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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Seite - 1372 -
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Seite - 1372 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž

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1372 Trubar, Primož KUMST in Sittersdorf/Žitara vas, Zeugnis einer hundert- jährigen Tradition des Vereins Trta, Foto Franc Kukovica dom [Vereinsheim] (später Narodni dom [Volksheim]) ermöglicht. Am 23. Juni 1912 wurde der Neubau ein- geweiht und eröffnet. Im Društveni dom führte der langjährige Vereinsvorsitzende Jožef Rutar ein Le- bensmittelgeschäft und ein Gasthaus. Das Haus war Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens der Pfarre Sittersdorf/Žitara vas. Dort fanden neben Theaterauf- führungen und Bildunsgveranstaltungen auch zahlrei- che Hochzeiten statt. Während des Ersten Weltkriegs ruhte das Vereinsle- ben und im Jahr 1919 wurde das Vereinshaus von der Volkswehr geplündert. 1921 wurde die Vereinstätigkeit mit großer Intensität wieder aufgenommen. Herzstück waren Laientheateraufführungen, an denen zahlreiche Einheimische mitwirkten (→  Laienspiel, →  Theater). In der Regel wurden jährlich rund drei Theaterstücke einstudiert, die in der Folge auch in den Nachbarge- meinden aufgeführt wurden (→  Zarja, Katoliško slo- vensko izobraževalno društvo). In der ersten Hälfte der Dreißigerjahre tat sich als Organisator und Schauspie- ler insbesondere der spätere Landtagsabgeordnete Al- bert →  Breznik, der Verwalter beim Drobež-Anwesen war, hervor. Die Theateraufführungen waren in der Re- gel mit einem Bildungsvortrag kombiniert. Mit Kriegsbeginn forderten die Nazis vom Ver- ein die Übergabe der Hausschlüssel zum Vereinshaus und die slowenischen Bücher. Der gesamte, ansehnli- che Bücherbestand wurde in der Folge von den Nazis vernichtet. Mit dem Überfall Nazi-Deutschlands auf Jugoslawien 1941 wurde jedwede slowenische Verein- stätigkeit verboten und der Verein behördlich aufgelöst. Der langjährige Vereinsvorsitzende Jožef Rutar wurde, ähnlich wie weitere Proponenten der slowenischen Volksgruppe aus der Gemeinde Sittersdorf/Žitara vas, verhaftet. Er wurde kurz vor Kriegsende in Stein an der Donau von den Nazis ermordet. Nach dem Krieg wurde der Verein unter dem Namen Slovensko prosvetno društvo Trta [Slowenischer Kulturverein Trta] wieder- gegründet. Quellen : Milka Sienčnik, geb. Rutar : Spomini. Življenje družine Jožefa in Ursule Rutar iz Žitare vasi. Dobrla vas 1999 (MS). Lit.: S. Rutar : Spomini na prosvetno delo v Žitari vasi. In : KSK. Ce- lovec 1959, 94–97 ; S. Wakounig : Uspehi in udarci v zgodovini SPD »Trta« v Žitari vasi. In : KK 1979. Celovec 1978, 154–158 ; Slovensko prosvetno društvo Trta (Hg.) : 100 let – Jahre Slovensko prosvetno dru- štvo TRTA. Žitara vas 2007. Web : www.trta.at (8. 9. 2012). Karel Hren Trubar, Primož (Truber, Primus, * 8. Juni 1508 Rašica [Velike Lašče, Dolenjska], † 28. Juni 1586 Derendin- gen), Autor, Übersetzer, Schriftsteller, Theologe, Seel- sorger, Komponist, Dichter, Historiker, Sprachwissen- schaftler, Verleger, Pädagoge, Mentor, Mäzen. T. ist der Autor des ersten slowenischen gedruckten Buches und der ersten slowenischen Notendrucke und zahlreicher weiterer Textsorten sowie essayistischer Texte und der ersten Kirchenordnung in slowenischer Sprache, die auch für die Kärntner Slowenen bestimmt war. Er erhielt seine Ausbildung in Rijeka (Fiume) (1520–1522), →  Salzburg (1522–1524), in →  Trieste/ Trst/Triest bei Bischof Pietro Bonomo (1524–1528) und an der Universität Wien (15. April 1528 imma- trikuliert als P.T. ex Aursperg). 1530 durch Bonomo zum Priester geweiht, wurde T. als slowenischer Pre- diger an die Domkirche Sv.  Nikolaj in →  Ljubljana berufen. Dort fand er einen Kreis reformbereiter Kle- riker und Laien vor, deren kritische Haltung gegen- über Aberglauben und Wallfahrtspraxis er vertiefte (→  Wallfahrt). 1540 musste er erstmals fliehen, er zog sich nach Trieste/Trst/Triest zurück und widmete sich als bischöflicher Sekretär dem Studium der reforma- torischen Schriften Calvins. 1542 von Bischof Franz Katzianer als Domherr in Ljubljana ernannt, wurde er dessen persönlicher Beichtvater und nach dessen Tod Erbe einer beachtlichen Zahl reformatorischer Schriften. Als dessen Nachfolger Bischof Urban Tex- tor gegen die reformatorischen Mitglieder des Dom- kapitels vorging, entzog sich T. 1547 durch Flucht der Verfolgung und ging nach Deutschland. Zunächst in Rothenburg o.  T. als Prediger tätig, hei- ratete T. die aus →  Krain/Kranjska stammende Barbara Sitar, mit der er vier Kinder hatte. 1553 wurde er als
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
3 : PO - Ž
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
566
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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