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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band I
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60 Tagebücher Alles dieß ist nicht leicht zu erreichen, ich fühle es, aber ich werde mich getrost an die Arbeit machen, vertrauend ein wenig auf mein gutes glück, hauptsächlich aber auf meinen festen Willen, auf meinen unwandelbaren entschluß, nicht mehr in mein voriges fach zurückzukehren, und lieber als das jeden anderen Ausweg zu erreichen. sonntags, am 17. fuhr ich nachmittag mit eduard, tauffkirchen und carl Aretin, welche bei uns gegessen hatten, nach st. martin, wir fanden da im Salon Arco’s Tante, Gräfin Lapérouse,1 eine gescheite alte frau, welche in meinen vater verliebt gewesen sein muß, wenigstens sprach sie mit einem ganz entsetzlichen enthusiasmus von dem „schönen fritz“, dann ihre toch- ter, frau Baronin hennin, welcher ich mich ungeschickterweise, ich weiß selbst nicht warum, nicht vorstellen ließ, so daß wir uns diese beiden tage gegenseitig ignorirten, endlich die frau vom hause, geborene marescalchi von Bologna, eine sehr schöne junge frau du grande monde, welche von einer italienerin nichts an sich hat als die feurigen Blicke, mit denen sie nicht sehr sparsam ist, und ihre liebe zu italien, welche mir auch bei ihr den hals brach, denn da flore mit irene Arco mehrere tage bei ihr zuge- bracht hat, bevor sie nach stepperg gingen, so kam sie mir gleich Anfangs als einem italiener mit einer langen italienischen conversation entgegen, welche ich denn auch soutenirte, ihr aber später versicherte, ich sei durch- aus kein italiener, denn diese makel konnte ich mich nicht entschließen, auf mir sitzen zu lassen, obwohl ich dieses natürlich ganz glimpflich that, so nahm sie es mir doch übel und sagte: Ah, vous avez honte d’être italien! und als ich sie am tage darauf, eben um klaren Wein hierüber zu erhalten, fragte, warum sie seitdem mich nie mehr auf italienisch anspreche, antwor- tete sie, depuis que vous n’avez dit que vous n’étiez pas italien, je n’ai plus en te courage de le faire. Am montag jagten wir, und dienstags nach dem frühstücke fuhren wir ab, eduard nach neuhaus, ich über ried und haag nach Wien, der Ab- schied von eduard, den ich unendlich schätzen und lieben gelernt habe, wurde mir schwer. ich schlief gestern, ohne linz zu berühren, in enns und diese nacht hier. Wien 27. november Wäre ich nur noch in neuhaus oder in der schweiz oder wo immer, nur nicht in dieser langweiligen stadt! gleich zum Willkommen hatte ich beim hereinfahren an der linie einen langen strauß mit dem Zollpersonale, welches bei mir ungefährliche 100 1 Gräfin Maria Anna Arco war mit dem bereits 1816 verstorbenen Joseph François de la Perouse comte de st. rhemi verheiratet.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
I
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
744
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort (Ffritz Fellner) 9
  2. Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg (1813–1858) – eine Lebensskizze 11
  3. Überlieferung der tagebücher 37
  4. Editionsrichtlinien 41
  5. Tagebücher 1839–1847 43
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