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1551
Zvezda, Izobraževalno in pevsko društvo
Dom sv. Jožefa, NIUJ
KS, 15. 3. 1934
Zvezda, gemischter Chor,
1930, NIUJ
große Ablehnung. Nach Berichten im →
Mir kam es
im ersten Jahr des Bestehens mehrmals zu gewaltsa-
men Übergriffen, Beschimpfungen und Bewerfungen
mit Steinen. Bereits ein Jahr nach der Vereinsgründung,
im Jahr 1905, haben die Sänger eine Schauspielgruppe
zusammengestellt. Auf dem Programm der zahlreichen
Vereinsveranstaltungen bis zum Ersten Weltkrieg stan-
den für gewöhnlich beide Programmpunkte : Gesang
und Theaterspiel (→
Laienspiel ; → Theater). Im Mai
1919 gelang es den Mitgliedern, die Vereinsaktivitä-
ten zu beleben, nach der → Volksabstimmung am 10.
Oktober 1920 deutete jedoch alles auf ein Ende des
Vereins Zvezda hin (→ Vertreibung 1920). Es kam
zu einem mehrjährigen Rechtsstreit mit dem neu ge-
gründeten deutschen Gesangsverein Männergesangs- verein Keutschach – Reifnitz, der sich als rechtlicher
Nachfolger des slowenischen Gesangsvereins Zvezda
verstand. Schlussendlich konnten der damalige Vor-
sitzende Miha Janeš und der Keutschacher Pfarrer
Ivan → Starc den rechtmäßigen Bestand des Vereins
Zvezda beweisen. In dieser Zeit blieben ihnen für die
Vereinsveranstaltungen und -versammlungen auch die
Räumlichkeiten in den Keutschacher Gasthäusern ver-
wehrt. Bis zur Fertigstellung des Vereinsgebäudes Dom
sv. Jožefa [St. Josefshaus] im Jänner 1927 wurden die
Veranstaltungen größtenteils im Freien, beim Aich-
holzer, vulgo Falačnik in St. Nikolai/Šmiklavž, abge-
halten, wo es auch eine Freilichtbühne gab. Trotz aller
Widrigkeiten erlebte die Vereinstätigkeit einen starken
Aufschwung. Die Schauspielgruppe unter der Leitung
des Regisseurs Pavel Kričej, vulgo Matij, umfasste so
viele Schauspieler, dass man im Jahr 1926 die Passion
Christi inszenieren konnte, bei welcher über 60 Perso-
nen mitwirkten. Auch die Zahl der Sänger wuchs stetig.
So sind beim Vereinsfeiertag 1928 vier Vereinschöre
aufgetreten : ein Mädchenchor, der gemischter Chor
sowie ein Jung- und ein Altmännerchor. Der Chorleiter
war damals Anton Umek. Eine zentrale Rolle spielte
Pfarrer Ivan Starc, dessen Vorträge bei Vereinsveran-
staltungen zwei Schwerpunkte hatten : die Hebung des
Selbstbewusstseins der slowenischen Volksgruppe und
die christliche Erziehung. In der Zwischenkriegszeit
war auch ein Tamburizza-Ensemble aktiv (1927–1930),
der Versuch 1938 erneut ein Ensemble zu gründen,
wurde jedoch durch den Ausbruch des Zweiten Welt-
krieges bald zunichtegemacht (→ Tamburizzamusik).
Mit dem Überfall Nazi-Deutschlands auf →
Jugosla-
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 3 : PO - Ž
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 566
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
- Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
- Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
- Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
- Verzeichnis der Abbildungen 1580
- Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
- Biographien der Herausgeber 1602