Seite - 1255 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
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Slovenski pravnik
sodnika, Kozlovska sodba v Višnji gori), Jurij Kosmač,
F. Levstik (Martin Krpan z Vrha), V. Mandelc
(Jela), J. Mencinger (Jerica, Vetrogončič), L. Pesjak,
J. Podmišljak, J. Stritar, D. Trstenjak, V. Zar-
nik u. a. Von besonderer Bedeutung war die Veröffent-
lichung der Erzählung Potovanje od Litije do Čateža von
F. Levstik (1858). Bedeutendere sprachwissenschaft-
liche Schriften publizierten F. Levstik (Jezikoslovne
reči, Gospodoma nasprotnikoma), I. → Navratil und D.
Trstenjak (Jezikoslovne črtice). Mit der Literaturthe-
orie und -kritik befassten sich A. Janežič, J. Jurčič (O
slovenksem lepoznanstvu), J. Stritar (Česa je posebno
treba našim pesnikom [Was brauchen unsere Dichter ?],
und in der Folge Kritična pisma [Kritische Briefe]). Im
SG erschienen auch einige Übersetzungen fremder Au-
toren (Homer, M. J. Lermontov, A. Stifter, J. E.
Vocel).
Lit.: ES (Gregor Kocijan). – A. Malle : Die slowenische Presse in Kärn-
ten 1848–1900. Klagenfurt/Celovec 1979 ; Š. Bulovec [e. a.] : Časniki
in časopisi koroških Slovencev v Avstriji 1849–1983. In : Franček Brglez
[e. a.] : Koroški Slovenci v Avstriji včeraj in danes. Ljubljana, Celovec
1984, 284–299 ; S. Amon, K. Erjavec : Slovensko časopisno izročilo 1 : od
začetka do 1918. Fakulteta za za družbene vede. Ljubljana 2011.
Gregor Kocijan ; Üb.: Bojan-Ilija Schnabl
Slovenski krožek [Slowenischer Kreis]. Der S. k.
wurde rechtlich mit Bescheid M.A.49/15077/27 am 3.
Oktober 1927 gegründet. Die konstituierende Gene-
ralversammlung fand sechs Tage später im Hotel Zur
Post am Fleischmarkt statt. In Wien lebten damals etwa
3.000 Bürger(innen) slowenischer → Muttersprache.
Davon konnten etwa 10 % als Mitglieder gewonnen
werden, was dem unermüdlichen Einsatz seines ersten
Vorsitzenden Andrej Gabršček (1864–1938) zu ver-
danken war. Im Proponentenkomitee engagierten sich
auch Studenten, die ab 1923 im Klub koroških akademi-
kov na Dunaju [Klub Kärntner slowenischer Akademi-
ker in Wien] organisiert waren. Darunter waren Luka
→
Sienčnik, Anton Wutte, Franci → Zwitter und
der eigentliche Initiator Zdravko → Zwitter. Das
Vereinslokal befand sich in Wien 7, Zollergasse 10, das
regelmäßigen sonntäglichen Treffen diente. Sonntägli-
che Treffen fanden, zumindest in den 30er-Jahren, auch
im Hotel Fuchs in der Mariahilfer Straße 138 statt. Der
Verein hatte eine Bibliothek, seinen eigenen Chor und
ein 40 Mitglieder umfassendes Tamburizza-Ensemble
(→ Tamburizzamusik). Er sorgte auch für Theaterauf-
führungen und führte bis 1935 eine slowenischspra-
chige Sonntagsschule. Weiters gab es musikalische Ver- anstaltungen, bei denen auch die Opernsänger Anton
Dermota (1920–1989) und Marjan Rus (1905–1974)
auftraten. Die kulturelle Tätigkeit des Vereins unter-
stützte tatkräftig Josip Vilfan (1878–1955), der von
1928–1939 das Büro des → Europäischen Nationalitä-
tenkongresses in Wien leitete. Auch die jugoslawische
Botschaft in Wien unterhielt regelmäßige Kontakte
zum S. k. und vermittelte offensichtlich Begegnungen
mit Regierungsmitgliedern aus Beograd, so im Dezem-
ber 1929 ein Treffen von Gabršček mit Minister An-
ton → Korošec (1872–1940).
Der statutarische Vereinszweck war die »Vereini-
gung von Slowenen in Wien zum Zwecke eines herzli-
chen geselligen Lebens der Klubmitglieder« sowie die
»Sorge für eine den kulturellen Verhältnissen und Not-
wendigkeiten entsprechende Bildung der Mitglieder«.
Die Behörde verlangte die Ergänzung : »Politische Fra-
gen sind ausgeschlossen.« – Nach dem → »Anschluss«
Österreichs an das Deutsche Reich erfolgte »auf Grund
des Gesetzes vom 17. Mai 1938 über die Ueberleitung
und Eingliederung von Vereinen, Organisationen und
Verbänden« die amtliche Auflösung am 26. Juni 1939
durch die zuständige Abteilung beim Reichskommis-
sar. Die Mitteilung an den S. k. erfolgte aber erst am 1.
Juli 1940 mit dem Verbot »den organisatorischen Zu-
sammenhang zwischen den Mitgliedern … weiterhin
aufrecht zu erhalten«.
Archive : A INV, Fasz. 135 (alte Signatur).
Quellen : Wiener Stadt- und Landesarchiv, MA 119, A 32, Ge-
löschte Vereine : 15077/1927.
Lit.: ES (J. Stergar : Slovenski krožek na Dunaju). – Koroški Slovenec
46 (16. November 1927) 4 ; Slovenec, 28. 2. 1931 ; Jutro 10. 3. 1938 ;
J. Nemec Novak, Slovenski krožek na Dunaju in Klub koroških slovens-
kih akademikov. In : J. Nemec Novak, Anton Nagele : Živeti hočemo !«.
Celovec 2004, 152–178 ; J. Nemec Novak : Pavle Kernjak. Celovec/
Klagenfurt [e. a.] 2010.
Feliks J. Bister
Slovenski poročevalec (Organ der OF), → Wider-
standsbewegung.
Slovenski pravnik [Der slowenische Jurist], juristi-
sche Fachzeitschrift.
Radoslav → Razlag, damals Advokat in Brežice,
hatte im Zuge seiner Bestrebungen, der slowenischen
Sprache in Verwaltung und am Gericht Geltung zu
verschaffen, 1862 in Graz das Handbuch Slovenski
pravnik [Der slowenische Rechtsgelehrte] herausge-
geben. Das Handbuch beinhaltete kurze Zusammen-
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 3 : PO - Ž
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 566
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
- Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
- Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
- Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
- Verzeichnis der Abbildungen 1580
- Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
- Biographien der Herausgeber 1602