Seite - 1365 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
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1365
Trdina, Janez
Straßenschild in Cham-
pigneulles, Foto Lea
Colombain
Brasserie-Blog
Brasserie gebraut. Der Zweite Weltkrieg traf das Unternehmen
stärker, doch führte René Hinzelin, der Enkel des
zweiten Gründervaters, nach dem Krieg den Betrieb
weiter. Erst 1970 ging die Brauerei in familienfremde
Hände und ging zu Beginn des 21. Jh.s in einem multi-
nationalen Unternehmen auf.
T. war zweimal verheiratet. Sein Sohn Armand (18.
Juni 1890–1970), der 1911 ins Unternehmen eingestie-
gen war, verkaufte seinen Anteil und ging nach Paris.
Nach weiteren Quellen wurde er Kunstsammler und
baute eine bemerkenswerte archäologische Sammlung
auf. Seine Sammlung von Bildern, hauptsächlich aus
dem 17., 18. und 19. Jh., scheint 1979 in einem Verstei-
gerungskatalog vom Auktionshaus Drouot Rive Gauche
in Paris auf. T.s Tochter Emma Jeanne Gabrielle hei-
ratete den Offizier Lucien Laissy und ist in derselben
Grabstätte wie ihr Vater begraben.
T. selbst war bis zuletzt identitätsbewusster Slo-
wene und schrieb in seiner unvollendeten Biografie die
(Kärntner) Orte seiner Jugend in slowenischer Sprache
nieder (→
Identitätsbewusstsein). In Champigneulles,
das dank seines Wirkens eine Hochblüte erlebte, wurde
der zentrale Platz im Ort nach ihm benannt. Auf fran-
zösischen Websites wird er als Slowene aus »Slowe-
nien« wahrgenommen. Damit ist T., der 1840 auf der
→
Sattnitz/Gure geboren worden war und in jungen
Jahren Kärnten/Koroška verließ, auch ein Beispiel einer
slowenischen Identität, die über die regionalen Kärnt-
ner Grenzen hinausreicht (→ Identität, territoriale).
Das wiederum ist durchaus mit anderen sozial- und
rechtshistorischen Analysen der Zeit und des Raumes
konkordant. Er wurde am Friedhof berühmter Persön-
lichkeiten Premontre in Nancy begraben.
Lit.: A. Ader [e. a.] : Collection Armand Trampitsch : ensemble de cadres
principalement des XVII., XVIII. et XIX. siècles : vente à Paris, Drouot
Rive Gauche, 20 avril 1979. Paris 1979 ; B. Maršič : Izredna življenjska
pot koroškega Slovenca Antona Trampitscha. In : KMD 2007. Celovec,
120–126 ; B. Maršič : Še o pivovarnarju Antonu Trampitschu. In : KMD 2010. Celovec 2009, 114 ; B. Repet : Hmelj in slad – božanski hlad, Zgo-
dovina piva na Slovenskem in po svetu. Klagenfurt/Celovec [e. a.] 2012.
Web : www.champigneulles.fr/tourisme/la-brasserie, www.africanar
tarchives.com/whoswho/search.asp?stage=go&lastname=Trampitsch,
www.lorraine-cafe.fr/showthread.php?t=2688 (28. 11. 2012).
Bojan-Ilija Schnabl
Transkultureller, interdisziplinärer Dialog, vgl.
→ Geschichtsschreibung und kognitive Dissonanz ;
→ Kulturgeschichte (= Einleitung, Band 1) ; → Termi-
nologie.
Translationswissenschaften, → Terminologie.
Traun, Jurij (Kulturaktivist), → Edinost Šenttomaž. Ka-
toliško slovensko izobraževalno društvo Edinost Št.
Tomaž
pri Celovcu [Katholischer slowenischer Bildungsverein
St. Thomas].
Trdina, Janez (* 29. Mai 1830 Mengeš [Gorenjska],
† 14. Juli 1905 Novo mesto), Erzähler, Publizist, Eth-
nologe, Historiker. Gymnasiallehrer.
T. wuchs in einer Bauernfamilie auf und besuchte die
Volksschule in Mengeš und Kamnik (1837–1840), das
Gymnasium in Ljubljana (1842–1849). Er studierte an
der Universität Wien Geschichte und Geografie (Lehr-
amt) und besuchte dazu auch Lehrveranstaltungen aus
klassischer und slawischer Philologie (1850–1853). Er
verdiente sich seinen Unterhalt als Nachhilfelehrer und
erhielt bei Franc Miklošič (→ Miklosich) Aufträge
für Schreib- und lexikografische Arbeiten. Früh hatte
sich T. für nationale und panslawische Ideen begeistert.
Als Gymnasialprofessor zunächst in Varaždin (1853–
1855) und anschließend bis 1867 in Rijeka konnte
er diese an seine Schüler weitergeben. Aufgrund von
Auseinandersetzungen mit Direktor Mažuranić und
eines Skandals wegen T.s Nationalismus und Frei-
denkertum wurde er vorzeitig pensioniert und danach
nicht mehr angestellt. Erst 37 Jahre alt, übersiedelte er
nur mit einer bescheidenen Pension ausgestattet nach
Bršljin bei Novo mesto und nach 1871 nach Novo
mesto, wo er bis zu seinem Tod lebte und sich intensiv
der Erforschung und der Beschreibung des Volkslebens
widmete.
T. hatte bereits in der Jugendzeit viel gelesen und sich
mit der slowenischen und der Weltliteratur bekannt
gemacht. Er berichtet selbst, dass er alle slowenischen
Bücher, derer er habhaft werden konnte, gelesen habe,
sei es im Original oder in deutscher Übersetzung. Dazu
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 3 : PO - Ž
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 566
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
- Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
- Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
- Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
- Verzeichnis der Abbildungen 1580
- Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
- Biographien der Herausgeber 1602