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vom 26.01.2020, aktuelle Version,

Kapsch AG

Kapsch Aktiengesellschaft

Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN AT000KAPSCH9
Gründung 1892
Sitz Wien, Osterreich  Österreich
Leitung Georg Kapsch (Vorstandsvorsitzender)
Kari Kapsch (operativer Vorstand)
Franz Semmernegg (Finanzvorstand)[1]
Mitarbeiterzahl 7236 (Wirtschaftsjahr 2017/18)[2]
Umsatz 1,15 Mrd. Euro (Wirtschaftsjahr 2017/18)[2]
Branche Informationstechnik
Website www.kapsch.net

Die Kapsch AG mit Firmensitz in Wien und weltweiten Niederlassungen ist ein Telekommunikations- und Verkehrstelematikkonzern. Im Wirtschaftsjahr 2017/2018 erzielte das Unternehmen mit insgesamt 7236 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,15 Milliarden Euro.[2]

Geschichte

Altes Firmengebäude der Kapsch & Söhne
Unternehmensgründer Johann Kapsch

Johann Kapsch (1845–1921) gründete im September 1892 in Wien eine feinmechanische Werkstätte, zu deren Kunden sehr bald die k.k. Post- und Telegraphenverwaltung gehörte. 1916 wurde das Unternehmen in die Telefon- und Telegrafen-Fabriks-Aktiengesellschaft Kapsch & Söhne umgewandelt. Mit der fortschreitenden Entwicklung der Elektrotechnik erweiterte sich die Produktpalette um elektrochemische Erzeugnisse, wie Kondensatoren und Batterien. Ab 1923 produzierte Kapsch die ersten Radio-Empfangsgeräte, die ersten Fernsehapparate sollten 1955 folgen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Kapsch in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Post maßgeblich am Wiederaufbau des Telefonnetzes beteiligt.[3][4]

Ab 1978 erfolgte mittels einer eigenen Leiterplattenerzeugung eine Ausrichtung auf digitale Nachrichtensysteme. 1984 wurde mit der Fertigung von C-Netz-Mobiltelefonen begonnen. Ein Jahr später war Kapsch an der Einführung der digitalen Infrastruktur in Österreich und Ungarn beteiligt. Das Kapsch-Zugtelefon wurde erstmals bei den Österreichischen Bundesbahnen eingesetzt.

Von 1989 bis 1999 wurden Auslandstochtergesellschaften und Repräsentanzen in Ungarn, Tschechien, Polen, Slowakei, Ukraine, Russland, Slowenien und Kroatien gegründet. Eine Beteiligung an der Entwicklung und Einführung der ISDN- und GSM-Technologie erfolgte 1989. Im Jahr 1994 fand das Zugfunksystem von Kapsch bei europäischen Bahnen Anwendung. 1995 wurde das elektronische Ökopunktsystem in Österreich umgesetzt. Die Übernahme der Verkehrsleittechnik von Bosch und Saab erfolgte im Jahr 2000, weiters wurden Beteiligungen und Niederlassungen in Asien, Australien, Südamerika und Südafrika gegründet. 2001 wurde die Schrack BusinessCom übernommen.

2002 erfolgte die Gliederung der Kapsch Gruppe in drei schwerpunktmäßige Geschäftsbereiche:

Kapsch BusinessCom: IKT Servicepartner für Klein-, Mittel- und Großbetriebe
Kapsch CarrierCom: Globaler Systemintegrator und Anbieter von End-to-End-Telekomlösungen für Mobil-, Festnetz- und Bahnbetreiber, den Personennahverkehr und Unternehmen, die M2M-Lösungen benötigen
Kapsch TrafficCom: Anbieter von intelligenten Verkehrssystemen (IVS)

2003 wurde durch die Kapsch TrafficCom das österreichische Mautsystem verwirklicht, 2004 wurde das Lkw-Mautsystem in Betrieb genommen. Es erfolgte die Gründung von Repräsentanzen in China sowie die einer Niederlassung in Kroatien. Mit der Gründung der Kapsch Telematic Services GmbH im Jahr 2005 ging auch die Gründung von Niederlassungen in der Tschechischen Republik und Ungarn einher. 2006 wurde durch die Kapsch TrafficCom ein Mautsystem in Tschechien umgesetzt. Die Kapsch TrafficCom erhielt 2009 den Zuschlag für die Realisierung des Gauteng-Mautprojektes in Südafrika.[5]

Kapsch BusinessCom

Gebäude der Kapsch BusinessCom AG

Die aus der Übernahme im Jahr 2001 der Schrack BusinessCom AG entstandene Kapsch BusinessCom AG ist Anbieter für Produkte und Dienstleistungen im Telekommunikations- und Netzwerkbereich und für IT-Lösungen. Sie ist durch Niederlassungen in Deutschland, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Slowenien, Bulgarien, der Ukraine und Polen vertreten.

Das Unternehmen gehört u. a. zu den regionalen Vertriebs- und Integrationspartnern von Technologie-Unternehmen im IT-, Netzwerk- und TK-Bereich: Cisco Gold Certified Partner[6], Microsoft Gold Partner[7], Aastra Training Provider.[8]

Für das österreichische e-Card-System produzierte die Kapsch BusinessCom den Card Reader und die GINA-Box, die in der Ordination aufgestellt wird.[9]

Kapsch CarrierCom

Kapsch CarrierCom AG wurde 1982 als Austria Telecommunication (AT) in Form eines 50 %-Joint-Ventures der österreichischen Telekommunikationsunternehmen Kapsch und Schrack gegründet. Ende 1995 erwarb Kapsch den 50%igen Ericsson-Schrack Anteil der AT Aktien und wurde dadurch alleiniger Eigentümer.

Im Jahr 2000 wurde die AT im Zuge der Umstrukturierung der Kapsch Gruppe zur heutigen Kapsch CarrierCom umbenannt.[10]

Kapsch CarrierCom ist Anbieter für Kommunikationstechnologie für Betreiber von Fest-, Mobil- und Datennetzen. Dabei stehen Services und Applikationen für Next-Generation-Networks bzw. OSS/BSS-Lösungen sowie Beratung, Design, Entwicklung, Errichtung und Integration bis hin zur Wartung und den Betrieb kompletter Netze im Vordergrund.

Durch die Übernahme der Eisenbahn-Kommunikationssparte des US-Konzerns Nortel verfügt die Kapsch CarrierCom 2010 über 58 % Weltmarktanteil.[11] Diese Übernahme brachte Kapsch auch einen Produktionsstandort im chinesischen Foshan Shunde ein. Nur ein Jahr später folgte jedoch schon die Rückverlagerung nach Wien-Liesing.[12]

Wie im Mai 2019 bekannt wurde, wird das Unternehmen S&T das Kapsch CarrierCom samt Tochtergesellschaften übernehmen.[13]

Kapsch TrafficCom

Lkw-Maut Kapsch in der Tschechischen Republik

Die Kapsch TrafficCom AG ist ein Anbieter von Verkehrstelematik-Lösungen. Das Unternehmen entwickelt vorrangig elektronische Mautsysteme und bietet den technischen und kommerziellen Betrieb dieser Systeme an. Außerdem bietet die Firma Verkehrsmanagement-Lösungen mit den Schwerpunkten Verkehrssicherheit und Verkehrssteuerung, elektronische Zutrittskontrollsysteme, vollautomatische Videodetektion und Systeme zur Parkraumbewirtschaftung an.[14] Das Unternehmen hat seinen Sitz in Wien und verfügt über Tochtergesellschaften und Repräsentanzen in 23 Ländern.[15]

Kapsch TrafficCom errichtete das österreichische LKW-Mautsystem, welches 2004 in Betrieb ging. Im Jahr 2006 wurde das gleiche System zunächst in Tschechien[16] und im Jahr 2011 auch für Teile der polnischen Autobahnen[17] in Betrieb genommen. In Polen soll der Rest 2013 in Betrieb genommen werden.[18]

Seit Juni 2007 notieren gut 30 % der Kapsch TrafficCom im Prime Market der Wiener Börse. Die restlichen Anteile verbleiben im Besitz der Kapsch-Gruppe.[19][20]

Im Geschäftsjahr 2014/15 erwirtschaftete die Firma einen Umsatz in Höhe von 456,4 Mio. Euro sowie einen Gewinn in Höhe von 32,7 Mio. Euro (EBIT).[21]

Seit Jänner 2017 ist die Kapsch TrafficCom AG zu 75 Prozent an der Fluidtime Data Services GmbH beteiligt, um gemeinsam integrierte Mobilitätslösungen zu entwickeln. Mit der Beteiligung wollen die beiden Unternehmen ihre internationale Position als Anbieter von Plattformen und Services im Bereich von Mobility-as-a-Service für Städte, Unternehmen und Verkehrsbehörden stärken. Das Österreichische IT-Unternehmen Fluidtime entwickelt und betreibt seit 2004 Softwarelösungen und benutzerfreundliche mobile Services für multimodales Reisen im urbanen Raum.[22]

Anfang Oktober 2018 teilte der IV-Präsident und CEO von Kapsch TrafficCom Georg Kapsch mit, dass das Unternehmen den Zuschlag zur Errichtung und den Betrieb der deutschen Pkw-Maut für eine Grundlaufzeit von 12 bis maximal 15 Jahren ab Beginn der Erhebung der Maut erhalten soll. Der Zuschlag kann bei planmäßiger Vorabinformation der unterlegenen Bieter frühestens am 22. Oktober 2018 erteilt werden.[23][24]

Einzelnachweise

  1. Management-Team der Kapsch Gruppe (Memento des Originals vom 31. Oktober 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kapsch.net
  2. 1 2 3 Kennzahlenübersicht der letzten 3 Jahre
  3. Diplomarbeit: Familiengeschichte der Firma Kapsch, Schöpf, S., 2008, Wien https://othes.univie.ac.at/675/1/05-27-2008_9207513.pdf
  4. Unternehmenshistorie der Kapsch Gruppe https://www.kapsch.net/de/aboutus/factsandfigures/Pages/companyhistory.aspx@1@2Vorlage:Toter+Link/www.kapsch.net (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+
  5. Kapsch TrafficCom Schweden sichert sich mit Gauteng Mautprojekt in Südafrika eines der größten Mautprojekte weltweit https://www.kapsch.net/de/press/articles/Pages/ktc_090919_pr.aspx@1@2Vorlage:Toter+Link/www.kapsch.net (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+
  6. Kapsch BusinessCom baut führende Stellung als Cisco Goldpartner weiter aus https://www.kapsch.net/de/kbc/press/articles/Pages/kbc_090527_pr.aspx
  7. Microsoft Gold Partner Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 14. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/solutionfinder.microsoft.com
  8. Astra Training Providers http://tolv.aastra.com/education/training_providers.shtml
  9. Kapsch BusinessCom AG bietet Gesamtpaket für E-Card Infrastruktur http://www.portel.de/nc/nachricht/artikel/38259-kapsch-businesscom-bietet-gesamtpaket-fuer-e-card-infrastruktur/@1@2Vorlage:Toter+Link/www.portel.de (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+
  10. Geschichte der CarrierCom AG https://www.kapsch.net/de/kcc/about_us/Erfolgsstory/Pages/default.aspx
  11. Kapsch CarrierCom neuer GSM-R-Weltmarktführer http://www.boerse-express.com/pages/869080/newsflow boerse-express.com am 1. April 2010
  12. Die Presse: Kapsch: Einmal China und zurück; 1. Jänner 2012; abgerufen am 30. Mai 2012
  13. Leo Himmelbauer: Linzer S&T-Konzern kauft Kapsch-Sparte. In: Die Presse. 24. Mai 2019, S. 26.
  14. EANS-Adhoc: Kapsch TrafficCom AG
  15. Presseaussendung: Ergebnisse der ordentlichen Hauptversammlung https://www.kapsch.net/de/ktc/press/articles/Pages/ktc_090624_pr.aspx
  16. Intelligente schlüsselfertige Betreiberdienste für Maut- u. Verkehrsmanagementsysteme abgerufen am 15. Jänner 2011
  17. Elektronisches Mautsystem in Polen von Kapsch TrafficCom erfolgreich in Betrieb genommen, abgerufen am 6. Juli 2011.
  18. Mautspezialist Kapsch rutscht in die roten Zahlen im Wirtschaftsblatt vom 24. August 2012, abgerufen am 30. November 2012
  19. Kapsch TrafficCom-Aktie feiert heute ersten Handelstag http://www.boerse-express.com/pages/583213/
  20. Prime Market der Wiener Börse http://www.wienerborse.at/marketplace_products/segmentation/equitymarket/teilnehmer.html
  21. Kapsch Group Annual Report 2015@1@2Vorlage:Toter Link/www.kapsch.net (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  22. Kapsch AG: Kapsch TrafficCom erwirbt 75 Prozent an Fluidtime. 12. Januar 2017, abgerufen am 10. Juni 2019.
  23. Kapsch TrafficCom soll deutsche Pkw-Maut einsammeln
  24. Deutsche Pkw-Maut - Berlin plant Zuschlag an Kapsch aus Österreich