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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band I
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66 Tagebücher gewiesen, so viel ich glaube, équivalirt das eine Abweisung – das auch noch! [Wien] 6. dezember meine Aufregung hat sich gestern etwas gelegt, gestern nachmittag war ich mit gabriele bei Pillerstorff, welche verwandtschaftliche Attention sie sehr zu freuen schien, und er, der überhaupt ein herrlicher mann ist, so mild und ruhig, daß einem in seiner nähe ordentlich wohl wird, gab mir den rath, welchen er auch mit Wilczek überlegt hatte, geradezu nochmals den gouverneur um eine urlaubsverlängerung ämtlich zu bitten und dieß gesuch mit einem Briefe zu begleiten, worin ich ihm offenherzig die gründe auseinandersetzen würde, welche mich zu dieser Bitte bewegen, dieser schritt, meinte er, würde den gouverneur besänftigen und mich auf je- den fall nicht schlimmer stellen als jetzt, im gegentheile mich wenigstens diese nächsten Tage gewinnen machen, er aber zweifle nicht, der Gouver- neur würde mir den gebetenen urlaub ertheilen. Jetzt da ich weiß oder wenigstens vermuthe, daß es mit meinem versu- che, zur diplomatie zu kommen, nichts ist, wird mir dieser Aufschub haupt- sächlich dazu nützen, daß ich Zeit gewinnen werde, mich zu fassen und mit ruhiger überlegung einen entscheidenden schritt zu machen, und ich denke, ebendeßhalb Pillerstorff’s rath zu befolgen, nur will ich mich vorher auch noch mit Wilczek besprechen. Bei ottenfels bin ich mit vorbedacht noch nicht gewesen, weil von dem Augenblicke an, da er mir des fürsten abschlägige Antwort (wie ich vermu- the) mitgetheilt haben wird, diese unwiderruflich wird, und ich doch noch früher versuchen will, durch Wilczek oder sonst irgend eine intercession etwas zu erlangen, denn Wilczek hat den fürsten metternich seit jener Zeit, da ich ihn zum erstenmale sprach, gar noch nicht gesehen. mir macht das wahrscheinliche, ja beinahe gewisse scheitern meiner diplomatischen Pläne keinen besonders unangenehmen eindruck, erstens, weil diese über- haupt immer nur, wie schon gesagt, eine Art von transaction mit meinen anderweitigen großen Plänen waren, und dann, weil, wie ich erst diese tage erfuhr, meine gegenwärtige haupt-idee, nämlich eine brillante heirath zu machen, sich mit denselben nicht vereinigen läßt, indem man in den un- teren diplomatischen Anstellungen durchaus keine verheiratheten leute will, und ich daher in einem solchen falle ohne Weiters austreten müßte. Die Alternative, in der ich mich befinde, ist daher gegenwärtig: nach Pi- sino zu gehen und von dort aus meine transferirung in ein anderes gouver- nement, z.B. nach mähren, oder aber in einigen monaten durch gabriellens Einfluß als Hofconcipist zur Kanzlei des Erzherzog Rainer einzutreten, da ich aber vom kaiser ins küstenland ernannt worden bin, so kann eine an-
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
I
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
744
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort (Ffritz Fellner) 9
  2. Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg (1813–1858) – eine Lebensskizze 11
  3. Überlieferung der tagebücher 37
  4. Editionsrichtlinien 41
  5. Tagebücher 1839–1847 43
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