Seite - 1254 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
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Slovenski glasnik
tung von technisch-fortschrittlichem Wissen diente.
Der S. č. feierte 2009 sein 110-jähriges Bestehen und
ist die älteste slowenische Zeitschrift, die ohne Unter-
brechung gedruckt wurde, was für eine hervorragende
Organisisation der Bienenzüchter spricht. Einzige
Ausnahme war das Jahr 1944, da an seiner statt der
Čebelarski zbornik [Der Imkereisammelband] heraus-
kam. Wie die Abonnentenzahlen belegen (1905 : 1.000,
1919 : 3.305, 1947 : 6.605, 1988 : 8.252), schien und
scheint ein Informationsbedarf damals wie heute zu
bestehen. Im Jahr 1910 zählte der S. č. 52.694 Bienen-
völker in → Krain/Kranjska. In der Zwischenkriegszeit
wurde in der Zeitschrift verstärkt vom Züchten der
Bienenkönigin berichtet, von reinrassiger Züchtung
und unterschiedlichen Bienenweiden.
Seit der Gründung des zweisprachigen Vereins Kran-
jsko društvo za umno čebelarstvo [Krainer Gesellschaft
für kluge Bienenzucht] im Jahr 1773 existiert nach-
weislich eine kontinuierliche Imker-Vereinstradition
in der slowenischen Geschichte. Bereits 1689 erwähnt
Johann Weichhart → Valvasor, dass die Slowenen
Honig nach Bayern und Salzburg exportierten, was auf
ihre erfolgreiche Vorreiterrolle auf dem Gebiet der Im-
kerei hindeutet. Oftmals wurden slowenische Imker an
den Wiener Hof berufen, wo sie ihre Erfahrungen wei-
tergeben sollten, so etwa Anton → Janša (1734–1773,
erster k. k. Lehrer der Bienenzucht), an den noch heute
eine Gedenktafel im Wiener Augarten erinnert. Wei-
tere bekannte slowenische Bienenzüchter waren Peter
Pavel Glavar (1721–1784), Janez Anton Scopoli
(1723–1788) und Janez Goličnik (1737–1807). Auch
Rojina, der Begründer des S. č., ging aus der Wiener
Imkerschule hervor und übersetzte später Janšas re-
volutionäres Werk Popolni nauk o čebelarstvu [Vollstän-
dige Lehre von der Bienenzucht (1775)] (1906) ins
Slowenische. Ein Jahr später ging beim Volksverlag
→ Mohorjeva in Klagenfurt/Celovec mit einer Auf-
lage von 84.389 Stück Lakmayers Werk Umni čebelar
[Der kluge Imker] (1907–8, gekürzt 1922) in Druck, so
dass das Werk fast bis in jeden Haushalt gelangte. Noch
heute zeugt das enzyklopädische Projekt Čebelarski
terminološki slovar [Terminologisches Wörterbuch zur
Bienenzucht] (2009) sowie die Tatsache, dass die au-
tochthone slowenische Bienenart Kranjska čebela/Kran-
jska sivka [Apis mellifera carnica] europaweit am häu-
figsten, global gesehen am zweithäufigsten verbreitet ist,
von einer hervorragenden und lebendigen Tradition der
Bienenzucht im slowenischen Kulturraum. Quellen/Web : www.czs.si ; http://bos.zrc-sazu.si/c/term/cebelarski/
index.html.
Quellen : J. V. Valvasor : Slava vojvodine Kranjske : izbrana poglavja.
Ljubljana 1994, 270.
Lit.: SBL ; ES ; OVSBL. – L. Debevec : Ob 50. letniku Slovenskega
čebelarja. In : Slovenski čebelar 50, 1948, 5–11 ; J. Mihelič : 110-letnica iz-
hajanja strokovne čebelarske revije Slovenski čebelar. In : Slovenski čebelar
110 (2008) 10, 270–272 ; L. Bokal : Čebelarskemu terminološkemu slo-
varju na pot. In : Slovenski čebelar 110 (2008) 10, 267–269.
Maja Francé
Slovenski glasnik (SG) [Slowenischer Sendbote]
(1850–53), literarisches Blatt. Im ersten Jahr erschien
es unter dem Titel Glasnik za literaturo in umetnost
[Sendbote für Literatur und Kunst], ab 1860 nur SG.
In Klagenfurt/Celovec erschien der SG als Monatsblatt,
zeitweise vierzehntäglich (1859, 1861, 1867). Heraus-
geber und Redakteur war Anton → Janežič. Der SG
war die erste wirkliche slowenische Literaturzeitschrift,
vereinigte die Großzahl der damaligen Literaten und
hatte eine starke Ausstrahlung auf die Literatur bei
den Slowenen ihrer Zeit. Janežič motivierte vor al-
lem die jüngere Generation, sich schriftstellerisch zu
betätigen (die sog. vajevci [Lehrlinge], J. →
Jurčič).
Er veröffentlichte → Volkslieder und → Kunstlieder,
→ Volkserzählungen und Kunstprosa. Was die Drama-
tik betrifft, so kamen lediglich Berichte zur Veröffentli-
chung. Daneben gab es Analysen zum heimischen und
fremdsprachigen Schrifttum, zur Sprachwissenschaft
und anderen Kunstsparten (Musik, Malerei, → Thea-
ter), Berichte und Problemberichte zum → Schulwe-
sen, zur Kultur, zur → Ethnologie (die bedeutendsten
Autoren waren D. → Trstenjak und M. → Val-
javec), Berichte und Rezensionen von literarischen
Werken und → Schulbüchern aus unterschiedlichen
Gebieten. Im SG erschienen Berichte aus heimischen
und fremden Zeitungen und Zeitschriften, Festschrif-
ten, Kalendern, über Vereinsaktivitäten (vor allem
über die → Mohorjeva und die →
Slovenska matica),
→ Biografien und Nekrologe. Beiträge zu Volksliedern
und Volkserzählungen lieferten u. a. J. → Jurčič, F.
→ Kočevar, J. → Podmišljak, M. Valjavec. Neue
Gedichte publizierten Janez Bilc, Božidar Flegerič, S.
→ Gregorčič, S. → Jenko, J. Jurčič, J. → Kersnik,
G. → Krek, F. →
Levec, L. → Pesjak, J. → Stri-
tar. Erzählungen, die merkmalhaft für den Übergang
von der Romantik zum Realismus waren, publizierten
F. → Celestin, F. → Erjavec (Huzarji na Polici, Za-
morjeni cvet), S. Jenko (Spomini, Jeprški učitelj, Tilka), J.
Jurčič (Domen, Tihotapec, Kloštrški žolnir, Hči mestnega
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 3 : PO - Ž
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 566
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
- Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
- Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
- Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
- Verzeichnis der Abbildungen 1580
- Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
- Biographien der Herausgeber 1602