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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Seite - 1487 -
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1487 Walchen Otto Kronsteiner: Ortsnamen, die auf Romanen (Walch/ Ladin) weisen und bairischer Name für Romanen im Alpenraum, spä- ter in ganz Südosteuropa. Ursprüngliche Bezeichnung für einen keltischen Stamm in Südfrankreich/Gallia narbonensis, der sich sprachlich romanisiert hat (bei Caesar Volcae). Alemannen und Baiern bezeichneten die romanisierten Kelten (→  Altladinisch) in Baivarien/ Baiern und →  Karantanien als Walchen (Adjektiv wal- chisch/welsch). In Südtirol und in der Schweiz wurden die Ladiner (Synonym Rätoromanen) als Welsche (die Welsche Schweiz, Welsch-Tirol, die Weinsorte Welschries- ling) bezeichnet. Die →  Minnesänger beherrschten nach eigenen Angaben alle auch Welsch, die »Südtiroler« Minnesänger wahrscheinlich als Muttersprache (heute Ladiner). Bei der lateinischen Bezeichnung Latini dürfte es sich um die Betonung der Sprache gehandelt haben (→  Glottonyme), bei Romani um die des Rechts. 790 werden in der Salzburger notitia Arnonis 80 Romani tributarii in Traunwalchen (bei Traunstein in Bayern : Litzlwalchen, Walchenberg, Roitwalchen, Oberwalchen, Katzwalchen) genannt. In den ladinischen Sprachinseln lebt die Eigenbe- nennung Ladín fort (noch heute heißt die rätoromani- sche Zeitung im Engadin Fögl Ladin). In Strasswalchen (Oberösterreich) heißt eine Ortschaft Latein (< Ladin). Im Salzburger →  Verbrüderungsbuch gibt es Ladiner als Personenname Latinus, Ladinus, Ladino, Ladi, Ledi. Salzburg/Ivavo war im 8. und 9. Jh. eine dominant la- dinische/welsche Stadt. Fast ein Drittel der Namen im Verbrüderungsbuch ist ladinisch/welsch. Die Mönche von St.  Peter stammten aus den ladinischen/welschen Dörfern der Umgebung. Die Salzburger Weihbischöfe und Priester, die nach →  Karantanien geschickt wurden oder mit den →  Carantani zu tun hatten, haben ladi- nische Namen (→  Modestus, Maioranus, Latinus, Lupo). Die christliche →  Terminologie des →  Karatanerslowe- nischen ist ladinisch/welsch. Die karantanischen Slowe- nen bezeichneten die Ladiner ursprünglich auch nach ihrer Eigenbenennung Ladini : in Ortsnamen Ladine/ Ladinah, Ladin (dt. Ladein, Lading). Später überneh- men sie das bairische Walch als vlah/vlasi/vlaški (später auch lah/lasi/laški) : in Ortsnamen Laschitzen (< Vlašica) in St.  Peter im Holz (Šentpeter v lesu) (Teurnia). Die ersten Sprachkontakte mit Karantanern fanden auf La- dinisch statt. Die Bezeichnung vlah breitet sich bei den Slawen in ganz Südosteuropa aus : oft wurden so die romanisch-/rumänischsprachigen Schafhirten (vlasi, in Ortsnamen Vlasići) bezeichnet, später auch die Rumä- nen selbst in der Walachei/Valahia. Auch das polnische Włochy (we Włoszech »in Italien«) hängt damit zusammen. In Hunderten Ortsnamen in Bayern und Österreich sind die Ladiner als Walchen (Seewalchen, Strasswalchen, Traunwalchen) verewigt. Das sind ladinische Sprachin- seln in bereits bairischsprachiger Umgebung. Auffal- lend häufig beiderseits von Inn und Salzach, im bayeri- schen, Salzburger und oberösterreichischen Seengebiet und im niederösterreichischen Ybbstal. Wie lang in Walchenorten Ladinisch (→  Altladi- nisch) gesprochen wurde, ist unbekannt, vermutlich bis
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
3 : PO - Ž
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
566
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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