Seite - 1309 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
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1309
Sušnik, Franc
Suetschach/Sveče –
Ansichtskarte 1909, KOK
Ravne na Koroškem
Franc Sušnik, KOK Ravne na
Koroškem Einspieler) ; → Inzko, Marija (geborene Ziherl) ;
→
Inzko, Valentin sen.; → Kersche, Gregor ; → Mu-
den, Simon ; → Pogačnik, Jožef ; → Ruprecht, Vik-
tor ; → Serajnik, Lovro ;→ Švikaršič, Zdravko.
Suppantschitz, A. F. (1806–1873), Superintendent,
→
Wien.
Sušnik, Franc (* 14. November 1898 Prevalje [Koro-
ška], † 21. Dezember 1980 Slovenj Gradec), Slawist,
Literaturhistoriker, Publizist, Bibliothekar, Schulmann.
S. war der Erstgeborene von sechs Kindern. Seine El-
tern waren bäuerlicher Herkunft vom Fuße der Uršlja
gora. Der Vater Štefan wurde Arbeiter im Hammer-
werk in Prevalje. Nachdem dort die Eisenhütten ihren
Betrieb eingestellt hatten, ging er zunächst nach Dona-
witz und war dann bei der Eisenbahn in Prevalje. Seine
Mutter war Jožefa, geb. Dobrovnik, seine Schwestern
Marija, Terezija, Justina, Pavla und Jožefa. S. war mit
Antonija geb. Plešivčnik verheiratet und hatte vier
Söhne sowie außerehelich eine Tochter.
Er besuchte sechs Grundschulklassen in Prevalje,
danach das humanistische Gymnasium in → Klagen-
furt/Celovec und war im Internat → Marianum un-
tergebracht. 1916 musste er zum Varaždiner Regiment
einrücken und kehrte Ende 1918 nach Prevalje zurück,
beteiligte sich an den Grenzkämpfen um Kärnten (boji
za Koroško) (→ Grenzfrage) und wurde Mitglied des
→ Narodni svet za Mežiško dolino [Nationaler Rat für
das Mießtal]. S. studierte in den Jahren 1919–1922
an den Universitäten in → Ljubljana und Zagreb Sla-
wistik und Germanistik. Sekretär des Klub koroških akadmikov [Klub der Kärntner Akademiker] in Zag-
reb (→ Klub koroških Slovencev) war er 1919–1920, in
Ljubljana wurde er Mitarbeiter der christlichsozialen
Arbeiterorganisation, Jugoslovanska strokovna zveza
[Jugoslawischer Fachverband]. S. wurde 1924 an der
Universität Zagreb mit einer Dissertation über Gerhard
Hauptmann zum Dr. phil. promoviert. Von 1922 bis
1924 unterrichtete er am Gymnasium in Murska So-
bota, danach 1924–1926 an der Realschule in Beograd,
anschließend in → Maribor bis 1928 an der Lehrer-
bildungsanstalt und bis 1939 am klassischen Gymna-
sium. Direktor des Realgymnasiums in Maribor war
S. 1939–1940 und unmittelbar darauf bis 1941 Direk-
tor der Lehrerbildungsanstalt. Von Mai 1926 bis Mai
1928 war S. Berichterstatter der katholischen Tageszei-
tung Slovenec. Er schrieb vor allem über das Narodno
gledališče [Nationaltheater] in Maribor, dabei auch über
die künstlerische Entwicklung der einzelnen Schau-
spieler. Zugleich wollte er mit unparteiischer Kritik die
Qualität des Theaterschaffens in Maribor beflügeln, er
hörte aber aus ungeklärter Ursache auf, Theaterkritiken
zu schreiben. S. hat während seiner Zeit in Maribor drei
Bücher publiziert : Prekmurski profili [Profile aus dem
Prekmurje (Übermurgebiet)] (1929), Jugoslovanska
književnost [Die jugoslawische Literatur] (1930) und
Pregled svetovne literature [Überblick über die Weltli-
teratur] (1936). Bereits während seiner Gymnasialzeit
hatte sich S. mit Literatur befasst. Im Marianum in
Klagenfurt/Celovec war S. 1915–1916 Redakteur der
handschriftlichen Schülerzeitung → Vzbudi se, Sloven !.
Weiters schrieb S. u. a. für die Zeitschriften → Mir,
Slovenec, → Časopis za zgodovino in narodopisje, Naš
dom, Jezik in slovstvo, Koroški fužinar, Knjižnica, Nova
obzorja, → Koledar Mohorjeve družbe (→ Publizistik).
Er publizierte Kurzprosa, Feuilletons, Theaterkriti-
ken und Artikel. In Maribor leitete S. die Bibliothek
der Prosvetna zveza [Kulturverband], die er aufgebaut
hatte. Zur Zeit des Zweiten Weltkriegs war er mit der
Familie zunächst 1941–1943 in Prevalje, dann im Ge-
stapogefängnis in Klagenfurt/Celovec, anschließend in
→ St. Paul im Lavanttal/Šentpavel v Labotski dolini
konfiniert. Dort betreute er die von den Nationalsozia-
listen in die Stiftskirche verlegte Klosterbibliothek. Ei-
ner neuerlichen Verhaftung 1944 folgte im Jänner 1945
die Verurteilung zum Tode, Interventionen bewirkten
seine Deportation ins Konzentrationslager Dachau, von
wo er im Juni 1945 zurückkehrte. S. initiierte 1945 die
Gründung des Gymnasiums in → Ravne na Koroškem,
dessen Direktor er 1949–1962 war ; ebendort initiierte
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 3 : PO - Ž
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 566
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
- Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
- Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
- Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
- Verzeichnis der Abbildungen 1580
- Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
- Biographien der Herausgeber 1602