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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Seite - 1481 -
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1481 Wahlkreise der Landtagswahlordnungen in Kärnten/Koroška ab 1849 Verfassungen Kärntens wendung. Bemühungen, eine für die Slowenen nicht diskriminierende Regelung zu finden, hatten anläss- lich der Reform der Reichsratswahl 1907 keinen Er- folg. Bei den Reichsratswahlen wurden zwar die Kurien abgeschafft und es kam das allgemeine Wahlrecht für Männer zu Anwendung, Kärnten/Koroška erhielt 10 Abgeordnete. Das slowenische ethnische Gebiet wurde jedoch in 8 von 10 Wahlbezirken geteilt, und nur in einem davon (dem 3., sog. slowenischen Wahlbezirk Ferlach Eberndorf – Eisenkappel – Bleiburg/Borov- lje – Dobrla vas – Železna Kapla – Pliberk), hatten die Slowenen reelle Chancen auf politische Partizipation. Laut Anhang zum Gesetz vom 26. Jänner 1907 betref- fend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates (RGBl. 17/1907) (S.  96) waren die Wahlbe- zirke in Kärnten/Koroška wie folgt eingeteilt : 1. Stadt Klagenfurt/Celovec (aus dem gleichnamigen Gerichtsbezirk), sowie die Gerichtsbezirke : 2. Klagenfurt/Celovec (ohne die Ortsgemeinde Kla- genfurt/Celovec) ; 3. Ferlach/Borovlje, Eberndorf/Do- brla vas, Eisenkappel/Železna Kapla, Bleiburg/Pliberk ; 4. Völkermarkt/Velikovec, Eberstein/Svinec, Althofen/ Stari Dvor ; 5. Wolfsberg/Volšperk, St.  Paul/Šentpavel und St.  Leonhard/Šentlenart ; 6. St.  Veit/Šentvid, Frie- sach/Breže, Gurk/Krka ; 7. Feldkirchen/Trg, Rosegg/ Rožek, Millstatt/Milštat, 8. Villach/Beljak ; 9. Hermagor/Šmohor, Paternion/ Špartjan, Arnoldstein/Podklošter, Tarvis/Trbiž, Köt- schach/Koče und 10. Spittal/Špital, Greifenburg, Winklern/Kot, Obervellach/Zgornja Bela, Gmünd/Sovodenj. Laut Wutte (14  f.) hielten der in habsburgischer Zeit legitimierte Landesausschuss am 25. Oktober 1918 und der alte Landtag am 11. November 1918 je- weils ihre letzte Sitzung ab. Unmittelbar nach der Auf- lösung des alten Landtages trat am 11. November die vorläufige Landesversammlung zusammen, die nach dem Schlüssel der Reichsratswahlen 1911 58 Mitglie- der zählte, wobei jedoch die slowenischen Abgeordne- ten eine Beteiligung abgelehnt hatten (→  Grenzfrage 1918–1920). Am 14. November fand die Übergabe der Amts- und Vollzugsgewalt der k. k. Regierung an den Landesverweser Arthur Lemisch statt und die Lan- desgesetzgebung ging auf die vorläufige Landesver- sammlung über. Die 11. Legislaturperiode, die Vorläu- fige Landesversammlung, dauerte vom 11. November 1918 bis zum 4. Juli 1921. Mit dem →  Vertrag von Saint-Germain vom 10. September 1919 wurde die →  Mežiška dolina (Mieß- tal) und die Gemeinde Jezersko (Seeland) dem SHS- Staat bzw. →  Jugoslawien und das →  Val Canale/ Kanaltal/Kanalska dolina sowie die ehemalige Krai- ner Gemeinde Villa Bassa bzw. Fusine in Valromana/ Weissenfels/Bela Peč Italien zugesprochen. Der Ort Libeliče (Leifling) kam 1922 im Zuge eines örtlichen Territorialtausches aufgrund des Beharrens der dorti- gen Einwohner zu Jugoslawien. Wiesflecker weist hic loco zudem darauf hin, dass Thörl/Vrata in der Ge- meinde →  Arnoldstein/Podklošter, welches von Italien beanprucht worden war, erst 1924 mit dem Protokoll von Bozen endgültig Österreich zugesprochen wurde. Das Gesetz vom 21. März 1919, wirksam für das Land Kärnten, betreffend die Wahlordnung für den ver- fassunggebenden Landtag bestimmte in §  1 für die Zwe- cke der Wahlen in den verfassunggebenden Landtag zwei Wahlkreise : 1. Wahlkreis Oberkärnten/Zgornja Koroška mit dem Vororte Villach/Beljak, umfassend die politischen Bezirke Villach/Beljak, Spittal a. d. Drau/ Špital und Hermagor/Šmohor ; 2. Wahlkreis Unterk- ärnten/Spodnja Koroška mit dem Vororte Klagenfurt/ Celovec, umfassend die politischen Bezirke Klagenfurt Stadt/Celovec mesto, Klagenfurt Land/Celovec dežela, St.  Veit a.  d. Glan/Šentvid ob Glini, Völkermarkt/Veli- kovec und Wolfsberg/Volšperk. Vorgesehen war ein Landtag mit 45 Abgeordneten, die nach dem Verhältniswahlrecht gewählt werden soll- ten, und zwar 18 im Wahlkreis Oberkärnten/Zgornja Koroška und 27 im Wahlkreis Unterkärnten/Spodnja Koroška. Laut Wutte (16) wurde für die unter jugos- lawischer Verwaltung stehende Zone A »vom Kärntner Landesrate die Vertretung im Landtag einer eigenen Beschlussfassung des Landes vorbehalten (Kundma- chung vom 19. Mai 1919, LGBl. 33/1919), doch kam es nicht zur Schaffung dieser Vertretung«. Die Wahlordnung (vom 10. März 1921) für den ver- fassunggebenden Landtag von Kärnten definierte in §  1 für die Zwecke der Wahlen in den verfassunggebenden Landtag folgende Wahlkreise : a) Wahlkreis Oberkärn- ten/Zgornja Koroška mit dem Vororte Villach/Beljak, umfassend die politischen Bezirke Villach/Beljak, Spit- tal a. d. Drau/Špital und Hermagor/Šmohor ; b) Wahl- kreis Unterkärnten/Spodnja Koroška mit dem Vororte Klagenfurt/Celovec, umfassend die politischen Bezirke Klagenfurt Stadt/Celovec mesto, Klagenfurt Land/Ce- lovec dežela, St.  Veit a. d. Glan/Šentvid ob Glini, Völ- kermarkt/Velikovec und Wolfsberg/Volšperk. Der Landtag hatte 42 nach dem Verhältniswahlrecht gewählte Abgeordnete, und zwar 16 im Wahlkreis
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
3 : PO - Ž
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
566
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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