Seite - 1400 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
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Vellachtal/dolina Bele,
dorf/Loga vas : (siehe dort) ; Rajach/Sreje : →
Falle,
Anton ; St. Egyden/Šentilj ob Dravi : → Kernjak,
Pavle ; → Maierhofer, Janez ; → Schneider, Mat-
thias ; →
Serajnik, Domicijan starejši ; → Serajnik,
Domicijan mlajši ; →
Serajnik, Franjo ; → Zablat-
nik, Dr. Pavle ; Sternberg/Strmec : → Mairitsch,
Ludwig ; →
Petrič, Janez ; →
Schuster, Dr. Oton ;
→ Köstenberg/Kostanje : →
Kostanje. Katoliško sloven-
sko izobraževalno društvo za Kostanje in okolico [Katho-
lischer slowenischer Bildungsverein für Köstenberg
und Umgebung] ; Drabosenig/Drabosinje bei Kösten-
berg/Kostanje : →
Schuster-Drabosnjak, Andrej ;
Oberjeserz/Zgornje Jezerce bei Köstenberg/Kostanje :
→ Vospernik, Janez ; → Vospernik, Mathias/Matija.
Vellachtal/dolina Bele, vgl. Sachlemmata: → Eisen-
kappel/Železna Kapla, → Jauntal/Podjuna, → Kara-
wanken/Karavanke ; →
Obir-Dialekt ; Karte S. 304.
Vendija (Verein), → Graz.
Vera in dom (Zeitschrift), → Publizistik.
Verbrüderungsbuch, lat. liber confraternitatum. Die
mittelalterlichen Klöster führten ein V., ein Verzeich-
nis von Namen lebender und toter Angehöriger (Bi-
schöfe, Erzbischöfe, Weihbischöfe/chori episcopi, Äbte,
patres, monachi, presbyteri, fratres, feminae religiosae)
des eigenen Klosters und anderer Klöster, verbrüderter
Laien, von Stiftern und Wohltätern (duces, viri nobiles,
possessores), die mit dem Kloster in Verbindung stan-
den, damit man ihrer im Gebet gedenke. Eine wertvolle
personengeschichtliche, sprachhistorische und namen-
soziologische Quelle. Die zwei wichtigsten für den ka-
rantanischen Raum sind das Salzburger V. und das V.
von → Seckau in der Steiermark.
Das Salzburger Verbrüderungsbuch wurde unter
→ Virgil begonnen und über 320 Jahre fortgeführt
(784–1111). Es wird in der Stiftsbibliothek von St. Pe-
ter aufbewahrt und enthält 1.188 Namen (nicht alle
sind lesbar) von Persönlichkeiten, mit denen St. Peter
enge Beziehungen hatte. Auch Frauennamen und die
Namen von Nonnen des Frauenklosters St. Erentru-
dis auf dem Nonnberg sind darunter. Eine sprachlich/
volkliche Zuordnung der zahlreichen biblischen Namen
ist nicht möglich. Ein Großteil der anderen ist latein-
sich bzw. ladinisch : Amicus neben Amigo, Latinus neben
Ladinno und Ladi. Viele sind germanisch, wie sie bei
Alemannen und Baiern damals in Mode waren. 60 aus dem 8. und 9. Jh. sind eindeutig slawisch : Namen von
in Karantanien tätigen Salzburger Priestern wie Lati-
nus und Maioranus (→ Altladinisch, → Personen-
namen) und Weihbischöfen (chori episcoporum carentane
regionis) ; auch der vom ladinischen Priester Lupo auf
dem → Chiemsee ; erstaunlicherweise nicht der von
Gorazd/Karastus und Cheitmarus (→ Duces
Carantanorum) ; ein Dabramuzli (Dobromysl), Deble-
gauuuo (Debleglav oder Deblegoj), Dobresit (Dobrežit),
Turdagauuo (Tvrdogoj), Vizzemir (Vsemir), Moimir, Ze-
migneu (Semignev) ; Zuuentibulch (Sventipulk) mit sei-
ner Gemahlin Zuuentizizna (Sventižizna), der pannoni-
sche dux Caozilo, der sich an den byzantinischen Kaiser
um slawische Missionare gewandt hat. Er ist mögli-
cherweise mit → Kocelj/Chozilo identisch. Ebenfalls
nicht erwähnt ist der in der Salzburger → Conversio ge-
nannte erste Weihbischof Karantaniens, → Modestus,
den Virgil als seinen Vertreter nach → Karantanien
(→
Maria Saal/Gospa Sveta) geschickt hat.
Das Seckauer Verbrüderungsbuch (liber confra-
ternitatum seccoviensis, → Seckau) enthält eindeutig
slawische Namen aus dem 12. Jh. von fratres de metallo
ferri in montibus Livben, die im Leobner Eisenbergwerk
gearbeitet haben, darunter auch mehrere Frauen wie
lerazlawa (Jaroslava), Zwitezlawa (Svetoslava), Godez-
lawa (Godislava), Liubnega, Predobra, Dobriza (→ Per-
sonennamen, → St.
Georgen am Längsee [Šentjurij ob
Dolgem jezeru]).
Lit.: M. Kos : Slovenska osebna imena v »Liber confraternitatum seccovi-
ensis«. In : ČZN 10 (1913) 8–25 ; K. Forstner : Das Verbrüderungsbuch
von St.
Peter in Salzburg. Graz 1974 (Facsimile) ; K. Forstner : Beiträge
zur Erschließung des Salzburger Verbrüderungsbuches. In : Scriptorium
(Revue internationale des études relatives aux manuscrits LVII, 2).
Bruxelles 2003, 173–193 ; O. Kronsteiner : Die alpenslawischen Per-
sonennamen. Wien 1975, ²1981 (Österreichische Namenforschung,
Sonderreihe 2).
Otto Kronsteiner
Verdnik – Tomaž, Matija (Widerstandskämpfer),
→ Widerstandsbewegung, → Knez, Alojz.
Vereine und Institutionen, vgl. Sachlemmata :
→ Deutschnationale Vereine, →
Europäischer Nati-
onalitätenkongress, → Kulturvereine, → Genossen-
schaftswesen, → Vereinswesen, → Vereinswesen in
Jugoslawien ; sowie → Akademija slovenskih bogoslov-
cev v Celovcu, → Beljasko omizje [Villacher Kreis] in
Trieste/Trst/Triest, → Beljaško omizje [Villacher Kreis]
in Villach, → Chorwesen, → Collegium sapientiae et
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 3 : PO - Ž
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 566
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
- Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
- Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
- Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
- Verzeichnis der Abbildungen 1580
- Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
- Biographien der Herausgeber 1602