtsgeschäfte. Zwischen 1509 und 1512 ver- sah R. das Amt eines Koadjutors in →  Seckau, danach war er bis 1536 Administrator des genannten Bistums, parallel dazu fungierte er zwischen 1508 und 1536 als Kommendatarabt des Stiftes Admont. R. war hochbe- gabt, eloquent, geschmeidig, polyglott und humanis- tisch gebildet – Eigenschaften, die ihn für den höheren diplomatischen Dienst prädestinierten ; Maximilian I. setzte ihn ab 1504 gezielt für diffizile Missionen ein, darunter zum spanischen König Ferdinand oder zu Papst Julius II. oder nach Polen zu König Sigismund I. R. war in die Vorbereitungen und die erfolgreiche Abwicklung des Wiener Fürstenkongresses 1515 an- lässlich der Doppelhochzeit zwischen den Häusern Habsburg und Jagiello involviert. 1516 empfahl R. für die diplomatische Mission ins Moskauer Reich an sei- ner Stelle seinen Cousin Sigismund Herberstein. Für die Vielseitigkeit und den strategischen Pragma- tismus des Bischofs von Ljubljana sprechen auch seine Kampferfahrung in kriegerischen Einsätzen gegen die Venezianer und die Osmanen, seine politischen Ämter als Landeshauptmann von →  Krain/Kranjska (1529/1530), seine Statthalterschaft über Niederöster- reich (1532–1536) und nicht zuletzt sein Mäzenaten- tum und sein Engagement für die Einführung des Hu- manismus an der Wiener Universität. Seine Verdienste für diese Institution wurden in mehreren Dedikationen besungen. Als Bischof von Ljubljana bemühte sich R., die kulturelle und Bildungssituation des Landes zu
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
3 : PO - Ž
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
566
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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