Augustinerkirche#
Die Augustinerkirche im 1. Wiener Gemeindebezirk war von 1634 bis 1783 Hofpfarrkirche und ist heute Teil des Albertina-Traktes der Wiener Hofburg.
1327 stiftete Herzog Friedrich der Schöne dem Orden der Augustiner-Eremiten eine Kirche mit Kloster. Die Kirche wurde unter Baumeister Dietrich Ladtner von Pirn von 1330 bis 1339 erbaut und 1349 geweiht. Zunächst stand das gotische Bauwerk allein, als aber die Hofburg umgebaut und der Albertinatrakt (Augustinertrakt) errichtet wurde, wurde die Kirche in den Gebäudekomplex integriert.
Nach einer Reform um 1600 lösten die strengeren "unbeschuhten" Augustiner den älteren Zweig der "beschuhten" Augustiner ab. Nach der Erhebung zur Hofpfarrkirche 1634 wurde die Kirche zum bevorzugten Schauplatz religiöser Zeremonien des Kaiserhauses - später mit Abraham a Sancta Clara als Prior und Hofprediger. Aus der Ritter- wurde eine Totenkapelle mit dem Grabmal Kaiser Leopold II.
Von der Georgskapelle betritt man das "Herzgrüftl", das 54 Urnen mit Herzen von Mitgliedern des Kaiserhauses aus der Zeit von 1637 bis 1878 enthält. Markant ist das Grabdenkmal für Erzherzogin Marie Christine, an dem der Bildhauer Antonio Canova sieben Jahre lang arbeitete. (Sie war die Lieblingstochter Maria Theresias und wohnte mit ihrem Gemahl Albert von Sachsen-Teschen im anschließenden Palais Taroucca, wo der Herzog die berühmte graphische Sammlung der Albertina gründete.)
Die älteste erhaltene dreischiffige Bettelordenskirche in Wien wurde 1630 innen barockisiert und 1784 auf Auftrag Josef II. vom Hofarchitekten Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg regotisiert.
Weiterführendes#
- Historische Bilder zu Augustinerkirche (IMAGNO)
- Graupp, I. Ch.: Kirchengrüfte (Essay)
Web-Links#
Literatur#
- Selma Krasa, Antonio Canovas Denkmal der Erzherzogin Marie Christine. In: Albertina-Studien 5/6 (1967/1968), S. 135 ff.
- Helga Maria Wolf: Spurensuche Wien, 2007
Andere interessante NID Beiträge