Albertina#
Die Albertina, ein Kunstmuseum in Wien, zählt zu den bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt. Seit 1805 ist sie im klassizistischen Palais Albertina beheimatet.
Der Name geht zurück auf den Begründer der Sammlung: Herzog Albert Kasimir von Sachsen-Teschen, Schwiegersohn von Maria Theresia, machte hier 1822 seine Kunstsammlung der Öffentlichkeit zugänglich.
Nachdem ihm Kaiser Franz II. 1794 das 1744 errichtete Stadtpalais von Graf Silva-Tarouca zum Geschenk gemacht hatte, ließ Herzog Albert das Gebäude 1802 vom belgischen Architekten Louis de Montoyer (unter Einbeziehung von Teilen des Augustinerklosters) mit einen imposanten Prunkraumflügel erweitern.
(Bereits 1822 veranlasste sein Adoptivsohn Erzherzog Carl die Neugestaltung der Prunkräume durch Josef Kornhäusel.)
Das historistische Erscheinungsbild der Fassaden des Palais geht auf Carls ältesten Sohn, Erzherzog Albrecht, zurück und resultiert aus dem Abriss der Stadtmauer 1861, seit dem sich das Palais in erhöhter Stadtlage, elf Meter über dem Straßenniveau, präsentiert. In dieser Zeit wurde auch der Albrechtsbrunnen (heute Danubiusbrunnen) errichtet.
1895 erbte Erzherzog Albrechts Neffe, Erzherzog Friedrich, das Palais und modernisierte die Infrastruktur durch die Einleitung elektrischen Lichtes sowie den Einbau einer Warmluftheizung.
1919 enteignete die Republik Österreich das erzherzogliche Palais samt der in ihm verwahrten Sammlung und nannte es fortan "Graphische Sammlung Albertina"; zugleich wurde die wertvolle Kupferstichsammlung der kaiserlichen Hofbibliothek mit der Albertina vereinigt.
Nach einem Bombenschaden von 1945 wurden die historischen Fassaden demoliert und mehrere Prunkräume zerstört, die imposante Auffahrtsrampe zur Bastei wurde abgerissen.
Im Zuge der Generalsanierung des Palais erhielten die Fassaden zwischen 2000 und 2003 ihr originales Erscheinungsbild zurück, die Prunkräume wurden umfassend restauriert und der stillgelegte Danubiusbrunnen wurde reaktiviert. Im Museumsbereich entstanden vier moderne, mit zeitgemäßer Technik ausgestattete Ausstellungshallen.
Den neuen Eingangsbereich der "Albertina" überspannte Hans Hollein mit einem spektakulären, 64 Meter langen Flugdach aus Titan, das seit 2004 über der Bastei schwebt und zum Wahrzeichen der Albertina wurde.
Die Albertina besitzt heute
- eine Schausammlung: 180 Werke vom französischen Impressionismus bis in die jüngste Gegenwart; seit 2007 auch die Sammlung Batliner, eine Privatsammlung der klassischen Moderne
- eine Grafiksammlung: 50.000 Zeichnungen und Aquarelle, ca. 900.000 druckgrafische Arbeiten von der Spätgotik bis zur Gegenwart
(eine der weltweit bedeutendsten und umfangreichsten Grafiksammlungen) - eine Architektursammlung: ca. 15.000 verzeichnete Objekte und fast 35.000 weitere Blätter
- eine Fotosammlung
Weiterführendes#
- Die Albertina (Essay)
- Albertina (Museen)
- Albertina (Burgen und Schlösser)
- Albertina (Luftbildaufnahme)
- Wien Architektur und Malerei um 1900
- Albertina im Buch "So lebten die Habsburger"
Web-Link#
- Albertina
- Albertina Gemäldesammlung (Google Cultural Institute)
Literatur#
- W. Koschatzky und A. Strobl, Die Albertina in Wien, 1969
- V. Birke und J. Kertész, Die italienischen Zeichnungen der Albertina, 4 Bände, 1992-97
- M. Gröning und M. L. Sternath, Die deutschen und Schweizer Zeichnungen des späten 18. Jahrhunderts, 1997
- B. Dossi, Albertina - Sammlungsgeschichte und Meisterwerke, 1998
- Klaus A. Schröder, Die Gründung der Albertina. 100 Meisterwerke der Sammlung, 2014
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