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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Seite - 1361 -
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1361 Toponyme, karantanisch-slowenische in der Steiermark Frühmittelalterliche slawische Toponyme und westliche Sprachgrenze nach Otto Kronsteiner Es können zwei Phasen der Übernahme von slawi- schen Toponymen ins Bairische unterschieden werden (→  Bagoaria). In der älteren Phase werden slawisches b durch p (*brьdina, Pyhrn, 1146 Pirdine) und die Si- bilanten š/ž sowie die Affrikate č durch s (*loNčane, Deutschlandsberg, 1153 Lonsberch), in der jüngeren Phase hingegen b durch f (*brěžane, Friesach, ca. 1050 Fresah) und š/ž bzw. č durch die Buchstabenkombinati- onen sc, sch, sh, ss, cz, tsc, tsch (*loNčьje, Lautsch, 1369 Lontsch) wiedergegeben. Die räumliche Verbreitung dieser Merkmale lässt sich mit dem Ablauf der bairi- schen Besiedlung in Verbindung bringen, die noch vor Mitte des 8. Jh.s das steirische Ennstal und in der Folge die Obersteiermark und mit dem 10. Jh. schließlich die gesamte Steiermark erfasste. Entsprechend selten sind auch die vor dem Jahr 1000 erwähnten deutschen Ortsnamen in der Steiermark (→  Altbairisch, →  Ost- arrichi). Die Fülle und geografische Dichte der slawischen Toponyme lässt auf eine zahlreiche karantanische Be- völkerung schließen. Es ist daher auch nicht anzuneh- men, dass die Karantaner (→  Carantani) mit der An- kunft und Kolonisationstätigkeit der Baiern bzw. nach der Eingliederung Karantaniens in den bayrisch-frän- kischen Herrschaftsbereich mit einem Schlag von der historischen Bühne verschwunden sind. Vielmehr kam es zu einem Nebeneinander von alteingesessenen Ka- rantanern und neu zugewanderten Baiern (→  Ethno- genese, →  Kontinuität). Die fortdauernde Anwesenheit der karantanisch-slowenischen Bevölkerung wird in der Folge mehrfach nachgewiesen : durch die →  Salzburger Missionierung Karantaniens (→  Christianisierung ; →  Terminologie, christliche), die Einhebung des erst gegen Ende des 11. Jh.s abgeschafften reduzierten Sla- wenzehents »decima sclavonica« (→  Slowenenzehent, →  Rechtsinstitutionen, karantanerslowenische), später auch Wohnzehent genannt, durch Querverbindungen und Verflechtungen, häufig verwandtschaftlicher Art, zwischen dem bayrischen und slawischen Adel, die be- reits seit Ende des 9. Jh.s belegt werden können, und
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
3 : PO - Ž
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
566
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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