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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Seite - 1248 -
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1248 Slovenska krščansko-socialna zveza za Koroško Jaz pa ‚no kajžico ‚mam …, Ansichtskarte, 1910/1920, KOK Ravne na Koroškem KS, 2. 5. 1934 Bildungs-, Gesangs-, Tamburizza- und Arbeitervereine zwischen 1904 und 1907 von 11 auf 35 (→  Chorwe- sen, →  Tamburizzamusik, →  Theater). Als Zielset- zung des am 20. Oktober 1907 gegründeten Kärntner Verbandes galt die Gründung und Zusammenführung der bestehenden Bildungsvereine und sie materiell und moralisch zu unterstützen sowie Unterricht, Bildung und Erziehung der Kärntner Slowenen in christlichem Geiste und auf nationaler Grundlage zu fördern. Bei der Gründungsversammlung traten dem Verband 12 örtliche Vereine bei. Vorsitzender wurde Pfarrer Matej →  Ražun, Lambert Ehrlich übernahm die Funk- tion seines Stellvertreters. Innerhalb weniger Jahre traten fast alle slowenischen christlich orientierten Kulturvereine bei, sodass er im Jahre 1914 bereits 50 Mitgliedsvereine zählte. Der Erste Weltkrieg, die danach ausbrechenden Grenzkämpfe und die von politischer Verfolgung ge- prägte →  Volksabstimmung vom 10. Oktober 1920 sowie die nun folgende Vertreibung bzw. Flucht vie- ler slowenischer Intellektueller (→  Vertreibung 1920) bedeuteten einen schweren Schlag für das slowenische Kulturleben, das praktisch für mehrere Jahre zum Er- liegen kam. Mit der Jahreshauptversammlung des Verbandes im September 1921 und der Wahl des Pfarrers Kristo →  Košir zum neuen Vorsitzenden begann sich das Kulturleben allmählich zu erholen. Waren bei der Hauptversammlung des Jahres 1921 lediglich 15 Mit- gliedsvereine vertreten, so wuchs die Mitgliederzahl schon im Jahr darauf auf 22, 1925 auf 38 und erreichte im Jahr 1927 mit 46 Vereinen fast die Stärke der Vor- kriegszeit. Vorsitzende waren in den ersten drei Jahr- zehnten durchwegs Geistliche, wobei Janez →  Starc und Vinko →  Poljanec auch Abgeordnete zum Kärntner Landtag waren. An den Zielsetzungen und Wertvorstellungen änderte sich auch in der Zwischen- kriegszeit nichts. Größeres Augenmerk wurde nunmehr auf die Jugendarbeit gerichtet und mit der Gründung der Slovenska krščanska ženska zveza [Slowenischer christlicher Frauenverband] der Bedeutung der Frau in der Gesellschaft Rechnung getragen. In vielen Or- ten leitete Milka →  Hartman die äußerst beliebten Haushaltungskurse. Im Jahr 1927 wurde in Klagenfurt/ Celovec die zentrale Verbandsbibliothek gegründet. Weil der slowenische Sprachunterricht in den utraquis- tischen Volksschulen kaum stattfand, wurden die Kin- der in vielen Bildungsvereinen von gebildeten Bauern in sog. Sonntagsschulen unterrichtet (→  Schulwesen). Mancherorts wurden Kulturheime und Vereinsbüche- reien eingerichtet (→  Lesekultur). Im Jahre 1929 be- kam der Verband mit Dr. Vinko →  Zwitter erstmals einen hauptberuflich angestellten Verbandssekretär, dem gleichzeitig die Redaktion des Wochenblattes →  Koroški Slovenec übertragen wurde. Zur Zeit des Ständestaates musste die politische Zen- tralorganisation der Kärntner Slowenen, →  Politično in gospodarsko društvo za Slovence na Koroškem, ihre Tätigkeit einstellen, woraufhin sich der Christlich- soziale Verband in →  Slovenska prosvetna zveza [Slo- wenischer Kulturverband] umbenannte und neben kulturellen auch politische Agenden übernahm (22. November 1934). Zum Obmann wurde am 18. März 1937 der Gymnasialprofessor Dr. Joško →  Tischler bestellt, womit die Leitung des Verbandes in den Hän- den von Laien lag. Zu dieser Zeit hatte der Verband 36 Bildungsvereine als Mitglieder, 26 Gesangsvereine, 11 Tamburizza-Gruppen und 14 Sonntagsschulen. Mit dem Überfall Hitlers auf →  Jugoslawien wurde der Slowenische Kulturverband wie alle slowenischen Organisationen aufgelöst (→  »Generalplan Ost«, →  Deportationen 1942). Der nach dem Krieg im Jahre 1946 erneuerte Verband orientierte sich an den politischen Verhältnissen im neuen Jugoslawien, daher wurde im Jahre 1953 der Verband Krščanska kulturna zveza [Christlicher Kulturverband] gegründet, der sich als ideeller Nachfolger des zu Beginn des 20. Jh.s ge- gründeten Verbandes SKSZK versteht.
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
3 : PO - Ž
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
566
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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