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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Seite - 1543 -
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1543 Zollfeld/Gosposvetsko polje Sigismund Zois zur Aufarbeitung der slowenischen Sprache, Literatur und Kultur. Z. war vier Jahrzehnte lang Mäzen, be- geisterte Mentor und Hauptstütze der slowenischen Aufklärung. Er unterstützte Jurij →  Japelj und Blaž →  Kumerdej bei ihrer Arbeit an Wörterbüchern und Grammatiken. Anton Tomaž →  Linhart animierte er zur Dichtung und Dramatik in slowenischer Spra- che und unterstützte sein historiografisches Projekt, Valentin →  Vodnik beriet er bei seinen dichterischen Ambitionen, seinem lexikalischen Projekt und sei- ner journalistischen Arbeit sowie dem Sammeln von →  Volksliedern. Z. bildete den Slawisten Jernej →  Ko- pitar aus, schickte ihn 1808 zum Studium nach Wien und förderte sein Weiterkommen in Wissenschaft und Gesellschaft. Er betreute, korrigierte und finanzierte Kopitars Grammatik der Slavischen Sprache in Krain, Kärnten und Steyermark (1808). Auch selbst verfasste er slowenische Gedichte, sammelte Volkspoesie und befasste sich mit Slawistik. Im Jahre 1810 gelang es ihm zusammen mit Valentin Vodnik, den französi- schen Gouverneur August Frédéric Louis Viesse de →  Marmont davon zu überzeugen, dass die »illyri- sche« Sprache Dubrovniks nicht die Einheitssprache der →  Illyrischen Provinzen sein könne, und erreichte so die Anerkennung des Slowenischen als →  Amts- und Schulsprache im slowenischen Teil der Illyrischen Provinzen. Im Jahre 1816 setzte sich Z. beim Fürsten Metternich für die Errichtung des Illyrischen Kö- nigreiches im Rahmen der Habsburgermonarchie mit einer eigenen Hofkanzlei in Wien ein (→  Königreich Illyrien). Quellen : ZRC SAZU, Inštitut za slovensko literaturo in literarne vede, Zapuščina Franceta Kidriča, t. e. 15, Pisma Žige Zoisa, MP 1–98 ; Briefe des Freih. Sigm. Zois an Vodnik. In : Vodnikov spomenik, Vodnik-Album, Hg. E.  H. Costa. Ljubljana 1859, 45–62 ; F. Kidrič : Zoisova korespon- denca I–II. Ljubljana 1939, 1941. Lit.: Wurzbach ; SBL ; EJ ; ES ; OVSBL. – I. Prijatelj : Slovenščina pod Napoleonom. In : Veda 1 (1911) 27–42, 125–137, 223, 237, 320–336, 417–435, 584–600 ; A. Gspan : Tri nova Zoisova slovenska pesemska besedila. In : SR 17 (1969) 119–181 ; J. Kos : Primerjalna zgodovina slovenske literature. Ljubljana 1987, 31–34 ; J. Faganel : Zoisovi rokopisi. Popis I. Ljubljana 1999 ; M. Mitrović : Geschichte der slowenischen Li- teratur. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Aus dem Serbokroatischen übersetzt, redaktionell bearbeitet und mit ausgewählten Lemmata und Anmerkungen ergänzt von Katja Sturm-Schnabl. Klagenfurt/Celovec 2001, 98–101 ; L. Vidmar : Zoisova literarna republika. Vloga pisma v narodnih prerodih Slovencev in Slovanov. Ljubljana 2010 ; M. Kacin : Žiga Zois in italijansko gledališče. Trst 2013. Luka Vidmar ; Üb.: Katja Sturm-Schnabl Zollfeld/Gosposvetsko polje, historisch auch Maria Saaler Feld und slow. Sveško polje, wobei der »Feld«- Name in beiden Sprachen wahrscheinlich auf das la- teinisch/römische campus zurückzuführen ist und somit auf Prozesse der →  Kontinuität und →  Inkulturation deutet. Seit der Antike ist das Z./G.  p. die zentrale →  Kulturlandschaft auf 450 m Seehöhe und war lange Zeit politisches und kirchliches Zentrum im Land. Das zwischen Klagenfurt/Celovec und St.  Veit an der Glan (Šentvid ob Glini) gelegene ca. 20 km lange Tal wird durch die Glan/Glina durchflossen und ist insbeson- dere für die Slowenen von gleichsam mythologischer Bedeutung, weil es das Zentrum der frühen sloweni- schen Staats- und Religionsgeschichte ist. Nachdem der keltisch-norische Zentralort Virunum (I) auf dem Magdalensberg/Štalenska gora Mitte des 1. Jh.s n.  Ch. von den Römern aufgelassen und in die darunter liegende Ebene, dem Z./G.  p., verlegt wurde, bildete das verkehrstechnisch günstiger gelegene und nach römischen städtebaulichen Prinzipien errichtete Virunum (II) zu Füßen des späteren →  Maria Saal/ Gospa Sveta das staatliche Zentrum der römischen Provinz Norikum. Die erste Welle der Christianisie- rung zu römischer Zeit hatte so in Virunum ein be- deutendes Zentrum. Die Karantaner (→  Carantani) eigneten sich nach ihrer Ankunft um die Mitte des 6. Jh.s diesen Zentralort an und errichteten auf der gegenüberliegenden Seite der Ebene ihr staatliches Zentrum auf der strategisch geschützten Erhebung in →  Karnburg/Krnski Grad. Man kann und muss davon ausgehen, dass sie gleichsam als Untermauerung ih- res Machtanspruches und der territorialen und staat- lichen →  Kontinuität einen römischen Säulensockel, den →  Fürstenstein (knežji kamen), für den zentra- len Inthronisierungsritus der karantanischen Fürsten (→  Duces Carantanorum) verwendeten. Sie verliehen ihm eine neue Bedeutung und inkulturierten ihn auf- grund des so ausgedrückten Machtkontinuums. Mit Beginn der →  Christianisierung der Karantaner ab Mitte des 8. Jh.s durch die →  iro-schottische Mis- sion, welche, von →  Salzburg ausgehend, von →  Vir- gil und →  Modestus betrieben wurde, wird das der römischen Tradition nähere Maria Saal/Gospa Sveta zum Bischofssitz und zum religiösen Zentrum und in der Folge in den Inthronisierungsritus inkorporiert. Unter Berücksichtigung der bereits gefestigten lokalen Traditionen und Staatlichkeit sowie insbesondere unter Achtung der lokalen Rechtsbräuche und der Sprache der Inthronisierung (entsprechend der frühmittelal-
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
3 : PO - Ž
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
566
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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