Seite - 1134 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
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Rosental/Rož
Klemenčič, Koroška/Kärnten
(Detail Rosental/Rož mit
Sattnitz/Gure)
Buchcover, Mohorjeva
KD Šentjanž
schen Kulturschaffenden aus dem Gebiet metaphorisch
als (kleines) →
slowenisches Athen (oder nach Zablat-
nik »slowenisches klein-Athen«, slow. (male) slovenske
Atene) bezeichnet. So waren gemäß → Pfarrkarte der
Diözese Gurk/Krška škofija 1924 in den Dekanaten
Ferlach/Borovlje, Rosegg/Rožek sämtliche Rosentaler
Pfarren slowenisch, mit Ausnahme der slowenisch-
deutschen Pfarrkirche Ferlach/Borovlje.
a) Das Obere Rosental/Zgornji Rož : Aus der Ge-
meinde Rosegg/Rožek entstammten der Sprachwissen-
schaftler Ivan → Arnejc, der Priester und Mitarbeiter
der Zeitschrift → Nedelja Jože → Dobernik, der aka-
demische Maler Peter → Markovič, nach dem der
örtliche → Kulturverein benannt ist, sowie der Pries-
ter und → Kulturarbeiter Jože → Petermann. Aus
St. Jakob im Rosental/Šentjakob v Rožu stammten der
berühmte Sprach- und Literaturwissenschaftler sowie
Mitbegründer der →
Mohorjeva Anton →
Janežič,
dessen jüngere Brüder Valentin →
Janežič, Bergün-
der der ersten bäuerlichen Darlehenskasse des heuti-
gen Österreich und Sloweniens, der → Kulturaktivist
Simon →
Janežič sowie der Arzt Karel →
Pečnik.
Aus St. Jakob/Šentjakob waren auch der Komponist,
Arrangeur und Chorleiter Anton → Nagele sowie der
Musiker, Komponist und Pädagoge Franc → Rauter.
Aus Gorintschach/Gorinčice stammte der vielseitige
Sammler slowenischen Liedgutes und Förderer land-
wirtschaftlichen Wissens Matija → Ahacel. Aus
Maria Elend/Podgorje, einem beliebten →
Wallfahrts-
ort, stammte die nachhaltig wirkende Kochbuchautorin
Maria Magdalena →
Knafelj-Pleiweis. In St. Ja-
kob im Rosental/Šentjakob v Rožu bzw. in Schlatten/
Svatne ist auch die Volkserzählung Miklova Zala über
die Zeit der Türkeneinfälle in der Region (→ Bauern- aufstände) von Jakob → Sket angesiedelt. Als Meta-
pher für die Hoffnung auf die Überwindung der Un-
terdrückung der Slowenen verzeichnet sie bis heute
einen überregionalen Erfolg und wird von zahlreichen
slowenischen →
Kulturvereinen immer wieder aufge-
führt. In der politischen Geschichte gehörte St. Jakob
im Rosental/Šentjakob v Rožu noch zu den → Illyri-
schen Provinzen, wo das Slowenische von den Franzo-
sen als → Amtssprache anerkannt wurde. Der Bau des
Bahntunnels machte den Ort in der Folge allerdings
auch geostrategisch bedeutend.
b) Das Untere Rosental/Spodnji Rož ist eine
zentrale Landschaft der slowenischen Kultur-, Wirt-
schafts- und Sprachgeschichte. Aus dem traditionel-
len Industrieort Feistritz im Rosental/Bistrica v Rožu
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 3 : PO - Ž
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 566
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
- Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
- Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
- Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
- Verzeichnis der Abbildungen 1580
- Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
- Biographien der Herausgeber 1602