Seite - 1537 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž

1537 Zeugen Jehovas Buchcover, Mohorjeva Dvojni kvintet Dekleta iz Sel abgelehnt und musste ins KZ Dachau. Laut Tropper : »In Haft seit Mai 1944 vermutlich wegen Wehrkraft- zersetzung, nach anderen Quellen wegen Durchfüh- rung einer Wallfahrt trotz Verbotes durch die politi- schen Behörden.« (vgl.: →  Verfolgung slowenischer Priester ab 1938 in Kärnten/Koroška). Vgl. Lit.: Kaplan Rudi Zeichen. In : Naši rajni duhovniki. Celovec 1968, 462–463 ; J. Fried : Nationalsozialismus und katholische Kirche in Österreich. Wien 1947, 130 ; A. Malle : Koroški Slovenci in katoliška cerkev v času nacizma. In : A. Malle, V. Sima (Red.) : Narodu in državi sovražni. Pregon koroških Slovencev 1942 – Volks- und staatsfeind- lich. Die Vertreibung von Kärntner Slowenen 1942. Celovec/Kla- genfurt 1992, 85–130 (deutsche Zusammenfassung : Die Kärntner Slowenen und die katholische Kirche, S. 131  f., zu Zeichen S. 129) ; P.  G. Tropper : Kärntner Priester im Konzentrationslager. In : M. Lieb- mann, H. Paarhammer, A. Rinnerthaler (Hg.) : Staat und Kirche in der »Ostmark«. Frankfurt am Main [e. a.] 1998 (mit weiterführender Literatur), 411–449 (Priesterschicksale : 414–416). Bojan-Ilija Schnabl Zell/Sele, vgl. Sachlemmata : →  Planina, Katoliško prosvetno društvo v Selah (KPD Planina) [Katholischer Kulturverein Planina in Zell], sowie →  Abstimmungs- zonen ; →  Chorwesen ; →  Eisenkappel/Železna Kapla ; →  Gurk, Diözese/Krška škofija ; →  Inschrift, slowe- nische ; →  Karawanken/Karavanke ; →  Klub koroških slovenskih akademikov na Dunaju (KKSAD) [Klub der Kärntner slowenischen Akademiker in Wien] ; →  Kreuzweg ; →  Kulturvereine, slowenische in Kärn- ten/Koroška ; →  Kulturgeschichte (=  Einleitung, Band 1) ; →  Osəmca [Achter] ; →  Schulwesen ; Sodaliteta pres- vetega Srca Jezusovega ; →  Wallfahrt(en). Zentralsüdkärntner slowenischer Dialekt (osrednje- južnokoroško narečje) = →  Rosentaler Dialekt (rožansko narečje) ; →  Name und Identität. Zenz, Michael (Diskriminierungs- und Internierungs- opfer), →  Internierungen 1919. Zeugen Jehovas. Die Erforschung der NS-Opfer un- ter den Kärntner Zeugen Jehovas berücksichtigte bis- her kaum deren nationale Herkunft. 1938 gab es, wie Gerti Malle erhoben hatte, in ganz Kärnten/Koroška 85 Zeugen und Zeuginnen Jehovas, ca. 70 von ihnen wurden interniert, 20 verloren im Zuge der Verfol- gungsmaßnahmen ihr Leben. Zentrales Motiv ihrer Verfolgung war meist die Weigerung, sich militärischen Formationen anzuschließen bzw. den Eid auf Hitler zu leisten. In vielen Fällen wurden sie vor dem Son- dergericht nach dem »Heimtückegesetz« verurteilt oder aber ohne gerichtliches Verfahren in Schutzhaft genommen und in ein KZ eingewiesen, wo die Zeugen Jehovas den »Lila Winkel« tragen mussten. In einigen Fällen war es allerdings nicht die religiöse Haltung, sondern die nationale Herkunft, die den Verfolgungs- maßnahmen zugrunde lag. Der Schneider Matthäus Čavko (* 1893) aus Kir- schentheuer/Kožentavra beispielsweise wurde im April 1942 gemeinsam mit seiner Tochter Theresia (* 1921)