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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Seite - 1185 -
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1185 Schrattenbach, Vinzenz Josef Koroška zu fördern und zu entwickeln. In Wallfahrts- orten sammelte er Wortmaterial, das er über Jarnik an Jernej →  Kopitar, Janez Nepomuk →  Primitz und Valentin →  Vodnik weiterleitete. Weiters sammelte S. ethnografisches Material und korrespondierte mit Josef →  Dobrovský. Sein einziges, heute bekanntes Gedicht, die Ode Pobudenje k veselju [Anregung zur Freude], war um 1816 entstanden und wurde, nur mit wenigen Eingriffen des Redakteurs versehen, unter dem Titel Posrčenje [Beherzung] im fünften Band des Almanachs Krajnska čbelica (1848) publiziert. In wohl- geformten Versen besingt S. die Lebensfreude, die an- mutige und gütige Natur und den slowenischen Fleiß. Verschollen blieb ein Manuskript von 384 Seiten mit dem Titel Basne. Tud za pokušino [Fabeln. Auch zum Probieren], datiert mit »Wrata, 12. Oktober 1817« [Thörl/Vrata, 12. Oktober 1817] und mit »En Wiwat Illyry« [Ein Vivat den Illyrern] unterzeichnet, das of- fenbar an Vodnik anknüpft. Diese Handschrift, auch Vraški rokopis [Handschrift von Thörl] genannt, enthielt 42 Gedichte über Heimatliebe im aufklärerischen und vorromantischen Geist, weiters das Versdrama Ulrich Graf Zellsky, Ena igra v treh aktih [Ulrich, →  Graf von Cilli, ein Stück in drei Akten] mit dem Stoff des →  Volksliedes von →  kralj Matjaž und der Rohrdom- mel aus →  Celje sowie Tagebuchaufzeichnungen. In den längeren narrativen Gedichten geißelt S. das Auf- geben der heimischen Sprache, fordert die Eltern auf, die Kinder im slawischen Geist zu erziehen, ruft die slawischen Brüder zu Hilfe und macht auf die Folgen der deutschen Aspirationen auf den slawischen Süden aufmerksam. Er lobt die Wohltäter des slowenischen Volkes Primož →  Trubar, Johann Weikhard von →  Valvasor, Sigismund →  Zois, Dobrovský und Napoleon ; Dobrovský hält er Entfremdung von den slawischen Völkern vor und prophezeit ihm Vergessen. France →  Kidrič sieht in der formalen Vollkommen- heit mit philologischem Horizont, die den Vraški ro- kopis auszeichnet, ein Indiz für die Autorenschaft von S. Die Handschrift entdeckte A.  V. Globočnik in Arnoldstein/Podklošter und berichtete darüber unter dem Titel Slovenische Fragmente im Feuilleton der Pra- ger Zeitung Politik 1888 Nr. 56 vom 25. Februar. Eine Zusammenfassung brachte die erste slowenischen Ta- geszeitung Slovenski narod 1888, Nr. 48. Quellen : ADG. Lit.: SBL ; OVSBL. – A. V. Globočnik : Slovenische Fragmente. In : Politik, Nr. 56 (25. 2. 1888) ; Podlistek praške Politike. In : SN, Nr. 48 (1888) ; L. Legiša : ZSS 2. (1959), 44, 55, 67 ; A. Gspan, A. Slodnjak : Cvetnik slovenske vezane besede. 2. Ljubljana 1979, 47, 315. Irena Novak Popov ; Üb.: Katja Sturm-Schnabl Schöndorf/Lepa vas bei St.  Michael ob der Gurk (Windisch St.  Michael)/Sloveniji Šmihel (Stadtge- meinde →  Völkermarkt/Velikovec). Lit.: R. Vouk : Popis koroških utrakvističnih šol do leta 1918. Bestandsaufnahme der Kärntner utraquistischen Schulen bis 1918. Klagenfurt/Celovec 1980, 40, 81. Schrattenbach, Vinzenz Josef (Graf von Schratten- bach, Fürst von Schrattenbach, Freiherr von Osterwitz, * 1744 Brno [Brünn, Mähren], † 25. Mai 1816 ebd.), Geistlicher, Bischof von Lavant (1777–1790). Sch. stammte aus einer mährischen Adelsfamilie mit Sitz auf Ojstrica (dt. Osterwitz) in der Unterstei- ermark/Spodnja Štajerska. Vor seiner Weihe zum Bi- schof von →  Lavant im Frühjahr 1777 war S. Domherr in →  Salzburg, er behielt aber auch danach das Amt des dortigen Kanonikus. Dazu wurden ihm die Props- tei St.  Maurizen in Friesach, das Generalvikariat über Unterkärnten/Spodnja Koroška sowie das Salzburger Vizedominat Friesach erteilt. Er trug wesentlich zur Reform der Diözese bei und schlug 1784 vor, den Sitz der Diözese von →  St.  Andrä (Šentandraž) nach Kla- genfurt/Celovec zu verlegen, was jedoch misslang. Als er 1788 zum Salzburger Dompropst gewählt wurde, trat Sch. als Bischof zurück, behielt aber den Fürstenti- tel. Wegen des frühen Todes seines Nachfolgers Gan- dolph Ernst Graf von Küenburg im Jahr 1793 kehrte Sch. im Sommer 1795 nach Lavant zurück, verließ aber im Herbst 1800 auch wegen seiner Konflikte mit der Regierung Lavant endgültig und übernahm das Bi- schofsamt von Brno (Brünn), das er bis zu seinem Tode innehatte. In seiner Bischofszeit wurde Lavant von einer Diözese mit überwiegend deutschsprachiger zur einer mit überwiegend slowenischsprachiger Bevölke- rung. Da sich sein Familiensitz in der Untersteiermark/ Spodnja Štajerska befand, war Sch. die kulturelle Viel- falt →  Innerösterreichs wohlbekannt. Das zeigt sich in seinem Brief an Kaiser Joseph II. aus dem Jahr 1783, in dem er, als Gegner der Errichtung eines gesamtinne- rösterreichischen Seminars in Graz, der Regierung Un- kenntnis über ihre Völker vorwarf und auch schon vor dem Auftreten interkultureller Konflikte warnte. Seine Arbeit machte Sch. für lange Zeit zum beliebtesten La- vanter Bischof bis Anton Martin →  Slomšek.
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
3 : PO - Ž
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
566
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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