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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Seite - 1233 -
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Seite - 1233 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž

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1233 Slomšek, Anton Martin Da der Kongress durch den Prager Pfingstaufstand un- terbrochen wurde, kamen die Hauptdokumente nicht über die Vorbereitung hinaus. Die Slowenen legten im Manifest, das übrigens nicht veröffentlicht wurde, auch ihre Forderungen dar : Vereinigung zu einem König- reich Slowenien mit dem Sitz der gemeinsamen Re- gierung in →  Ljubljana, Einführung des Slowenischen als Schul-, →  Amts- und Gerichtssprache ; auch die Forderung nach Gründung einer slowenischen Univer- sität in Ljubljana wurde postuliert. Zahlreiche Gruß- adressen u. a. der Wiener, der Grazer und der Kärntner Slovenija erreichten den S. 1898 organisierten die Jungtschechen den zweiten S. in Prag. Es wurde der 50. Jahrestag des ersten S. 1848 und der 100. Geburtstag František Palackýs gefeiert. Wegen der prorussischen Politik der Jungtschechen und ihres Hauptvertreters Karl Kramář wurden auch De- legierte aus Russland eingeladen. Die Ruthenen sagten wegen ihrer Konfliktsituation mit den Polen ihre Teil- nahme ab. Die slowenische Delegation war ziemlich groß (Ivan Hribar, Janez E. →  Krek, Fran Šuklje, Karol Bleiweis, Josip Sernec, Ivan →  Tavčar, Dra- gotin Hribar). Die Hauptresolution des Kongresses war allen slawischen Völkern zugedacht, die einheitlich und solidarisch auftreten sollten. Die russischen Dele- gierten sagten den Slawen der Habsburgermonarchie ihre Hilfe und Unterstützung zu. Der dritte S. in Prag, der auch als vorbereitender und erster neuslawischer Kongress bezeichnet wird, wurde 1908 von den Jungtschechen mit Karl Kramář an der Spitze organisiert. Kramářs sogenannte neuslawische Politik (→  Neoslawismus) forderte von Österreich eine engere Zusammenarbeit mit Russland anstelle einer übertriebenen Anbindung an Deutschland. Die Slawen, die noch immer im Rahmen des Osmanischen Reiches lebten, wurden mit viel Aufmerksamkeit bedacht. An dem Kongress im Juli 1908 waren praktisch alle, auch die außerösterreichischen slawischen Völker, aktiv be- teiligt. Obwohl hervorgehoben wurde, dass der Kon- gress keine politischen Ambitionen verfolge, wurde die Beilegung des Streits zwischen den Russen und Polen mit viel Energie verfolgt. Karl Kramář, der die zent- rale Botschaft formuliert hatte, betonte darin vor allem die wichtigsten Punkte der neuslawischen Bewegung : Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit und Einsatz für den kulturellen und wirtschaftlichen Fortschritt aller Slawen. Der vierte S. fand 1910 in Sofia statt. Die slowe- nischen Delegierten waren : Ivan Hribar, Ivan Lah, Andrej Gabršček, Rasto Pustoslemšek und Albert Kramer. Im Vordergrund standen Lösungsversuche für den Streit zwischen Russen und Polen sowie zwi- schen den Polen und Ruthenen. Die Frage über eine gemeinsame slawische Verkehrssprache wurde dahin gehend geklärt, dass diese nicht das Russische sein könne. Beim Kongress in Sofia kündigte sich mehr oder weniger das Ende der neuslawischen Bewegung an. 1912 tagte der S. noch einmal in Prag, allerdings konnte man sich zu keinen verbindlichen Beschlüssen durchringen. Die Balkankriege trugen wesentlich dazu bei, dass die Idee einer gemeinsamen slawischen Ein- heit verloren ging. Quellen : V. Záček : Slovanský sjezd v Praze roku 1848. Praha 1958. [Dokumentensammlung.] Lit.: ES (V. Melik : Slovanski kongres). – Zgodovina Slovencev, Ljubljana 1979, 454 ; I. Gantar Godina : Neoslavizem in Slovenci. Ljubljana 1994 ; Z. Šolle : Století české politiky. Od Palckého k Masa- rykovi. Praha 1998 ; A. Moritsch : Der Prager Slawenkongreß und die Slovenen. In : Pomlad narodov. Völkerfrühling. Klagenfurt/Celovec [e. a.] 1999, 219–23. Irena Gantar Godina ; Üb.: Katja Sturm-Schnabl Slawenzehent →  Slowenenzehent. Slawische Wechselseitigkeit, vgl. Sachlemmata : →  Austroslawismus, →  Illyrismus, →  Neoillyrismus, →  Neoslawismus, →  Panslawismus, →  Russophilie, →  Slawenkongresse ; →  Moskau, →  Prag ; Personen- lemmata (Auswahl) : →  Majar – Ziljski, Matija ; →  Vraz, Stanko. Sloga, Kulturverein in Föderlach/Podravlje, →  Vos- pernig, Janez. Slomšek, Anton Martin (* 26. November 1800 Po- nikva [Šentjur, Štajerska], † 24. September 1862 Ma- ribor), Bischof von Lavant (1846–1862), Pädagoge, Dichter, zentrale Persönlichkeit des slowenischen nati- onalen Erwachens im 19. Jh. S. stammte als erstgeborener Sohn aus dem wohl- habenden Hof Slom bei Ponikva (Region Savinja in der historischen Untersteiermark/Spodnja Štajerska) und erhielt seine Grundausbildung erst ab dem Alter von elf Jahren an der Sonntagsschule durch Kaplan Ja- kob Prašnikar, der in der Folge sein Mentor wurde, zumal seine Eltern früh verstarben. Nach der Haupt- schule besuchte S. das Gymnasium in →  Celje (1814– 1819). Dort unterrichtete ihn Professor Janez Anton
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
3 : PO - Ž
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
566
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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