Seite - 1533 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
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Zechner, Aleš
schöpfte aus der Geschichte oder beschrieb das länd-
liche und urbane Leben, oft aus einer kritischen Pers-
pektive heraus, wie etwa im Politroman Žrtve [Die Op-
fer], der 1901 in der Zeitschrift Ljubljanski zvon und
1925 als Buchediton erschien. Seine in der Buchreihe
→
Slovenske večernice veröffentlichten Parabeln standen
in der Erzähltradition des slowenischen Volksverlags
→
Mohorjeva družba, bei dem Z. verstärkt publizierte.
Zu seinen belehrenden Gleichnissen zählen u. a. Na
krivih potih [Auf krummen Pfaden] (1893), Nehvaležen
sin [Ein undankbarer Sohn] (1900), Strašen božični
večer [Ein schrecklicher Weihnachtsabend] (1898). Das
Buch Pogreb : slika iz življenja koroških Slovencev [Das
Begräbnis : ein Bild aus dem Leben der Kärntner Slo-
wenen] (1902), das die Lebensgeschichte eines Ehepaa-
res in der entlegenen Bergregion über →
Eisenkappel-
Vellach/Železna Kapla-Bela darstellt, erschien bei der
Slovenska Matica [Slowenische Gesellschaft für Wis-
senschaft und Kultur]. Z. war Mitwirkender der Zei-
tung und Zeitschrift Slovan (1902/03), Slovenka (1902),
Domaci prijatelj (1904/05, 1927–1930), Jutro, Slovenski
narod u. a. und versuchte sich als Literaturkritiker, er-
stellte Gedächtnisprotokolle zu einigen slowenischen
Literaten (Ivan →
Cankar, Janko → Kersnik, Zofka
→
Kveder, Fran → Levstik), verfasste Rezensionen
zu Theaterstücken oder Opernaufführungen und ver-
folgte das kulturelle Geschehen außerhalb seiner Hei-
mat. Auf positive Resonanz stieß Z. als Redakteur der
Literaturzeitschrift Ljubljanski zvon (1903–1909).
Quellen : NUK, rokopisni oddelek.
Werke : Na krivih potih. V Celovcu 1983 ; Strašen božični večer. V Ce-
lovcu 1898 ; Nehvaležen sin. V Celovcu 1900 ; Z viharja v zavetje. V
Ljubljani 1900 ; Kmečka osveta. In : Ljubljanski zvon, Ljubljana 1901,
Žrtve. In : Ljubljanski zvon. Ljubljana 1901, 1925 ; Pogreb : slika iz
življenja koroških Slovencev. V Ljubljani 1902.
Lit.: SBL ; ES ; OVSBL. – K. Glaser : Zgodovina slovenskega slovstva,
4. V Ljubljani 1898, 367 ; J. Šlebinger (Šr.) : Dr. Fran Zbašnik. In :
Ljubljanski zvon 55 (1935), 2, 141–143. F. Zadravec : Slovenska
književnost II. Ljubljana 1999, 63/4.
Maja Francé
Zechner, Aleš (Alexius, Alex, Aleks, vulgo Jug, * 13.
Juli 1902 Unterdorf/Dolnja vas bei Schwabegg/Žvabek
[Neuhaus/Suha], † 17. November 1985 Klagenfurt/
Celovec), Priester, Publizist, Obmann der → Sodali-
teta und → Mohorjeva, Dechant, Propst von Eberndorf/
Dobrla vas, Domkapitular in Klagenfurt/Celovec.
Die Grundschulausbildung erhielt Z. in → Schwa-
begg/Žvabek und in →
Bleiburg/Pliberk, seine Gym- nasialstudien setzte er von 1914–1919 bei den Bene-
diktinern in St.
Paul/Šentpavel fort, die siebente Klasse
besuchte er 1919–1921 in Kranj, 1922 maturierte Z.
in Klagenfurt/Celovec, wo er 1922–1926 Theologie
studierte und 1926 zum Priester geweiht wurde. Er
arbeitete zunächst als Kaplan in St. Michael/Šmihel,
dann 1927 in → Keutschach/Hodiše und in → Tai-
nach/Tinje. Am 17. Jänner 1928 erfolgte durch Bi-
schof Adam → Hefter die Ernennung zum ersten
Bischofssekretär und fürstbischöflichen Hofkaplan.
Im Juli 1930 erfolgte auf Mitteilung des Ordinariats
bei der Kärntner Landesregierung die Rückversetzung
Z.s zum zweiten Ordinariatssekretär. Im Studienjahr
1930/31 war Z. Lehrbeauftragter für Slowenisch am
Klagenfurter → Priesterseminar. Am 26. November
1932 wurde er Pfarrer in → Eisenkappel/Železna Ka-
pla, wo er bis nach dem Krieg blieb. Hier initiierte er
die Renovierung der Pfarrkirche St. Michael/Šmihel
und der Wallfahrtskirche Maria Dorn/Marija v Trnju,
den Bau eines Pfarrsaals aus einem Stall und die Er-
richtung von Wegkapellen (→
Bildstock). Am 1. Jänner
1938 wurde Z. Dekanatsadministrator des Dekanates
Eberndorf/Dobrla vas (→ Wallfahrten). In seiner Zeit
als Pfarrer von Eisenkappel/Železna Kapla war Z. bis
1938 auch Ausschussmitglied der dortigen Hranilnica
in posojilnica [Spar- und Darlehenskasse] (→ Genos-
senschaftswesen), 1938 jedoch zum Austritt durch die
neuen Machthaber gezwungen. Z. übernahm nach dem
Krieg wieder die Funktion eines Ausschussmitgliedes.
Als Pfarrer von Eisenkappel/Železna Kapla ini-
tiierte Z. ein Passionsspiel, das am 19. und 21. März
1937 und am 2. April 1950 aufgeführt wurde. Die
Handschrift, die Stefan → Singer aufbewahrte, war
in dessen Nachlass nicht auffindbar ; sie war eine kalli-
grafische Kostbarkeit und in Leder gebunden, der Text
war in slowenischer Sprache, die Aufführungsanleitun-
gen deutsch. Die Handschrift trug den Titel Komödia
od Kristusovega Terpljinja. Katero si nekdej na te Veliki
četrtek inu na te Velikonočni ponedeljek v Kappli špilali
[Spiel vom Leiden Christi, welches einst am Gründon-
nerstag und am Ostermontag in Kappel gespielt wor-
den ist], welcher auf das → Eisenkappler Passionspiel
(Kapelški pasjon) verweist. Die Aufführung wurde am
Ostermontag (10. April 1950) im Klagenfurter Kol-
pinghaus und anlässlich des diamantenen Jubiläums
von Prälat Valentin → Podgorc (14. Mai 1950) wie-
derholt. Nach dem Zweiten Weltkrieg verfasste Z. im
Liber memorabilium seine Spomini (Erinnerungen) über
die Zeit des Nationalsozialismus und die unmittelbare
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 3 : PO - Ž
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 566
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
- Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
- Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
- Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
- Verzeichnis der Abbildungen 1580
- Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
- Biographien der Herausgeber 1602