Seite - 1231 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
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Slawen
Slavjan, 1873
Slavjan, 1. 1873, S. 1
licher und in Wien residierender Bischof der 1469 ge-
gründeten Diözese Wien. Trotz seines Aufstiegs zum
Wiener Bischof behielt er mit päpstlicher Erlaubnis
seine istrische Diözese, die Propsteien und die meisten
Pfarren bei. Als Grund wird das geringe Vermögen der
damals kleinen Wiener Diözese angeführt. Zwischen
1514 und 1517 ließ er einen neuen Bischofssitz der Di-
özese Wien bauen. In seine Zeit als Wiener Bischof fiel
die Anfangszeit des → Protestantismus. Zwei Jahre vor
seinem Tod verewigte ihn der Maler Bernardin Stri-
gel (1460–1528) im Bildnis »Tod Mariens«. S. liegt im
nördlichen Seitenschiff des Stephansdomes begraben.
Nach ihm ist seit 2000 der alljährliche Bischof-Sladko-
nia-Preis für liturgische Musik benannt.
Lit.: SBL ; ÖBL ; ES ; OVSBL. – R. Holzer [e. a.] : Die Wiener Sänger-
knaben. Wien 1953 ; Th. Antonicek, Theophil [e. a.] (H.) : Die Wiener
Hofmusikkapelle : Georg von Slatkonia und die Wiener Hofmusikkapelle.
Wien/Köln/Weimar 1999 ; P. Simoniti : Humanizem na Slovenskem,
Humanisti do srede XVI. stoletja. Ljubljana 1979 ; P. Simoniti : Huma-
nismus bei den Slowenen. Slowenische Humanisten bis zur Mitte des 16.
Jahrhunderts. Hg. M. Wakounig. Wien 2008 ; L. Žnidaršič Golec, M.
Kokole : Jurij Sladkonja (1456–1522), cerkveni dostojanstvenik in glas-
benik med rodbno Kranjsko in Dunajem. In : V. Rajšp : Slovenski odnosi
z Dunajem skozi čas. Wien, Ljubljana 2013, 195–211.
Reinhold Jannach
Slavček (Bildungs und Gesangsverein), → Edinost
Škofiče. Slovensko prosvetno društvo »Edinost« Škofiče
[Slowenischer Kulturverein Edinost (Einheit) Schief-
ling].
Slavia submersa → Slovenia submersa.
Slavija (Verein), → Graz. Slavjan, Časnik slovstven i uzajemen za Slavjane knji-
ževne i prosvětljeneizhadja deset puta v letěpo jednoj cěloj
listině [Der Slawe. Literarische und wechselseitige
Zeitschrift für literarische und gebildete Slawen er-
scheint zehnmal im Jahr auf je einem ganzen Bogen.]
Die Zeitschrift erschien 1873–1875 in → Klagen-
furt/Celovec. Gedruckt wurde sie bei der → Mohorjeva.
Herausgeber und verantwortlicher Redakteur war Ma-
tija → Majar. Mit seiner Zeitschrift S., die bis zu 160
Seiten umfasste, wollte Matija Majar einen möglichst
großen Kreis von Gebildeten für die slawische Idee und
die slawische Wechselseitigkeit begeistern (→ Illyris-
mus). Die Beiträge erschienen in verschiedenen slawi-
schen Sprachen. Majar selbst schrieb in einer allsla-
wischen Kunstsprache und in kyrillischer Schrift und
wollte damit die Bedingungen für die Ausformung ei-
ner allslawischen Verkehrssprache schaffen. Zu diesem
Zweck hatte er bereits vor 1848 versucht, mit national-
bewussten Tschechen und Russen, sogenannten Narod-
njaki, in engeren Kontakt zu kommen. Alle slawischen
›Stämme‹ sollten sich mit der Zeit mit dieser allslawi-
schen Sprache identifizieren. Majar hatte die Absicht,
die Zeitschrift S. auch in Russland herauszugeben, sich
dort niederzulassen und Arbeit zu finden. Das Vorha-
ben scheiterte. Er musste den S. 1875 nach der zehnten
Nummer einstellen, wobei er zum Abschluss schrieb :
Tri leta je slavjan trudil se po skromnih svojih silah razgla-
ševati uzajemnost, priporučevati slou i bližnje soznakomiti
med seboj slavjanska plemena, se je prezadeval upeljat ci-
rilicu takže med Slavjananilatine se služečimi … za sada
slavjan prestade na svetlo izhadjati po poslovici serbskoj :
kada puška puca, kolo ne igra ; strepentibus musae silent –
majar konnte auch mit der Zeitschrift S. seine Eini-
gungsidee nicht verwirklichen.
Quellen : ÖNB ; SK ; NUK ; KMJ.
Lit.: SBL ; ES. – I. V. Čurkina : Matija Majar – Ziljski. Razprave
VIII.2. Ljubljana 1974 ; V. Šorli Puc : Po sledovih Matija Majarja –
Ziljskega. In : Ampak 3/1 (2002) 13–14 ; A. Malle : Die publizistiche
[sic !] Tätigkeit Matija Majar Ziljskis. In : A. Moritsch (Hg.) : Matija
Majar – Ziljski. Klagenfurt/Celovec [e. a.] 1995, 147–157.
Irena Gantar Godina ; Üb.: Katja Sturm-Schnabl
Slawen, slow. Slovani, Sammelbegriff aus dem Bereich
der ethnologischen Studien und der Historiografie für
verschiedene slawische, der indoeuropäischen Sprach-
familie zuzuzählende sprachlich-ethnische Gruppie-
rungen aus der Zeit vor der →
Ethnogenese der mo-
dernen Völker bzw. aus der Frühgeschichte derselben.
In der Linguistik auch unspezifischer Oberbegriff für
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 3 : PO - Ž
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 566
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
- Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
- Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
- Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
- Verzeichnis der Abbildungen 1580
- Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
- Biographien der Herausgeber 1602