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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Seite - 1426 -
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1426 Voh, Stanislava Pomlad, Privatstiftung Gymnasium in Ptuj und →  Maribor (Matura 1893). Anschließend trat er ins Klagenfurter →  Priestersemi- nar ein. Am 19. Juli 1896 wurde er zum Priester ge- weiht. Nach einem weiteren Jahr im Priesterseminar bekam er im Juli 1897 in Prevalje als Kaplan seine erste Anstellung in der Seelsorge. Bereits nach knapp acht Monaten wurde er Provisor der Pfarre Deutsch-Griffen, wo er allerdings nur sieben Monate verbrachte. Es folg- ten drei weitere Pfarren, in denen er kurz als Provisor wirkte (St.  Margarethen ob Töllerberg/Šmarjeta pri Velikovcu, Winklern im Mölltal, Weißenstein). Am 1. November 1902 wurde er Pfarrer in Libeliče und be- kleidete diesen Posten bis zu seinem Tod. V. publizierte u. a. in der in Linz erscheinenden Theo- logisch-praktischen Quartalschrift. 1904 erschien sein Hauptwerk Nostra maxima culpa ! Die bedrängte Lage der katholischen Kirche, deren Ursachen und Vorschläge zur Besserung im Verlag Fromme in Wien. Das Buch erschien ohne kirchliche Druckerlaubnis. Da es sich kritisch mit der Position der Kirche in der Gesellschaft auseinandersetzte, wurde es von der Indexkongregation beim Hl. Stuhl in Rom umgehend auf die Liste der verbotenen Bücher gesetzt. Da sich V. »in allem willig unterworfen hat«, konnte er seine Arbeit als Seelsorger und Pfarrer fortsetzen. Nach dem Zerfall Österreich- Ungarns organisierte er in Libeliče die Nationalwacht (Narodna straža) und engagierte sich im Konflikt um die Staatsgrenze zwischen Österreich und dem Kö- nigreich der Serben, Kroaten und Slowenen aufseiten →  Jugoslawiens. Infolge der bewaffneten Grenzkämpfe musste er aus Libeliče fliehen. Im Oktober 1922, nachdem Libeliče Jugoslawien zugesprochen wurde, kehrte V. wieder in seine Pfarre zurück (→  Grenzfrage ; →  Vertrag von Saint-Germain). 1941 wurde er vom NS-Besatzungsregime nach Kroatien vertrieben, er ge- langte allerdings in die von Italienern besetzte Provinz ›Lubiana‹ (Ljubljana), wo er in Stična Zuflucht nahm. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte er nach Libeliče zurück. Quellen : ADG. Werke : Nostra maxima culpa ! Die bedrängte Lage der katholischen Kir- che, deren Ursachen und Vorschläge zur Besserung. Wien, Leipzig 1904 ; Nostra maxima culpa. Kriza katoliške Cerkve, njeni vzroki in predlogi za izboljšanje [Üb.: Jože Lodrant.] Petrovče 1996 [Teilübersetzung ins Slowenische mit einem Nachwort des Übersetzers]. Lit.: SBL ; ES. – J. Lodrant : Razmišljanje ob izidu knjige Antona Vo- grinca Nostra maxima culpa. In : Znamenje 26/5-6 (1996) 90–95 ; Z. Kristan : Iz bojev za Dravograd, Labot in Šentpavel. In : Maistrov zbor- nik – Boj za Maribor 1918–1919. Maribor 1988, 432 ; L. Kos [e. a.] (Red.) : Libeliče 1920–1922. Prevalje 1982 ; M. Kos : Koroški plebiscit. Katalog ob 75. obletnici priključitve Libelič k Sloveniji. Slovenj Gradec 1997. Theodor Domej Voh, Stanislava (1896–1914), Ordensschwester, →  Schulschwestern, slowenische. Volavčnik, Ivan (zu verschärfter Haft verurteilter Priester), →  Militärgerichte im Ersten Weltkrieg. Volbank, Jože (* 29. September 1897 St. Philippen bei Sonnegg/Šentlipš pri Ženeku [Sittersdorf/Žitara vas], † 6. Februar 1981 Kranj [Gorenjska]), Arzt, Stifter ei- ner wohltätigen Stiftung für die slowenische Schulju- gend. Als V. 1918 aus italienischer Gefangenschaft zu- rückkehrte, war er als identitätsbewusster Slowene der Überzeugung, dass →  Südkärnten/Južna Koroška Teil des neu gegründeten SHS-Staates werden würde. Er agitierte im Land für dieses Ziel. Nach der verlore- nen →  Volksabstimmung fühlte er sich in seiner Hei- mat nicht mehr in Sicherheit und flüchtete schweren Herzens ins damalige →  Jugoslawien. Er verließ sein heimatliches →  Jauntal/Podjuna und Kärnten/Koroška, die er über alles liebte. Eine neue Heimstätte fand er in der Nähe, in Kranjska gora, wo er als Arzt eine Praxis eröffnete und als Allgemeinmediziner in jenen ärmli- chen Zeiten alles gleichzeitig war : Hausarzt, Geburts- helfer, Notarzt u.  v.  m. Er ließ allen ärztliche Hilfe an- gedeihen und ersetzte vielfach Spezialisten. Er hatte ein so gutes Verhältnis zu den Menschen um sich, dass er all ihre Gewohnheiten und Schwächen kannte. Er half als Arzt und Berater immer und überall, wo dies gebraucht wurde, zumal in jener Zeit nur we- nige eine Krankenversicherung hatten, und noch weni- ger Geld etwa für einen Krankenhausaufenthalt. In sich trug V. den großen Schmerz über das Schick- sal seines heimatlichen Kärnten/Koroška. Er fand sich nie damit ab, dass die slowenische Sprache aus ihren traditionellen Gegenden verschwand (→  Germani- sierung). Deshalb unternahm er alles, um seinen slo- wenischen Landsleuten jenseits der →  Karawanken/ Karavanke zu helfen. Er beschloss, einen Großteil seines Vermögens der slowenischen Schuljugend zur Verfügung zu stellen. Einen Teil seines Vermögens ver- äußerte er noch zu Lebzeiten und richtete eine Stipen- dienstiftung für die Schüler des Bundesgymnasiums für Slowenen in Klagenfurt/Celovec, das 1957 errichtet
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
3 : PO - Ž
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
566
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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