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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
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1221 Serajnik, Domicijan društvo [Slowenischer katholischer Bildungsverein Rinkenberg]). Im Jahr 1922 übernahm S. nach kurzer interimistischer Führung von Kristo →  Košir auch die Leitung des neu organisierten Verbandes Krščansko socialna zveza za Koroško [Christlich-sozialer Verband für Kärnten] für die folgenden 12 Jahre. Nach seinem Dienst in Rinkenberg/Vogrče war S. Pfarrer von Pet- schnitzen/Pečnica pri Ledincah am Faaker See/Baško jezero (1. November 1928–15. März 1935). Laut Naši rajni duhovniki richtete er im Pfarrhof von Petschnitzen/Pečnica eine Bibliothek ein sowie einen Saal für Theateraufführungen (→  Theater, →  Laien- spiel). Deutschnationale Kräfte erwirkten jedoch unter einem Vorwand, dass fortan amtlicherseits Auffüh- rungen verboten waren. 1929 unterstützte er in Lede- nitzen/Ledince die Gründung einer autonomen Spar- und Darlehenskasse (→  Genossenschaftswesen) und die erste Einlage war von ihm. Die deutschnationa- len Anfeindungen erschwerten sein Wirken erheblich und führten dazu, dass er sich um die frei gewordene Pfarrstelle in Globasnitz/Globasnica bewarb (16. März 1935–30. April 1941). S. war laut Personalakte des ADG auf Krankenur- laub in Luggau (1. Mai 1941–16. Juni 1941). Wie fast alle slowenischen Priester – die nicht wie Otto/Oton →  Schuster oder Franc Fertala bereits frühzeitig von den Nazis ins KZ verfrachtet wurden – musste er in deutschsprachigen Pfarren Nordkärntens seelsorgli- chen Dienst versehen. So war er Seelsorgeaushilfe in Sagritz (14. Juni 1941–31. Juli 1941), Seelsorgeaushilfe in Himmelberg (1. August 1941–14. Augut 1942), Ad- ministrator von Kreuzen (15. November 1942–14. Ap- ril 1944), Kirchenrektor von Döllach im Mölltal, Pfarre Sagritz (15. April 1944–31. Juli 1945). Am 1. August 1945 kehrte er als Pfarrer nach Globasnitz/Globasnica zurück und hatte diese Funktion bis zum 31. Mai 1951 inne. Ab dem 1. Juni 1949 war er für ein Jahr im Kran- kenurlaub. S. verstarb höchst angesehen, was die Ehrenbezeu- gung von über 50 Priestern am Begräbnis dokumen- tiert, praktisch die Protagonisten der slowenischen katholischen Bewegung der Zeit. Anwesend waren u. a. Ivan →  Brandstätter, Aleš →  Zechner, Tomaž →  Ulbing, Tomaž Klampferer, Dr. Pavle →  Zab- latnik und Franc Posch. Quelle : ADG, Personalakt Johann Sekol. Lit.: Župnik Janez Sekol. In : Naši rajni duhovniki. Kratki orisi nji- hovega trudapolnega dela in življenja. Celovec 1968, 333–335 ; A. Malle : Koroški Slovenci in katoliška cerkev v času nacizma. In : A. Malle, V. Sima (Red.) : Narodu in državi sovražni. Pregon koroških Slovencev 1942 – Volks- und staatsfeindlich. Die Vertreibung von Kärntner Slowenen 1942. Celovec/Klagenfurt 1992, 85–130 (deut- sche Zusammenfassung : Die Kärntner Slowenen und die katholische Kirche, S. 131  f., zu Sekol S.119). Bojan-Ilija Schnabl Sekol, Janko (= Janez ?), Publizist, →  Mir [Der Friede]. Sekol, Jožef, vulgo Harih (stellvertretender Verein- sobmann, Kulturaktivist), →  Srce. Slovensko katoliško izobraževalno društvo za Dobrlo vas in okolico [Srce. Slo- wenischer katholischer Bildungsverein für Eberndorf und Umgebung]. Serajnik, Domicijan starejši [der Ältere] (* 12. Sep- tember 1847 St.  Jakob im Rosental/Šentjakob v Rožu), † 27. Oktober 1929 [Slovenske] Konjice in der slowe- nischen Štajerska [ehem. Untersteiermark]), identitäts- bewusster Kulturarbeiter, der in die Untersteiermark auswanderte. Nach der Volksschule besuchte er das Gymnasium in →  Gorizia/Gorica/Görz und die Lehrerbildungs- anstalt in Klagenfurt/Celovec. Nach der Matura war er Lehrer auf Probe in Spittal an der Drau (Špital ob Dravi), danach fest angestellt in St.  Egyden/Šentilj ob Dravi (1871–1877), worauf er laut Ajlec/Mušič auf- grund von deutschnationaler ethnischer Intoleranz in die Untersteiermark (Spodnja Štajerska) auswanderte (→  Binnenwanderung). Dort unterrichtete er zunächst in (Slovenske) Konjice (1877–1882), danach in Ptujska Gora (1883–1908), wo er wohl ab 1887 Oberlehrer war. S. erwarb sich besondere Verdienste für die Ent- wicklung des Obstbaus und der Imkerei. Für seine wirtschaftlichen Verdienste wurde 1925 eine beson- dere Festveranstaltung zu seinen Ehren organisiert (Serajnikova slavnost). Als leidenschaftlicher Sänger in käntnerslowenischer Tradition gründete und leitete er Männerchöre sowie kleinere Instrumentalgruppen, unterrichtete das Zitherspiel und kann so als Kärntner Kulturexport angesehen werden. Zusammen mit Eli- sabeth Wüstner hatte er drei Söhne, die in seine Fuß- stapfen traten. Lit.: SBL (Rafael Ajlec, Marjan Mušič : Serajnik, rodbina [mit Litera- tur- und Publikationsliste]). – Iz Ptujske gore v Sloveniji. In : Koroški Slovenec, 2. 12. 1925. Bojan-Ilija Schnabl
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
3 : PO - Ž
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
566
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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